Düsseldorf. Falschparker regen offenbar viele Menschen auf. Aber nicht alle Städte in NRW lassen es zu, dass man Parksünder online anzeigen kann.

In vielen Städten Nordrhein-Westfalens haben die Anzeigen von Parkverstößen durch Privatpersonen zugenommen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) bei den zehn größten Städten in NRW. So erreichten die sogenannten Drittanzeigen vergangenes Jahr in Duisburg, Wuppertal, Essen, Münster und Bochum einen Höchststand im Vergleich zu den Vorjahren.

In Köln, Bielefeld und Dortmund hatte es in manchen Vorjahren hingegen bereits mehr solcher Anzeigen gegeben. In Wuppertal und Bochum zeichnete sich für dieses Jahr schon eine weitere Steigerung ab. Lesen Sie auch:Falschparker in Moers: Hier gab‘s zehn Anzeigen an einem Tag

Bei allen Städten machten die Drittanzeigen durch Bürgerinnen und Bürger jedoch nur einen geringen Teil der Anzeigen insgesamt aus - meist deutlich weniger als zehn Prozent. Die meisten Parkverstöße wurden weiterhin durch die Ordnungsämter angezeigt.

Manche Städte lassen Anzeigen online per App nicht zu

Nicht alle Städte zeigten sich über die steigende Zahl der Drittanzeigen erfreut: So schrieb die Stadt Wuppertal, Privatanzeigen hätten „(fast) immer einen nicht sachgerechten Hintergrund, sind qualitativ (oft) unzureichend und binden Ressourcen bei der Behörde, die an anderer Stelle dringend gebraucht werden“.

Ähnlich sah es auch die Stadt Bochum, die Anzeigen über Online-Apps bewusst nicht zulasse, da Anzeigen dort auch anonym erfolgen könnten und schon deswegen den rechtlichen Anforderungen nicht genügten. Die Stadt Dortmund bewertete Drittanzeigen hingegen als hilfreich, in Köln und Essen können Bürger Parkverstöße auch per App melden.

Das Thema der Anzeigen von Parkverstößen war in den vergangenen Wochen durch den selbsternannten „Anzeigenhauptmeister“ in den medialen Fokus geraten. Auch in NRW gibt es nach Angaben der Städte Menschen, die mit einer Vielzahl an Anzeigen auffallen würden, diese seien jedoch im Ausmaß nicht mit dem „Anzeigenhauptmeister“ vergleichbar. In Bielefeld würden zum Beispiel mehr als die Hälfte der Privatanzeigen von einem einzigen Menschen gestellt.

(dpa)