Herdringen. .

„Parole Emil“ hieß es Pfingstsonntag auf der Herdringer Freilichtbühne. Das war der Startschuss für die Premiere des Familientheaterstücks „Emil und die Detektive“. Es wird erstmals in Herdringen aufgeführt. Die Regie führt Peter Hohenecker.

„Der Kinderkrimi gehörte in unserer Jugend zur Pflichtlektüre. Daher freue ich mich, dass er bei uns jetzt Premiere feiert“, betont Michael Brüne, Vorsitzender des Vereinsrings. Man sollte aber nicht so viel vom Krimi verraten, sonst nimmt man ihm die Spannung. Wir blicken aber trotzdem kurz ins Stück: Emil Tischbein (Jonas Baltrusch), lebt mit seiner Mutter (Susanne Franke) in der Kleinstadt Neustadt. Emil soll die Großmutter (Angelika Weidenbach) in Berlin besuchen und ihr eine Unterstützung von 140 Mark überbringen.

Gute Rollenbesetzung

Die Mutter macht sich übertriebene Sorgen und redet auf ihren Sohn ein, dass er sehr vorsichtig in der Großstadt sein soll. Überall lauern Gefahren und Ganoven. Es kommt wie es kommen muss: Der Berufsganove Grundeis (Dirk Hammel) schafft es, Emil das Geld trotz der Sicherung durch eine Stecknadel aus der Jackentasche zu stehlen.

Doch Emil, Primus in seiner Schulklasse, weiß sich zu helfen und beobachtet den Strauchdieb. Das fällt Gustav mit der Hupe (Niklas Padberg) auf und schlägt Emil vor, ihm zusammen mit den Kindern aus Wilmersdorf zu helfen. Das mobilisiert auch Professor (Moritz Voßbeck), der eine Strategie aufstellt und an die rund 60 Kinder und Jugendlichen auf der Bühne weitergibt: Er sammelt Geld für die „Observationskasse“, sorgt für Verpflegung, richtet eine Telefonzentrale und teilt Verbindungsleute an wichtigen Punkten ein.

Die Telefonzentrale - Codename „Parole Emil“ - leitet der „kleine Dienstag“ (Vanessa Junghölter). Die will aber lieber am Brennpunkt des Geschehens mitwirken. Mit ihrer Art und Aussagen sorgt sie für so manche Heiterkeit im Publikum. Aber auch „Pony Hütchen“ (Marie Kemper), Emils Cousine, weiß, was Bühnenpräsenz ist.

Bei dem Familientheaterstück geht es sehr turbulent auf der Bühne zu. Ein besonderer Höhepunkt ist, wenn fast 60 Kinder im Alter von knapp 3 bis 16 Jahren den Gauner Grundeis in die Enge treiben. Soviel sei verraten: Am Ende siegt immer das Gute. „Aber auch nur, weil uns keine Erwachsen ins Handwerk fuschen oder alles besser wissen wollen. Die bringen immer alles durcheinander“, meint der „Professor“.

Regisseur Hohenecker hat bei der Rollenbesetzung wieder einmal die richtige Wahl für die Hauptdarsteller getroffen hat. Aber ihre Szenen und Präsenz kommen erst durch die Gesamtheit der Mitwirkenden so richtig zur Geltung. Wie Erich Kästner es in seinem Buch von 1929 schon deutlich machte, wird von allen Beteiligten die bunte Mischung von Abenteuer und Milieuschilderung sehr gut umgesetzt. Es gab viel Applaus bei den Spielszenen und natürlich am Ende des Familientheaterstücks. Musikalische Unterhaltung vor und in der Pause gab es vom Spielmannszug Herdringen.

Info

Die Premiere von„Emil und die Detektive“ besuchten rund 650 Zuschauer.

Rund 90 Darsteller, davon 60 Jugendliche, wirken mit.

Seit 42 Jahren gibt es das Familientheater in Herdringen.

Weitere Termine von 16 Aufführungen: 12. Juni, 18. Juni, 22. Juni, 24. Juni.

Premiere für das Erwachsenenstück „Das Wirtshaus im Spessart“ ist am 14. Juni um 20 Uhr.

Kartenhotline: 02932-39140.