Arnsberg. Auferstehungskirche ist und bleibt der tragende Pfeiler.
An einer Entscheidungsgrundlage für die zukünftige Gebäudekonzeption der evangelischen Kirchengemeinde Arnsberg wird derzeit intensiv gearbeitet.
Dabei gibt es unter vielen Unbekannten auch eine Konstante: „Die Auferstehungskirche ist und bleibt der tragende Pfeiler“, gibt Johannes Böhnke für das denkmalgeschützte Gotteshaus am Neumarkt eine Bestandsgarantie ab. Doch alle anderen Immobilien stünden auf dem Prüfstand, denn: „Wir haben derzeit mehr Gebäude als wir bezahlen können“, so der Pfarrer.
Deren aufwendige Unterhaltung und Personalbestückung stellt die Gemeinde vor immer größere Probleme, die es zu lösen gilt.
„Zukunftssicherheit trotz wenig Geld“ lautet die Devise, erhebliche Einschnitte leiten sich daraus ab. So einschneidend, dass eine auswärtige Expertise als Entscheidungsgrundlage dienen soll. „Wegen der Tragweite und der riesigen Verantwortung haben wir eine Architektin aus Ostwestfalen zu Rate gezogen“, erklärt Böhnke, der auch Vorsitzender des Presbyteriums ist. Raumauslastung, Altersstruktur der Gemeinde, Siedlungsschwerpunkte evangelischer Christen in Arnsberg – die Liste ist lang; alle Optionen werden geprüft. Im Blickpunkt steht dabei jeweils das Gemeindehaus an der Erlöserkirche. Um- und Ausbau am bisherigen Standort, Neubau an anderer Stelle oder Kauf-/Anmietung geeigneter Räumlichkeiten in der Altstadt lauten die drei Alternativen, wobei letztere auch die Auferstehungskirche in den Fokus rückt. Sie könnte in Zukunft einen noch höheren Stellenwert für das Gemeindeleben bekommen.
Alle Zahlen werden analysiert, doch fest steht schon jetzt: Deutlich unter einer Million Euro stehen für die Umsetzung der künftigen Gebäudekonzeption zur Verfügung. Bereits am kommenden Donnerstag, 24. April, sollen den Presbytern erste Ergebnisse der Analyse vorliegen, doch bis zur Entscheidung braucht es mehr Zeit. „Die Expertise als Grundlage dafür wird aber noch in diesem Jahr vorliegen“, so Pfarrer Böhnke.
„Wir wissen, was wir tun“, lautet seine Botschaft an die Gemeindeglieder, „das Presbyterium spricht in dieser Sache eine Sprache.“
Klarer Kopf für inhaltliche Fragen
Die Raumdiskussion lastet das Gremium momentan völlig aus – ein Zustand, mit dem der Geistliche leben muss; obwohl es gilt, „den Kopf frei zu bekommen für inhaltliche Fragen“. Jugendarbeit und Ehrenamt wollen die Arnsberger „Evangelen“ kontinuierlich weiter ausbauen.
Nur so könne dem steigenden Trend des Kirchenaustritts entgegen gewirkt werden.
„Der kleinste Anlass reicht aus, um die Menschen dazu zu bringen, die Kirche zu verlassen“, hat Böhnke feststellen müssen – auch in Arnsberg ist das ein Problem. Der
Aufbruch weg von der traditionellen Volkskirche hin zu neuen Glaubensstrukturen hat längst begonnen. „Und wir möchten auf diesem Weg so viele Gemeindeglieder wie möglich mitnehmen“, wünscht sich Böhnke.