Oeventrop. .

Das ehemalige Missionshaus der „Hiltruper Missionare“ in Oeventrop hat den Besitzer gewechselt: Ein syrischer Investor hat das große Objekt bei einer Auktion in Köln für 255.000 Euro ersteigert (wir berichteten). Das Mindestgebot war auf 175.000 Euro festgelegt.

Mitgeboten hatte auch ein Interessent aus dem Stadtgebiet Arnsberg, der gemeinsam mit einem Partner dort betreutes und barrierefreies Wohnen einrichten wollte. Denn dafür bietet sich die Immobilie mit einer Wohnfläche von 780 Quadratmetern und einer Gesamtnutzfläche von 2 700 Quadratmetern hervorragend an. Die Gesamtgrundstücksgröße beträgt 8 600 Quadratmeter.

Was der Investor mit dem Gebäudekomplex auf der Oeventroper Egge vor hat, das ist bislang noch nicht bekannt. Laut Information des Arnsberger Mitbieters (Name der Redaktion bekannt) habe ihm dieser „sehr professionell wirkende Geschäftsmann“ auf Nachfrage angeblich erklärt, hier Flüchtlinge aus dem vom Bürgerkrieg zerrütteten Syrien unterzubringen.

In spätestens zwei Wochen jedoch dürfte es in Sachen künftiger Nutzung des ehemaligen Missionshauses wohl Klarheit geben. Denn Vertreter aus dem Mutterhaus des Ordens in Münster haben in diesem Zeitrahmen ein Gespräch mit dem neuen Besitzer vereinbart. Dabei wolle man auch die Frage nach der weiteren Verwendung des Hauses stellen, wie dessen Sprecherin Eva-Maria Reuter auf Anfrage unserer Zeitung erklärte. Sie bestätigte auch, dass ein Syrier den Zuschlag erhalten habe.

In Münster selbst hatte man sich von der Versteigerung übrigens unter dem Strich „deutlich mehr erwartet“. Ursache für den nicht gerade üppigen Verkaufserlös angesichts der Größe von Immobilie und Grundstück, mutmaßte Reuter, könnte der in diesen Oeventroper Bereich gültige Flächennutzungsplan sein, der jede andere Verwendung über ein Wohnheim hinaus ausschließe. Was weitere Interessenten abgeschreckt haben könnte.

Diese Argumentation wies die Stadtverwaltung jedoch zurück. Im Außenbereich, sagte Stadtplanerin Dr. Birgitta Plass, werde grundsätzlich jedes Vorhaben geprüft. „Und wenn es in den Rahmen passt, kann es durchaus auch genehmigt werden. Aber dann nur mit den für den Außenbereich erforderlichen Auflagen.“ Schwierig werde es allerdings, sollte der gesamte Komplex abgerissen und dann dort eine Wohnanlage oder mehrgeschossige Gebäude geplant sein. Letztlich sei jedoch alles eine Frage von Baurecht und Bauordnungsrecht.

Info

Das ehemalige Missionshaus wurde 1969 in zweigeschossiger Bauweise errichtet.

Es diente dem Orden der „Hiltruper Missionare“ lange Jahre als Alters- und Erholungssitz.

Der Komplex verfügt unter anderem über 21 Einzel- und 10 Doppelzimmer.

Verkehrlich ist das Gebiet durch die nahe Autobahn gut angebunden.