Oeventrop. .

Das ehemalige Missionshaus der „Hiltruper Missionare“ im Ortsteil Oeventrop kommt unter den Hammer: Das große Objekt am Haarscheid wird am kommenden Samstag, 22. März, bei einer Auktion der „Westdeutschen Grundstücksauktionen AG“ (WDGA) in Köln angeboten. Das Mindestgebot ist auf 175 000 Euro festgesetzt.

„Wir können jetzt schon sagen, dass die Nachfrage nach dieser Immobilie gut ist,“ erklärte Garbor Kaufhold auf Anfrage unserer Zeitung. Der für das Gebäude zuständige WDGA-Mitarbeiter ist daher sehr zuversichtlich, einen Abschluss zu erzielen und rechnet mit einem spannenden Bietergefecht.

Darauf jedenfalls würden bereits die bisherigen Besichtigungstermine hindeuten, von denen in dieser Woche noch weitere anstehen würden. Zumal auch der Preis für diese gepflegte Einrichtung sehr gut sei. „Grundsätzlich freuen wir uns immer,“ so Kaufhold weiter, „wenn wir eine Nachfolgenutzung für ein solches Objekt erreichen können.“

Das Gebäude selbst befindet sich noch in Besitz des Ordens und ist nach wie vor bewohnt. „Hier wird immer noch gekocht, geschlafen und gegessen,“ sagte eine Sprecherin der in Münster ansässigen Herz-Jesu-Missionare, die schon 1902 in den Oeventroper Ruhrdörfern eine eigene Ordenshochschule eröffnet hatten, aus der über 500 Priester hervorgingen. Das 1969 errichtete Missionshaus selbst wird aber nur noch als Alters- und Erholungssitz genutzt, denn auch dieser Orden ist von Nachwuchssorgen geplagt.

175 000 Euro Mindestgebot

Die zweigeschossige Immobilie mit eigener Transformatorenstation in Südhanglage weist eine Wohnfläche von rund 780 Quadratmetern auf, die Gesamtnutzfläche beläuft sich auf rund 2700 qm, die Grundstücksgröße auf gut 8 600 Quadratmeter.

Angesichts der Aufteilung mit unter anderem 21 Einzelzimmern und 10 Doppelzimmern ist das Objekt durchaus vielfältig nutzbar. So wirbt die „Westdeutsche Grundstücksauktionen AG“ auch mit der Nähe zum Wintersportgebiet Winterberg, den Wanderwegen, der guten Anbindung an Schienenverkehr und Autobahn und mit der vor Ort ansässigen starken Leuchten-, Papier- und Zuliefererindustrie.

Ehemalige Klinik noch ungenutzt

Noch immer ungeklärt dagegen scheint die Zukunft des ehemaligen Missionshauses auf der Egge, das zuletzt als Suchtklinik genutzt worden war. Die Salus GmbH hatte die erst 2002 von ihr angekaufte Klinik für Suchterkrankungen bereits nach sieben Jahren - zum 30. Oktober 2009 - wieder geschlossen und den Betrieb nach Hürth verlegt. Als Grund für diesen Schritt war damals die gescheiterte Finanzierung für einen geplanten Neubau angegeben worden, mit dem man die Einrichtung an die Erfordernisse einer modernen Suchtklinik hatte anpassen wollen.