Arnsberg. .

Mit Sorge schaut der Vorstand der Volksbank Sauerland auf die politischen Rahmenbedingungen der Förderung der regenerativen Energien. „Wir spüren hier eine große Unsicherheit bei den Investoren“, sagt Vorstand Christian Eschbach. Standortdiskussionen und fehlende Planungssicherheit bei den Einspeisevergütungen könnten sich auch auf die zukünftige Bilanz der Volksbank auswirken. „Dieses Geschäftsmodell hat in der Vergangenheit bei uns eine große Rolle gespielt“, sagt Christian Eschbach.

Energie-Investoren sind verunsichert

Rund 140 Millionen Euro des bilanziellen Kreditgeschäfts in Höhe von 809,4 Millionen Euro hätten sich im vergangenen Jahr auf verschiedenste Projekte mit regenerativen Energien bezogen. Dieser Anteil sei im Vergleich zu anderen Geldinstituten im Lande recht hoch. „Und deshalb bereiten uns die Entwicklungen hier auch eine gewisse Sorge!“, betont Eschbach.

Stets im Blick haben die Verantwortlichen der Bank auch das historisch und anhaltend niedrige Zinsniveau. „Wir gehen derzeit nicht davon aus, dass das niedrige Zinsniveau sich in absehbarer Zeit wieder nachhaltig nach oben verändern wird“, so Bankvorstand Christian Eschbach, „mit Geld Geld zu verdienen, ist heute kaum möglich“. Umso wichtiger sei die Beratungskompetenz der Mitarbeiter. Schwerpunktmäßig gehe es nämlich darum, durch intelligente Anlageformen vor dem realen Vermögensverlust zu schützen.

63 Millionen Euro Baukredite

Vom Zinsniveau profitieren derzeit Bauherren: Rund 63 Millionen Euro mache das Baufinanzierungsgeschäft der derzeit gut 65 000 Volksbank-Privatkunden aus. Dabei drehe es sich nicht mehr vermehrt um Neubaumaßnahmen, sondern um Sanierung und Umbau von Alt-Immobilien.

Positiv entwickelte sich bei der Volksbank Sauerland die Mitgliederzahl in der Genossenschaft. Im Jahr 2013 wurden 1807 Neu-Mitglieder gewonnen. 34 407 Mitglieder werden gezählt. „Wir haben ein Mitgliederkonzept erarbeitet“, erläutert Volksbank-Sprecher Helmut Schulte. Kunden sollen über die Vorteile einer Mitgliedschaft informiert werden. Zielsetzung: Zwei Drittel der Privatkundschaft sollen auch Mitglieder der Genossenschaftsbank werden. Einer der Vorteile ist die Dividende, über deren Höhe stets die Vertreterversammlung zu entscheiden hat, die in den vergangenen Jahren, so Vorstand Jürgen Dörner, „nie unter sechs Prozent lag“.

297 Mitarbeiter

In ihren Filialen in der Fläche zählt die Volksbank Sauerland aktuell 297 Mitarbeiter in Teil- und Vollzeit. 19 junge Menschen werden beim Geldinstitut derzeit ausgebildet. „Unsere Mitarbeiter sind die Gesichter der Bank“, sagt Jürgen Dörner, „die Menschen machen uns aus“. Daher freut er sich über das Ergebnis einer internen Befragung: Demnach seien 70 Prozent aller Mitarbeiter ehrenamtlich engagiert. Dazu passe es dann gut, so Jürgen Dörner, dass die Volksbank in der Region soziale und kulturelle Zwecke in hohem Maße unterstütze. In den vergangenen fünf Jahren seien in diesem Bereich mehr als eine Millionen Euro ausgeschüttet worden.

Die Volksbank Sauerland zeigt sich mit ihrer Bilanz für das Jahr 2013 angesichts nicht optimaler Rahmenbedingungen sehr zufrieden. „Das ist ein gutes Ergebnis über Plan“, sagt Vorstand Christian Eschbach. Mit einer Bilanz von 1,273 Milliarden Euro gehöre das Sauerländer Geldinstitut zu den 150 größten deutschen Volksbanken. Die Bilanzsumme konnte gegenüber 2012 um 4,7 Prozent gesteigert werden.

Kreditgeschäft wächst

Die Volksbank sei als „sicherer Hafen“ bei den Kunden gefragt. Dafür, so Eschbach, spreche auch das Wachstum von 5,7 Prozent bei den bilanziellen Kundeneinlagen auf 894 Millionen Euro. Das bilanzielle Kreditgeschäft auf der anderen Seite legte um 4,4 Prozent auf 809,4 Millionen Euro zu. Vorstand Jürgen Dörner sieht sein Haus damit als „verlässlicher Finanzpartner von heimischen Unternehmen und Privatkunden“ anerkannt und geschätzt. Unter dem Strich steht nach allen Abzügen und Steuern ein Jahresüberschuss in 2013 in Höhe von drei Millionen Euro. 3,2 Millionen Euro Steuern wurden abgeführt. Weitere 210 000 Euro führte die Volksbank Sauerland im vergangenen Jahr an soziale und kulturelle Zwecke als Spenden und Fördergelder an die Allgemeinheit ab.