Arnsberg/Sundern.

Die Kläranlagen im Neheimer Ohl und an der Hammerweide, so der Ruhrverband, würden dem Land aber für ein weiterführendes Untersuchungsprogramm vorgeschlagen. In beiden Fällen gibt es jeweils eine Übereinstimmung mit den drei herausstechenden Klär-Komponenten der mit Legionellen belasteten Warsteiner Anlage.

Die Verunsicherung ist groß. Geht von heimischen Kläranlagen möglicherweise ähnlich wie nun bei der Kläranlage Warstein vermutet eine Legionellen-Gefahr aus? Der Ruhrverband als Betreiber verweist darauf, dass keine der Kläranlagen in Arnsberg (Hammerweide, Ohl und Wildhausen) und Sundern exakt die gleichen technischen Rahmenbedingungen wie die in Warstein aufweisen.

Die Kläranlagen im Neheimer Ohl und an der Hammerweide, so der Ruhrverband, würden dem Land aber für ein weiterführendes Untersuchungsprogramm vorgeschlagen. In beiden Fällen gibt es jeweils eine Übereinstimmung mit den drei herausstechenden Klär-Komponenten der mit Legionellen belasteten Warsteiner Anlage.

Als Besonderheit der Warsteiner Kläranlage, bei der im Rahmen der Proben zur Legionellen-Infektionen eine „nennenswerte Belastung der biologischen Reinigungsstufe“ festgestellt wurde, gilt die Kombination vergleichsweise warmer Abwasserzuführung mit dem Einsatz von Oberflächenbelüftern und Tropfkörperverfahren.

„Diese Kombi hat keine der Kläranlagen in Arnsberg und Sundern!“, betont der Ruhrverband am Freitag auf Nachfrage. In Sundern und Wildshausen, wo jährlich rund 8,3 und 12,4 Millionen Kubikmeter Abwasser geklärt werden, wird anders als in Warstein mit einem Druckbelüftungsverfahren gearbeitet.

Anders in Neheim im Ohl, wo wie in Warstein bei der Klärung von jährlich rund 9,5 Millionen Kubikmeter Abwasser auch ein Oberflächenbelüftungsverfahren angewandt wird. „Aber in anderer Bauart“, so der Ruhrverband. In der Arnsberger Hammerweide (3,6 Mio. Kubikmeter Abwasser p.a.) gibt es eine Übereinstimmung zu Warstein nur durch den Einsatz des Tropfkörperverfahrens im Klärprozess.

„Wegen diesen Verfahrensübereinstimmungen werden wir beide Anlagen auch dem Land NRW melden“, so der Ruhrverband. Möglicherweise werden sie dann in ein Untersuchungsprogramm aufgenommen, das verlässliche Vergleichs- und Messwerte bieten soll.

Der Ruhrverband meldet dem Land nun alle Kläranlagen, die technische Verfahrensübereinstimmungen zu Warstein in ein oder zwei von drei Faktoren vorweisen. Die Untersuchung begrüßt der Ruhrverband und verweist darauf, dass die angewandten Klärverfahren seit über 80 Jahren weltweit eingesetzt würden. „Die Ursache der aktuellen Legionellenbelastung der Warsteiner Kläranlagen ist unklar“, so der Ruhrverband.

Schon am Donnerstag hatten sich die Stadtwerke Arnsberg zu Wort gemeldet und darauf verwiesen, dass das Arnsberger Trinkwasser - auch das aus der Möhne - sicher sei, weil die moderne Aufbereitungs- und Ultrafiltrationstechnik sowie UV-Desinfektion Legionellen im Trinkwasser herausfiltern und abtöten würden. Bei der Stadt hatte es nur vereinzelte Nachfragen von Bürgern gegeben.