Essen. Ein tragischer Fall ereignete sich am vierten Juli um Hund „Bruce“ auf der A46. Der Vierbeiner war seinen Herrchen, der Familie Kobold aus Arnsberg-Hüsten, entwischt und ist um drei Uhr nachts auf der A46 nahe Hüsten gesichtet worden. Die Polizisten haben daraufhin auf den Hund geschossen und ihn überfahren – doch von „Bruce“ fehlt jede Spur.

„Bruce“ wurde vor kurzem aus den Kanaren eingeflogen und befand sich erst wenige Stunden vor seinem Verschwinden in der Obhut der Familie Kobold. Der Hund verirrte sich tragischerweise auf die Autobahn, wo ihn die Kreispolizei zunächst vergeblich versuchte einzufangen oder zu verscheuchen. Angesichtes der drohenden Gefahr für die Autofahrer haben die Beamten schließlich auf den Hund geschossen und ihn anschließen noch zweimal überrollt. Doch auch danach lebte „Bruce“ anscheinend noch, denn er rannte davon und konnte von den freiwilligen Helfern bis jetzt auch noch nicht gefunden werden.

„Eine unverschämte Tat“

Viele unserer Leser sind schockiert darüber, wie die Polizei im Fall „Bruce“ gehandelt hat. Leser HoEnScha ist fassungslos: „Es ist und bleibt eine unverschämte, ich nenne es Tat, die auch nicht von Berufskompetenz zeugt. Es hätte auch andere Möglichkeiten gegeben.“
Auch Nutzer sayit sieht das ähnlich: „Da wird mir ganz schlecht. Muss man so mit einem Hund umgehen? Man hätte ihn doch auch nur betäuben können, um ihn einzufangen.“

„Polizisten müssen zur Rechenschaft gezogen werden“

Auch Userin Chrissie87 empört sich: „Es ist für mich nicht nachvollziehbar, warum man den Hund nicht betäuben konnte. Dann hätte man ihn einfach von der Fahrbahn holen und seinen Besitzern übergeben können. (…) Ich hoffe, dass man diese schreckliche Ereignis noch aufklären kann und das vor allem die Polizisten zur Rechenschaft gezogen werden.“

Für Verwunderung unter unseren Lesern sorgt das Verhalten der Beamten angesichts der nächtlichen Uhrzeit. Nutzerin EmilyErdbeer ist erstaunt: „Ich wusste gar nicht das um drei Uhr morgens auf der A46 Hochbetrieb herrscht? Ich sehe ja ein, dass ein Hund auf einer Autobahn eine Gefahr darstellt. Aber warum denn dann gleich erschießen und überfahren? Es war drei Uhr morgens, also wahrscheinlich nicht viel Verkehr - da wäre es doch bestimmt möglich gewesen den Hund mit einem Betäubungsgewehr zu schwächen und dann einzufangen?“

„Das wäre anders gegangen“

WAZ.de-Leserin zeta01 findet zwar, dass die Polizisten handeln mussten, allerdings stört sie, wie sehr viele unserer Leser, die Art und Weise der Aktion: „Da ist unter der Woche nachts so gut wie gar nichts los! Und deshalb ist das ‚Wie’ einfach nicht gerechtfertigt. Das wäre anders gegangen. Ist doch wohl nicht nötig, dass das Tier noch unnötig leidet.“

Doch es gibt auch Leserstimmen, die das Eingreifen der Polizei verteidigen. So rechtfertigt User Corvus den Einsatz: „Die Polizei hat richtig gehandelt. (…) Wäre ein Bus voller Kinder oder eine Familie mit ihrem PKW durch den Hund ins schleudern gekommen und verunglückt, hätte jeder auf Hund und Halter geschimpft. Die Polizei hat es bestimmt nicht gern getan und die Entscheidung war schwer - aber ein Menschenleben geht nun einmal vor!“
Leser mKasperski sieht die Schuld vielmehr bei den Haltern von Hund „Bruce“: „Schuld haben nur die Halter. Die haben nicht genügend auf ihren Hund aufgepasst.“

Auch User sdroste sieht keine Alternative für das Verhalten der Beamten: „Polizeifahrzeuge in der Regel kein Betäubungsgewehr im Wagen und ich tippe mal, Nachts um 3 einen Veterinär zur Autobahn zu bewegen der ein Gewehr mit passender Dosierung hat, dürfte auf dem Land auch eher schwierig werden. Daher die Polizei hat 100% richtig gehandelt. Sorry um das arme Tier, aber den Schuh dürfen sich die Importeure und die Halter anziehen.“

„Polizei darf nicht als Buhmann dargestellt werden“

So sieht es auch Leser stobbi1411 und kritisiert in diesem Zusammenhang das Importieren ausländischer Hunde: „Ich bin selber Hundebesitzer und finde diesen Vorfall auch mehr als tragisch. Noch trauriger finde ich aber, dass jetzt hier die Polizisten als die großen Buhmänner dargestellt werden (…) Zudem haben diese Tiere fast alle eine schreckliche Vergangenheit hinter sich, sind dadurch teils sehr schwer gestört oder krank und ein einfacher Hundehalter ist da dann überhaupt nicht in der Lage, dieses Tier zu händeln.“

Für Userin Tierschuetzerin liegt die Verantwortung in erster Linie bei den Haltern und dem Verein, welcher "Bruce" vermittelt hat: „Genauso müssen sich diejenigen an die eigene Nase fassen, die den Hund an diese Leute gegeben haben. (…) Diese Personen müssen - wenn sie verantwortungsvoll waren - gewusst haben, dass Bruce scheu ist. Und haben ihn dann jemandem überlassen, der den Hund nicht ausreichend sichert und schützt? Welche Verantwortungslosigkeit. Armer Bruce.“