Hagen. . Gymnasium meldete Fehler ans Ministerium, doch das verständigte die anderen Schulen nicht. Schulleiter: „Fehler mit Ansage“. Ministerium: „Das ist ärgerlich“.

Erneute Panne beim NRW-Zentralabitur: Schüler an vier Gymnasien bekamen im Fach Sozialwissenschaft am Donnerstag die falschen Aufgaben vorgelegt. Am St.-Ursula-Gymnasium in Arnsberg-Neheim wurde der Fehler rechtzeitig entdeckt. Was Schulleiter Bertin Kotthoff empört: Obwohl sich die Schule am Mittwoch im Ministerium meldete und daraufhin neue Zugangsdaten bekam, um die richtigen Prüfungsfragen elek­tronisch herunterladen zu können, wurden die anderen Schulen nicht verständigt. Kotthoff: „Das ist ein Fehler mit Ansage. Dafür habe ich keinerlei Verständnis.“

Was er nicht wusste: Schon am Dienstag hatten Lehrer einiger der 48 von der Ministeriums-Panne zunächst betroffenen Schulen das Ministerium informiert. Die wurden mit neuen Datensätzen versorgt. Und warum nicht alle anderen auch? „Das ist ärgerlich und wird uns nicht mehr passieren. Künftig werden wir alle Schulen sofort informieren“, sagte Barbara Löcherbach, Sprecherin des Schulministeriums.

Die Abiturienten an den Gymnasien in Hennef, Radevormwald, Willich und Herten dürfen nun selbst entscheiden, ob sie am 26. April die Klausur nachschreiben können. Schließlich sind sie durch die Panne zweier Auswahlmöglichkeiten beraubt worden.

Zum Hintergrund: Im Fach Sozialwissenschaften gibt es zwei Klausuren mit jeweils drei Aufgaben. Eine mit dem Schwerpunkt „Wirtschaft“ und eine ohne den Schwerpunkt. Zwei der drei Aufgaben unterscheiden sich. Die Schulen laden alle Prüfungsaufgaben ein bis zwei Tage vor der Klausur von einer gesicherten Internetseite des Schulministeriums herunter. Im aktuellen Fall stand aber zunächst nur die allgemeine Sowi-Klausur zur Verfügung. Die andere wurde vom Ministerium etwa eine Stunde später eingestellt. Doch da hatten etliche Schulen bereits auf die Daten zugegriffen.