Arnsberg/Sundern. . Die am Montag veröffentlichte „polizeiliche Kriminalstatistik 2012“ verbucht sie als aufgeklärt, Kriminaloberrat Hans-Jürgen Baum wertet sie als „spektakulär“ - und obwohl sie schon Monate zurückliegen, werden sie noch immer sehr vertraulich behandelt, um die beteiligten Opfer zu schützen: Die Rede ist von zwei Fällen räuberischer Erpressung, die sich im vergangenen Jahr in Arnsberg und in Sundern zugetragen haben.

Unter anderem aus ermittlungstaktischen Gründen wurden beide Delikte seinerzeit nicht öffentlich gemacht, doch während der Pressekonferenz zu Wochenbeginn schilderte KOR Baum, Leiter der Direktion Kriminalität der Kreispolizeibehörde, rückblickend, wie sich diese Verbrechen abgespielt haben: In Arnsberg wurde einer Privatperson damit gedroht, ihr Haus in die Luft zu sprengen - und zwar, während sich die Familie des Er­pressungsopfers darin befand.

Obwohl die eingeschalteten Kriminalbeamten im Laufe ihrer Ermittlungen ziemlich bald davon ausgehen konnten, dass der ­Erpresser seine Drohung nicht wahr machen würde, gingen sie natürlich zunächst auf dessen Forderungen ein. „Doch der Tatbestand ist selbstverständlich derselbe“, so Hans-Jürgen Baum. Es kam zu einer Geldübergabe, in deren Verlauf der Täter dann festgenommen werden konnte.

Ein weiteres Erpressungsdelikt beschäftigte die Kriminalpolizei in Sundern. Unter Druck gesetzt wurde in diesem Fall keine Privatperson, sondern ein Unternehmen. Gedroht wurde mit der Veröffentlichung von Firmengeheimnissen. Wie in Arnsberg, sollten die Opfer eine Geldforderung erfüllen. Obwohl auch diesmal Zweifel an der Umsetzung der Drohung bestanden, kam es zur Geldübergabe. Dem Täter gelang anfangs die Flucht, doch mittels seines später auf einem bewachten Parkplatz abgestellten Pkws konnte auch dieser Er­presser dingfest gemacht werden.