Arnsberg. . Er nimmt aktiv an den Bürgerwerkstätten zu Steinweg/Alter Markt und Brückenplatz teil. Doch mit den bisherigen Ergebnissen zeigt sich Gerhard Schmeier nicht zufrieden.

„Wenn man sieht, dass jetzt für beide Veranstaltungen die entscheidenden Planungs- und Förderphasen beginnen sollen, dann kann man schon heute sagen, dass hier nur an Optik und Glanz gearbeitet wird. Ohne Erkennbarkeit einer gezielten zukunftsfähigen Stadt- und Verkehrsplanung.“ Da komme schon der Verdacht hoch, dass die Alt-Arnsberger angesichts der Kommunalwahl 2014 nur ruhig gestellt werden sollen. „Nach dem Motto ,Wir tun je etwas für euch’.“

Während im Bereich Steinweg/Alter Markt die massiven Leerstände nur behoben werden könnten, wenn die Stadt den Eigentümern und Investoren durch eine klare Nutzungsvorgabe für diese Zone unter Einschluss von Pkw-Verkehr Orientierung geben würde, werde im Bereich Brückenplatz über Bäume und Haltestellen und einen überforderten Kreisverkehr an der Kreuzung Clemens-August-Str./Brückenplatz/Rumbecker Str. gesprochen. „Gerade aber diese Kreuzung, geprägt von der Nord-Süd- und der Ost-West-Verkehrsachse mit sehr starker Frequenz auch im Fußgängersegment, kann so nicht funktionieren.“

Vielmehr müsse hier wesentlich weiter gedacht werden. Nämlich in Richtung einer Ringlösung mit Einbahnstraßenregelung über Klosterbrücke - Brückenplatz - Clemens-August-Straße - Henzestraße - Marienbrücke - Ruhrstraße (siehe Grafik). Dies nicht zuletzt auch aufgrund der geplanten Museumserweiterung und dem Zielverkehr. „Die Denkweise des verantwortlichen Stadtplaners Thomas Vielhaber ist hier viel zu schüchtern und reicht nicht aus, um diesen Stadtteil zu entwickeln und zukunftsfähig zu beleben,“ bezieht Schmeier klare Position.

Die sogenannten Ringlösungen (Einbahnstraßenregelungen) böten dagegen gute Entwicklungschancen für die nächsten Jahre. Dies würden die Beispiele in den Städten Soest, Werl, Unna und auch Neheim mit Apotheker- und Schobbostraße zeigen.

Und würde man noch einen Schritt weiter denken, dann könnte man sogar die alte Direktverbindung vom Brückenplatz zur Hellefelderstraße wieder herstellen. „Was den Blockverkehr um das Brückencenter herum deutlich reduzieren würde.“ So ließe sich auf dem Brückenplatz ein prächtiger Fußgängerbereich entwickeln und die lästigen Rückstauungen hätten ein Ende. „Und die Anwohner müssten dann nicht mehr so viel Abgas schlucken.“

Der Stadtteil Arnsberg müsse deshalb aufpassen, „dass er mit den jetzt diskutierten Lösungen nicht in ein dauerhaftes Drittklassement in Sachen Verkehrs- und Stadtplanung abrutsche. „Die Bauplansünde Brückencenter reicht da bereits vollkommen.“

Den mit der Umsetzung der Workshop-Ergebnisse beauftragten Planungsbüros sollte man aber keine Vorwürfe machen, weil sie lediglich städtische Vorgaben unter Einbeziehung der beiden Bürgerforen umsetzen würden. Schmeier: „Somit liegt die Verantwortung bei uns Bürgern, jetzt eine nachhaltige Planung zu fordern und zu realisieren. Denn einen Schnellschuss ohne Verkehrsleitplanung werden wir sehr schnell bereuen. Weil Kosmetik nur eine kurze Halbwertzeit hat.“

Für Gerhard Schmeier gibt es nur eine Maxime: „Alt-Arnsberg als Standort von Bezirksregierung und RWE-Regionalcenter muss sich in Hinblick auf morgen positionieren und eigenständige Aufenthalts- und Einkaufsqualität einfordern.“ Kultur und Tourismus allein würden den Ortsteil nicht weiterbringen: „Nur Kultur plus Tourismus plus Einkaufskultur plus Struktur lassen uns überleben.“