Arnsberg. Der Ortsteil Alt-Arnsberg steht vor einem grundlegenden Wandel. Dies machen nicht zuletzt politische Fehler in den ersten Jahren nach der kommunalen Neugliederung zu Lasten einer bis dahin gesunden Einzelhandelsstruktur und die demografischen Entwicklung mit einem immer höheren Anteil älterer Menschen notwendig.

Daher ist in vielen Bereichen ein Umdenken erforderlich, will man die Probleme der Zukunft meistern und im immer härteren Wettbewerb um Neubürger und Kunden bestehen.

Ein Weg dorthin soll eine Neubestimmung und Neugestaltung der öffentlichen Räume sein - unter Einbindung des Bürgerwillens. Das Instrument dazu sind die Werkstattgespräche zu den Bereichen „Alter Markt/Steinweg/Neumarkt“ sowie „Brückenplatz/Klosterbrücke/Ruhrstraße.“ Wie berichtet, sind zum ersten Themenkomplex bereits viele Anregungen eingegangen. Doch wie ist der Stand rund um den Brückenplatz? Hier waren am ersten der vorgesehenen drei Gespräche rund 100 Interessierte beteiligt. Deren Vorschläge unter anderem:
Umbau der Kreuzung Clemens-August-Str./Rumbecker Str./Brückenplatz zu einem Kreisverkehr;
Überarbeitung der Verkehrsführung im Bereich Jahn-, Seißenschmidt- und Kurfürstenstraße;
Verbesserung der fußläufigen Verbindung zwischen Altstadt und Gutenbergplatz zur besseren Verknüpfung der Einkaufszonen;
Schaffung eines Angebotes für Radfahrer und Anbindung an den Ruhrtal-Radweg sowie
Barrierefreiheit und Platz für Außengastronomie, Bäume und Bänke. Unter dem Stichwort: Mehr Qualität im öffentlichen Raum.

Der Brückenplatz ist - in seiner gegenwärtigen Form - Arbeitsort und Wohnstandort. Allerdings mit einer deutlich abnehmenden Einkaufsfunktion. Zudem wird die Straße von Fußgängern, Radfahrern, ÖPNV und Autoverkehr gleichermaßen genutzt - als wichtige Verbindung zwischen Alt- und Neustadt einerseits und zwischen den Quartieren nördlich und südlich des Brückenplatzes andererseits.

Das Werkstattverfahren soll nun bis Sommer die Neugestaltung vorbereiten, damit diese in 2013 und den folgenden Jahren umgesetzt werden kann. Davon erhofft man sich zugleich Anreize für die Immobilienbesitzer, die angrenzenden Häuser ebenfalls aufzumöbeln. Doch für die - zumindest die Verpächter von Geschäftsraum - dürfte die Zukunft des dortigen Handels von entscheidender Bedeutung sein. Und da ganz besonders, was aus dem Brückencenter wird: Bekommt man dort noch einmal die Kurve oder wird die von vielen als Bausünde bezeichnete Immobilie zum Geisterhaus? Manche Bürger könnten sich sogar den Abriss vorstellen. Verbunden mit einer städtebaulich sinnvollen Neunutzung des Areals.