Arnsberg. .
Die Shell-Tankstelle an der Ruhrstraße im Ortsteil Arnsberg wird bis spätestens zum Jahresende geschlossen. Weil sich der Discounter LIDL als Grundbesitzer und die Deutsche Shell AG nicht auf eine Verlängerung des auslaufenden Vertrages einigen konnten, wie Pächterin Silvia Eicher-Nerzac auf Anfrage der WP erklärte. Damit steht nicht nur Eicher-Nerzac vor einer ungewissen Zukunft. Auch die elf Mitarbeiter - überwiegend 400-Euro-Kräfte - schauen dann in die Röhre.
Silvia Eicher-Nerzac jedenfalls versteht die Welt nicht mehr. Seit fast 20 Jahren Pächterin der großen Tankstelle mit 24-Stunden Service, Einkaufsmöglichkeit und angeschlossener Autowaschanlage, habe man sie völlig überraschend mit dieser Nachricht konfrontiert. „Da fühlt man sich schon sehr schlecht behandelt.“ Schließlich habe sie die Tankstelle mit großem Engagement geführt. Unverständlich aber auch, weil die Kundenfrequenz absolut in Ordnung sei. „Das Geschäft hier läuft sehr gut. Daher sind wir durch diese Entwicklung auch aus allen Wolken gefallen.“ Und nach einer so langen Zeit habe man durchaus einen anderen Umgang erwarten können, statt „kurzfristig vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden.“
Immerhin, liegt doch die modern ausgestattete Tankstelle an der Ruhrstraße strategisch günstig - in unmittelbarer Nähe zur Autobahnauf- bzw. -abfahrt Uentrop und am Abzweig Grimmestraße in Richtung Möhnesee und A 44. Damit also für ein- und ausfahrende Autos und Motorräder gut erreichbar. Kein Thema mehr. „Der Rückbau der Tankstelle ist bereits geplant,“ weiß Eicher-Nerzac. Was dann mit dem Areal passiert, ist nicht bekannt. Bei der Stadt Arnsberg jedenfalls, so deren Sprecherin Stephanie Schnura, sei noch kein Antrag auf Neunutzung eingegangen.
Warum sich LIDL und Shell nicht auf eine Verlängerung des Vertrages haben einigen können, dazu mochte der Groß-Discounter keine Angaben machen. Auf eine entsprechende Anfrage unserer Zeitung ließ die im schwäbischen Neckarsulm ansässige Unternehmensleitung via Pressesprecherin Petra Trabert lediglich in dürren Worten mitteilen, dass man nichts mitzuteilen habe: „Vielen Dank für Ihre freundliche Anfrage und das Interesse an unserem Unternehmen. Wir bitten um Verständnis, dass wir zu Vertragsinhalten mit Geschäftspartnern keine Angaben machen.“
Die Antwort der Shell AG (Hamburg) steht noch aus.