Arnsberg. .
Jede Statistik hat ihre Schattenseiten: So erfreulich der leichte Rückgang der Verkehrsunfälle (-7,2%) ist, so sehr besorgt die Polizei in Arnsberg die durchschnittlich höhere Zahl an verunglückten Jungen Erwachsenen (unsere Zeitung berichtete). Auch die Kriminalitätsfallzahlen nehmen insgesamt weiter zu.
Einen Rückgang der Arnsberger Fallzahlen erwartet der Erste Kriminalhauptkommissar Helmut Fitz auf für 2012 nicht. Er präsentiert bereits aktuelle Zahlen der Strafanzeigen in Arnsberg bis zum 30. April dieses Jahres. „Bereits jetzt haben wir einen allgemeinen Anstieg der Fallzahlen um 13,32 Prozent gegenüber dem Vorjahr“, erklärt er.
Erfreulich sei hingegen der Rückgang der Unfall-Verunglückten in Arnsberg insgesamt. „Neben polizeilichen Maßnahmen ist das auch auf die modernen Rückhaltesysteme und eine erhöhte Anschnallquote aufgrund der in neuen Fahrzeugen verbauten Warnsysteme zurückzuführen“, so die Polizei.
Auch bei der Zahl der verunglückten Kinder lag die Stadt Arnsberg mit einem schwer verletzten und 15 leicht verletzten Kindern im hochgerechneten Vergleich zu den anderen HSK-Kommunen auf dem zweiten Platz. Hier kam auch großes Lob von Bürgermeister Hans-Josef Vogel: „Da haben die zuständigen Beamten wirklich sehr viel Engagement in verschiedene Verkehrserziehungsmaßnahmen investiert“. Stolz zeigte sich Vogel auch bei der weit unter Kreisdurchschnitt liegenden Zahl verunglückter Senioren (zehn Schwer- und 14 Leichtverletzte). „Jetzt müssen wir nur noch Maßnahmen entwickeln, mit denen es älteren Mitbürgern ermöglicht wird, sich gefahrlos und unabhängig in unserer Stadt zu bewegen.“
Einen Anstieg um 18,5 Prozent gab es bei den insgesamt 32 Verkehrsunfällen mit Alkoholeinfluss (27 waren es 2010). Hier müsse aber im gesamten Kreisgebiet weiter aufgeklärt werden. Bei der Unfallursache „Geschwindigkeit“ verzeichnete man einen Rückgang um 13,9 Prozent, die Anzahl der Verkehrsunfallfluchten ging hingegen im Jahr 2011 um 19 Prozent von 415 auf 494 hinauf. Die Polizei spricht von einem „aufkommenden Mentalitätsproblem“. Die Gefahr erwischt zu werden, sei aber groß. Die Aufklärungsquote beträgt 50 Prozent.
„Was die Zahl der Gesamtkriminalität angeht sind wir leider an der Spitze“, sagte Helmut Fitz als Leiter des Kriminalkommissariats Arnsberg. Das habe auch Ursachen in der örtlichen Bevölkerungsdichte und -struktur. Im vergangenen Jahr habe es wieder einen Anstieg um 10 Prozent auf 5841 Fälle gegeben. Auch mit der Kriminalitäthäufigkeitszahl von 7869 sehe man sich in Arnsberg relativ hoch. In Düsseldorf sei die Chance, Opfer einer Straftat zu werden, statistisch gesehen aber noch doppelt so hoch wie in Arnsberg. Trotzdem sei man sich darüber bewusst, wie wichtig das subjektive Sicherheitsgefühl für die Bürger sei. Der gestiegenen Fallzahl bei den Diebstählen (1438 leichte und 1263 schwere Diebstähle) stehe man aber auch mit ein hohen Aufklärungsquote von 68% entgegen.
Nicht zu unterschätzen seien auch die Folgen von Wohnungseinbrüchen. „Das ist für die Betroffenen oftmals sehr problematisch. Wer selbst einmal einen Wohnungseinbruch erlebt hat, weiß auch um die psychische Belastung. Das nehmen wir nicht auf die leichte Schulter“, betonte Fitz. Oftmals seien die Täter nicht ortsansässig.
Mit umfangreichen Metalldiebstählen, insbesondere im Bereich der Friedhöfe, tat sich auch für die Arnsberger Kriminalbeamten im vergangenen Jahr ein ganz neues Feld auf. Von insgesamt 246 HSK-Fällen habe es allein in Arnsberg 123 gegeben. Ebenfalls weiter zugenommen haben auch die Betrügereien (636 Fälle in 2011, 610 Fälle im Jahr 2010), die sich in der Hauptsache im Bereich des EC-Karten- und Internet-Betrugs abspielten.