Arnsberg. . Zum Start in die Freibadsaison im Arnsberger „Storchennest“ ist Improvisation angesagt. Die für Neheim angestrebte Bürgerbad-Idee wird hier schon seit Jahren in weiten Teilen umgesetzt. In 2012 trägt der Arnsberger Kneipp-Verein erstmalig aber auch die Personalverantwortung für die Schwimmaufsicht. Der gerade erst eingestellte Schwimmmeister ist zwei Tage vor dem Saisonstart abgetaucht. „Mit so einer Situation ist man ehrenamtlich derzeit völlig überfordert“, sagt Susanne Gieseke vom Vorstand des Kneipp-Vereins.
Schlaflose Nächte haben die Verantwortlichen derzeit. Alles ist bereit für die Eröffnung - da fehlt der maßgebliche Mann für die Badeaufsicht. Das „Storchennest“ wird trotzdem am Sonntag - höchstwahrscheinlich bei Traumwetter - seine Pforten öffnen. „Wir haben eine Notfallliste“, sagt Vorsitzender Hans-Günter Aßmann vom Kneipp-Verein. Aushilfskräfte werden überbrücken. „Ohne Hauptkraft können wir aber nicht 100 Tage Badebetrieb sicherstellen“, fürchten Gieseke und Aßmann.
Im neuen Kooperationsvertrag zwischen Stadt, der „Neuen Freizeitbad Arnsberg GmbH“ (NASS) und dem Kneipp-Verein wurde die Übernahme der Badeaufsicht durch den Verein vereinbart. Ursprünglich waren darin sogar technische Arbeiten aufgeführt gewesen, was der Kneipp-Verein aber abwenden konnte. Das Problem des plötzlichen Personalausfalls hat nun der Verein zu lösen. Für betriebsinterne personelle Verschiebungen (wie bei der Verantwortung durch Stadt und NASS möglich) hat der Kneipp-Verein keine Spielräume.
Der Kneipp-Verein Arnsberg betreibt das Storchennest mit einem Etat von 120.000 Euro im Jahr. Von der Stadt gibt es laut Vertrag jetzt einen Zuschuss in Höhe von 43.000 Euro, von dem auch die Personalkosten für die Badeaufsicht gezahlt werden müssen. Der neue Kooperationsvertrag sieht entgegen zu früheren Zeiten keinen nachträglichen städtischen Zuschuss als „Rettungsring“ für den Verein mehr vor.
Das akute Problem: Das Geld für die Schwimmaufsicht ist jetzt da, doch der Bademeister ist weg. „Und der Markt ist wie leergefegt“, so Hans-Günter Aßmann.