Neheim.

Eine repräsentative Saison war dieser Freibadsommer wahrlich nicht. Knapp 22.000 Besucher zählte das Freibad in Neheim in diesem Jahr - rund 14.000 Gäste weniger als im Vorjahr. Mit Spannung erwartet wurde da ein Bericht im Sportausschuss zur Zukunft der traditionellen Badeanstalt.

Seit fast zwei Jahren steht ein Vorschlag aus dem Haushaltssicherungskonzept im Raum, der bei den Freibädern der Stadt für Empörung gesorgt hatte. Die Freibäder sollten zur Kostenersparnis nur während der Ferien öffnen. Eine Studie des Städte-Netzwerkes NRW sah in einer solchen Öffnungszeitenregelung, so Verwaltungssprecher Dirk Hammel, „eine schlechte Lösung“. Ausschlaggebend für gewinnbringende Öffnungszeiten müsse das Wetter und nicht der Ferienkalender sein. Der Sommer 2011 ist dafür der beste Beleg: Hätte die Ferien-Öffnungszeitregelung gegolten, hätte das Freibad so gut wie gar keine Besucher gehabt. Die Ferien waren schließlich über weite Strecken kalt und verregnet gewesen. So erklärt sich auch der Besucherrückgang im Neheimer Freibad gegenüber dem Vorjahr. „Das ist ausschließlich auf das Wetter, insbesondere in den Sommerferien zurückzuführen“, weiß auch Dirk Hammel.

Es müssen also andere Lösungen her, um eine betriebswirtschaftliche Optimierung zu erreichen. Die Studie des Städtenetzwerkes NRW schlägt die Umwandlung in ein Bürgerbad vor - in Zusammenarbeit mit den nutzenden Vereinen und dem Neheimer Freibad-Förderverein. „Gespräche dazu laufen schon mit den betroffenen Gruppen“, sagt Dirk Hammel.

Kurios übrigens: Die Studie zum Neheimer Freibad über dessen Betriebswirtschaftlichkeit war einer der letzten Aufträge des Netzwerkes. Zum 31. Juli 2011 musste das Netzwerk als innovativer Dienstleister der Kommunen seinen Geschäftsbetrieb einstellen. „Insolvenzbedingt“ heißt es in der letzten Mitteilung in eigener Sache auf der Homepage. Diese „Pleite“ hatte aber mit dem schlechten Sommerwetter nichts zu tun.