Alle schreien nach einer Regelung. Gesucht wird das belastbare juristische Instrument, den Alkoholkonsum von öffentlichen Plätzen der Stadt zu verbannen, als wenn ein Problem der Gesellschaft mal eben per Verordnung aus dem Stadtbild zu entfernen wäre.
Weil „Penner“ und angetrunkene Jugendliche nicht zu einer attraktiven Einkaufsstadt passen, sollen sie an den Rand gedrängt werden. Deren eigentliches Problem aber löst das nicht, da müssen ganz andere Hebel des Systems greifen. Niemanden ist geholfen, wenn die Platz-Trinker zu „anonymen Alkoholikern“ in dunklen Ecken werden. Das schafft nur Sicherheitsprobleme an anderen Stellen.
Und wie sieht es eigentlich aus mit der Konsequenz, wenn Maiwanderer und Brauchtumstrinker durch die Stadt ziehen? Dann wird wieder ein Auge zugedrückt - ist ja Tradition und da sind wir ja alle dabei.
Martin Haselhorst