Neheim.

Mächtig „aufgerüstet“, wurde die Wassergewinnungsanlage am Möhnebogen nach einjähriger Umbauphase am Mittwoch offiziell ihrer Bestimmung übergeben - mehr Leistung ohne Chemie, verbunden mit größtmöglicher Sicherheit. Doch Qualität hat ihren Preis: Wasser wird ab 2012 um 12 bis 15 Cent pro Kubikmeter teurer.

„Derzeit sind wir dabei, die ­Wasserpreise für 2012 zu kalkulieren“, berichtete Ulrich Midderhoff den zahlreichen Gästen, die sich zur Einweihungsfeier im eigens errichteten Zelt auf dem Gelände am Möhnewehr 18 tummelten. Doch trotz Einsparungen bei Ausgaben und Personal sei eine derart große Investition nur durch eine Anpassung der Preise zu kompensieren, so der Stadtwerke-Chef weiter.

Verbaut wurden am Möhnebogen rund 4,5 Millionen Euro, die gleiche Summe fließt in die voraussichtlich im März kommenden Jahres abgeschlossene Aufrüstung des Wasserwerks Langel: Investitionen von über neun Millionen Euro „in den vorbeugenden Gesundheitsschutz für unsere Kunden in Arnsberg“, führte Midderhoff aus. Da weder Zuschüsse von Bund oder Land noch zinsverbilligte Darlehen eingebracht werden konnten, tragen die Stadtwerke Arnsberg - und somit deren Wasserabnehmer - die Kosten.

Was bekommt der Wasserverbraucher dafür? Eine der drei größten und modernsten Wassergewinnungsanlagen in ganz Deutschland, mit der die Stadtwerke eine sichere, einwandfreie Produktion des „Lebensmittels ­Nummer eins - Trinkwasser“ in den nächsten 20 Jahren gewährleisten ­können. Möglich macht das eine optimierte technische Ausstattung (mehr dazu im „Hintergrund“ rechts). Sicherheit und hohe ­Wasserqualität - diese Faktoren wären ohne Modernisierung nicht mehr gewährleistet, wie zwei Ereignisse der jüngeren Vergangenheit bewiesen haben: Der PFT-Skandal im Jahr 2006, als mit krimi­neller Energie gewissenloser Profitmacher Schad­stoffe ins Trinkwasser gelangten, sowie die beiden „Stark­regenereignisse“ nur ein Jahr später trafen Arnsberg mit voller Wucht und waren Hauptgrund für die Entscheidung zur Aufrüstung. „So etwas wie damals wollen wir nicht erneut erleben“, stellte Arnsbergs Bürgermeister Hans-Josef Vogel während seines Grußwortes fest. Nun ist Sicherheit doppelt vorhanden: Nach Abschluss der Modernisierung Langels stellt bei Ausfall eines Werks das jeweils andere die (Not)versorgung sicher. Sicher gestellt ist auch die hohe Qualität des Wassers, die den Vergleich mit Mineralwasser nicht scheuen muss:

„Wir liefern 40 Kubikmeter bestes Trinkwasser pro Jahr und Kunde zum Preis von etwa 100 Euro - das entspricht 4444 ­Kisten Mineralwasser, für die 11 500 Euro fällig wären“, rechnete Ulrich Midder­hoff vor. Da tut die künftige Mehrbelastung von voraussichtlich 5,20 Euro pro Person (bei einem Jahresverbrauch von 40 Kubikmetern) doch gar nicht mehr so richtig weh?!