Neheim. .

An der St. Michael-Kirche werden in Kürze zwei Sperrpfosten aufgestellt, um das Parken von Fahrzeugen auf einem abgesenkten Bordsteinbereich zu verhindern. Die dort abgestellten Pkw versperren derzeit noch Rollstuhlfahrern den direkten Übergang zur Kirche.

So auch vor zehn Tagen. Als der Neheimer Franz Böning mit seinem Elektro-Rollstuhl zur Kirche fuhr, waren nicht nur alle Parkplätze besetzt, sondern auch der Bürgersteig zugeparkt. „Ich stand auf der Straße, bin nach Hause gefahren und habe mir die Messe im Fernsehen angeschaut“, so der Mann. Mit seinem Rollstuhl kann er an anderer Stelle die Bordsteinkanten nur schwer oder gar nicht überwinden.

„Das ist der Hammer“, ärgerte sich Böning. Seit Monaten hatte er sich bei der Stadt darum bemüht, dass an dieser Stelle etwas passiert. Im November bekam er diese Zusage auch schriftlich. Als im Dezember Absperrbaken genau an diesem Bürgersteigabschnitt an der Kirche standen, glaubte Böning an eine provisorische Lösung. Nun aber fehlten die Baken wieder.

Was Franz Böning nicht wusste: „Die Baken haben mit Herrn Bönings Anliegen nichts zu tun“, sagt Stadtsprecher Dirk Hammel. Sie standen dort wegen eines Wasserrohrbruches. Der Aufbau der Sperrpfosten stünde nun aber bevor. „Das dauert nicht mehr lang“, so Hammel. Es dürfe beim Einbetonieren und Austrocknen kein Frost mehr drohen. Die Pfosten würden aber sicher bald stehen.

Franz Böning hat eine umfangreiche Sammlung Schriftverkehr mit den Behörden. Er beklagt auch, dass ihm auf seinem täglichen Rollstuhlweg an der Ecke St. Ursula-Weg/Scharnhorststraße das unübersichtliche Buschwerk die Sicht nehme. Als Rollstuhlfahrer sei er daher an dieser Stelle besonders gefährdet. Hier verspricht die Stadt: „Die technischen Dienste haben dieses Freischneiden der Grünanlagen auf ihrem Arbeitsplan“, so Hammel.

Die von Franz Böning gewünschte Parkmarkierung auf dem oft zugestellen Bürgersteig des Annaweges werden nicht realisiert. Vielmehr sei dieser Bereich vom Ordnungsamt zu überwachen. Franz Bönings Rollstuhl ist 1,22 Meter breit - kürzlich wäre er fast zwischen einer Straßenleuchte und einem abgestellten Pkw steckengeblieben.