Arnsberg.

Die Ruhrrenaturierung im Bereich Jägerbrücke wird noch im Oktober abgeschlossen. Auch der Kostenrahmen wird eingehalten.

„Was dann letztlich durch die starken Regenfälle so verschärft wurde, dass mindestens zwei Mal die Lkw-Zuwegung durch den Fluss weggespült worden ist“, erklärte Dr. Gotthard Scheja, Leiter des städtischen Umweltbüros, auf Anfrage unserer Zeitung. „Das war einfach eine Verquickung unglücklicher Umstände.“ Doch das mit der Renaturierung beauftragte Unternehmen „TW Erdbau“ habe diese Schwierigkeiten schnell ausgebügelt.

Anwohner verärgert

Probleme habe es allerdings zwischenzeitlich mit den Anwohnern der Straße „Unterm Römberge“ gegeben. „In der langen Regenperiode hat sich durch die Abfuhr des Bodenaushubs auf der Straße und den dort abgestellten Fahrzeugen eine schlierige Schlammschicht gebildet und deren Besitzer verlangten Reinigungsscheine für die Autowaschanlage.“

#Noch gut zwei Wochen haben die Arbeiter im Alten Feld zu tun.
#Noch gut zwei Wochen haben die Arbeiter im Alten Feld zu tun. © WP

Eine Forderung, die zwar durchaus verständlich, aber schon allein aufgrund der Haushaltslage der Stadt Arnsberg nicht zu erfüllen gewesen sei. „Freiwillige Leistung sind praktisch gestrichen. Sonst hätten wir diesen Wunsch gerne erfüllt.“ Stattdessen habe man die Straßen öfter als ursprünglich vorgesehen gereinigt. „Aber Baustellen“, sagte der Umweltbüroleiter, „bedeuten leider auch immer Schmutz. Das lässt sich nicht verhindern.“

Kostenrahmen eingehalten

Der lehmige Oberboden, der aus der großflächigen Sanierungsstätte ausgehoben wird, wird zur Deponie abgefahren, dort aufbereitet und dann für deren Abdeckung verwendet. „Ein guter Synergieeffekt“, freut sich Dr. Gotthard Scheja. Der Kiesboden dagegen werde direkt vor Ort im Ruhrbett verschoben.

Erfreulich für den Steuerzahler: Der von der Stadt auf 800 000 Euro veranschlagte Kostenrahmen - 80 Prozent davon fließen aus zweckgebundenen Landesfördermitteln - wird keinesfalls überschritten werden. „Wir bleiben wahrscheinlich sogar noch leicht unter dieser Summe.“

Was nach Abschluss dieser Arbeiten noch ansteht, ist der Bau von technischen Sicherungen im Bereich Römberg/Viadukt - der engsten Stelle des Tales. Hier besteht trotz Renaturierung weiterhin die Gefahr, dass bei einem sogenannten 100-jährigen Hochwasser die Ruhr ins angrenzende Wohngebiet drückt.

Neheim in 2011

Ein entsprechendes, von der Stadt entwickeltes Konzept wurde bereits laut Scheja mit Vertretern der Bezirksregierung diskutiert „und wird derzeit von uns verfeinert“. Ziel ist, die konkreten Planungen im kommenden Jahr in Auftrag zu geben. Wann die Sicherungen aber eingezogen werden, „hängt von der weiteren Haushaltsentwicklung und auch von der neuen Landesregierung ab. Denn es könnte ja sein, dass in Düsseldorf andere Schwerpunkt gesetzt werden.“ Aber der Fluss von Landesmitteln sei eben ein ganz entscheidender Faktor für die Realisierung.

RDie Landschaft hat sich stark verändert.
RDie Landschaft hat sich stark verändert. © WP

Doch zurück ins Alte Feld: Hier gehen in etwa zwei Wochen die Arbeiten am letzten großen Renaturierungsabschnitt in Arnsberg zu Ende. Dr. Gotthard Scheja: „Was dann noch folgen könnte, sind kleinere Vorhaben, die wir mit der ,Neuen Arbeit’ abwickeln. Der Einsatz von schweren Baumaschinen ist dafür aber nicht mehr erforderlich.“

Der fünfte und letzte Abschnitt der Ruhrrenaturierung im Stadtgebiet überhaupt betrifft den Ortsteil Neheim. Hinter dem Möhnezulauf - von August bis Oktober 2011.