Arnsberg. Mit Blick auf denkbare Katastrophen-Szenarien rund um die Fußball-EM ab 14. Juni sind auch Rettungs- und Einsatzkräfte im HSK in Bereitschaft gesetzt.

Noch rund drei Wochen bis zum Beginn der Fußball-Europameisterschaft. Lange bevor Bundestrainer Julian Nagelsmann seine Nationalmannschaft ins Trainingslager gebeten hat, sind die Einheiten des Feuer- und Katastrophenschutzes im Hochsauerlandkreis schon in der Vorbereitung. Sie stehen in Bereitschaft, um bei Katastrophenszenarien rund um die Spiele in Dortmund und Gelsenkirchen zur Stelle zu sein,

Kreisbrandmeister Bernd Krause hat bei den Planungen den Helm auf. „Ein großer Teil des Sachgebietes Feuer- und Katastrophenschutz ist mit den Vorplanungen für die UEFA beschäftigt und eingebunden in regelmäßige Besprechungen mit der Bezirksregierung Arnsberg und auch in Gespräche mit den Spielstätten in Dortmund und Gelsenkirchen“, sagt er. Eingebunden seien dabei diverse Beteikligte aus den Feuerwehren, dem Fachdienst Rettungsdienst/Feuer- und Katastrophenschutz des HSK, den drei Kreisverbänden des Deutschen Roten Kreuzes und den Maltesern im Hochsauerlandkreis, mit denen bereits Ende letzten Jahres die ersten Gespräche stattgefunden haben. „Weitere Gespräche finden entsprechend der laufenden Vorplanungen statt“, erklärt Bernd Krause.

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Das EM-Gastgeberland will auf alle Eventualitäten vorbereitet sein und übt Szenarien mit einem hohen Anteil an Verletzten. Eine Aufbauübung des Behandlungsplatzes BHP-B 50 NRW mit über 130 Einsatzkräften aus dem gesamten Kreisgebiet fand bereits im März auf dem Kirmesplatz Riggenweide in Arnsberg-Hüsten statt.

Das InnenminIsterium des Landes NRW hat die Behandlungsplatz-Bereitschaft (BHP-B 50 NRW) genau definiert. Sie ist demnach ein sanitätsdienstlicher Verband in Bereitschaftsstärke, dessen Aufgabe es ist, im Rahmen der überörtlichen Hilfe am Schadensort eine geordnete Versorgung von 50 Patienten vorzunehmen und den Transport der Patienten in geeignete Behandlungseinrichtungen zu organisieren. Ihr Einsatz kann sowohl im Rahmen einer vorgeplanten Bereitstellung als auch bei Unglücksfällen oder andern Schadenlagen spontan erfolgen. Die materielle und personelle Ausstattung der BHP-B 50 NRW erlaubt es, dass sie bei einem Schadenereignis auch zur Versorgung von Patientenablagen eingesetzt werden kann. In diesem Fall kann sie ihre originären Aufgaben nur noch als „erweiterte Patientenablage“ wahrnehmen.

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„Nach dem jetzigen Stand werden Einsatzkräfte aus dem Hochsauerlandkreis mit dem Behandlungsplatz BHP-B 50 NRW zu einem Spiel am 20. Juni nach Gelsenkirchen ausrücken sowie am 30. Juni mit dem Patiententransportzug PT-Z 10 ebenfalls nach Gelsenkirchen“, erklärt Bernd Krause. Die Einsatzkräfte werden sich dort während des Spiels in einem Bereitstellungsraum im Stadtgebiet Gelsenkirchen aufhalten. Für weitere Spiele seien ebenfalls Katastrophenschutzeinheiten aus dem Hochsauerlandkreis wie der Wasserförderzug, der Behandlungsplatz, der Patiententransportzug oder auch die Feuerwehrbereitschaft in der Ausrückefolge im Einsatzfall für die Spielstätten in Dortmund und Gelsenkirchen vorgeplant. „Das heißt, dass die genannten Einheiten bei einem Einsatzfall zu den Spielstätten alarmiert würden“, so Krause.

Klinikum bereit für „Massenanfall von Verletzten“

Vorbereitet sein muss auch das Klinikum Hochsauerlandkreis. Wie Sprecher Richard Bornkessel bestätigt, sei das Klinikum von der Bezirksregierung Arnsberg angewiesen worden, für sechs Spieltags-Termine mit Partien in Dorftmund eine Bereitschaft für einen „Massenanfall von Verletzten“ vorzubereiten und zu gewährleisten. Dafür hat das Klinik je zwei Notfallkoordinatoren für die Standorte Zentrale Notfallaufnahme Hüsten und das Krankenhaus in Meschede gemeldet, die telefonisch und digital im entsprechenden Zeitraum jederzeit erreichbar sein müssten. „Das wird man dann auch in der Personal- und Dienstplanung berücksichtigen müssen“, sagt Richard Bornkessel.

Urlaubssperre bei der Polizei

Vorfbereitungen laufen auch bei der Polizei im Hochsauerlandkreis. „Um eine größtmögliche Verfügbarkeit zu garantieren, gibt es landesweit eine Urlaubssperre für die Zeit der EM“, erklärt HSK-Polizeisprecherin Flavia Lucia Rogge. Das gelte nicht nur für Einsätze an den Spielorten, sondern auch ganz lokal im Sauerland. „Auch hier müssen wir ja auf Public Viewings oder Autokorsos reagieren“, so Rogge. Die Vorbereitungen und Planungen für Kooperationseinsätze mit anderen Behörden laufen aktuell. „Noch ist aber nicht im Detail absehbar, wie unsere Unterstützung aus dem HSK genau aussieht“, sagt Flavia Lucia Rogge.