Hüsten. Im Arnsberger Ortsteil Hüsten herrscht großer Parkdruck. Das sind die Ursachen des Problems und die Lösungsansätze
Parkplatz ist in Hüsten Mangelware. Die Konzentration medizinischer Angebote durch das Klinikum Hochsauerland und durch das Medizinische Versorgungszentrum in der Stadt verdichten den Parkraum im Ort. Spürbar ist das auch dadurch, dass die Riggenweide zugeparkt ist wie noch nie.
Die Stadtplanung ist bereits aktiv geworden. „Die Verwaltung prüft in Abstimmung mit den Stadtwerken Arnsberg intensiv die Möglichkeiten, weiteren Parkraum am Standort des Klinikums Hüsten zu errichten und gegebenenfalls zu betreiben“, teilt Stadtsprecher Frank Albrecht mit. Eine konkret geprüfte Option sei der Bau und der Betrieb eines Parkdecks oder einer Parkpalette.
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Aktuell stark gefragt ist die Riggenweide, wo bereits ein Teil zur Parkfläche für das Klinikum und die Pflegeschule hergerichtet worden ist. Mehr aber geht kaum: „Die Riggenweide ist die einzige große Veranstaltungsfläche im Stadtgebiet. Sie wird nicht nur für die Hüstener Kirmes, sondern auch für weitere Großveranstaltungen beansprucht und verpachtet. Insofern muss mit weitergehenden dauerhaften und regelmäßigen anderen Nutzungsformen sehr zurückhaltend geplant werden“, sagt die Stadt. Das aktuelle Parken durch die Mitarbeitenden des Klinikums erfolge derzeit in Absprache mit der Stadt Arnsberg und in enger Abstimmung mit dem Veranstaltungsmanagement sowie den beteiligten und betroffenen Akteuren anlassbezogen. „Eine dauerhafte Herrichtung von zum Beispiel weiteren Parkflächen kann daher nicht umgesetzt werden, da die Fläche weiter multifunktional genutzt werden muss, um nicht die dringend benötigten Veranstaltungsflächen zu gefährden“, macht die Stadt klar.
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Was aber, wenn die Kirmes stattfindet? Dann ist der Parkdruck im Ort ohnehin noch größer und Mitarbeitende des Klinikums, die nun auf der Riggenweide parken, brauchen auch Stellplätze. Über einen Zeitraum von rund vier Wochen steht die Fläche an der Riggenweide wegen des Volksfestes „Hüstener Kirmes“ – konkret von Ende August bis Mitte September – nicht als Parkraum zur Verfügung. „Dieser Zeitraum ist für die nächsten Jahre auch schon planbar. Die Sperrung der Riggenweide wird jedes Jahr über Hinweisschilder rechtzeitig angekündigt, und die Einhaltung des Parkverbotes muss kontrolliert werden“, sagt die Stadt. In Absprache mit dem Klinikum Hochsauerland würden zudem Beschäftigte, die derzeit die Riggenweide als Tagesparkplatz nutzen, durch das Klinikum auf die geänderte Situation hingewiesen, verbunden mit den Informationen und den Hinweisen, verstärkt das Angebot des Öffentlichen Personennahverkehrs, falls möglich Zweiräder oder Fahrgemeinschaften für den eng begrenzten Zeitraum zu nutzen. „Wir weisen zudem darauf hin, dass auch der Parkplatz an der Großen Wiese bereit steht“, teilt Richard Bornkessel, Sprecher des Klinikums Hochsauerland, mit.
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Das Klinikum selber betont, dass es Mitarbeitenden Anreize gebe, auch ohne Auto zur Arbeit zu kommen. „Als weiteren Beitrag zur Reduzierung des Parkdrucks bietet das Klinikum Hochsauerland Beschäftigten ein vergünstigtes Jobticket zur Nutzung des regionalen sowie des überregionalen öffentlichen Personenverkehrs als Deutschlandticket und die Nutzung eines Fahrradleasingmodels an“, betont Bornkessel.
Immer wieder verweist das Klinikum aber auch darauf, bereits eigene Maßnahmen für mehr Parkraum geschaffen zu haben. Es spricht von 700 eigenen Parkplätzen. Im Umfeld des Karolinen-Hospitals bestünden demnach aktuell folgende Parkmöglichkeiten: Hauptparkplatz gegenüber dem neuen Haupteingang
(ca. 470 Parkplätze), Parkplätze neben dem Hochhaus auf dem Gelände des Karolinen-Hospitals (ca. 30 Parkplätze für Beschäftigte), Kurzzeitparkplatz gegenüber dem Eingang zum Bestandsgebäude, Stolte Ley 5 (ca. 25 Parkplätze), Parkplätze an der Petrischule (ca. 70 Parkplätze für Beschäftigte, vor dem Schulhof sowie vor dem Haupteingang) und der geordnete Parkplatz an der Riggenweide (ca. 100 Parkplätze für Beschäftigte).
Bezirksausschuss-Vorsitzender Dr. Gerhard Webers kennt das Problem, will aber keinen Konflikt mit dem Klinikum daraus erwachsen lassen. „Wir sind froh, diese medizinischen Angebote im Ort zu haben“, sagt er. Er habe erfreut zur Kenntnis genommen, dass der neue Klinikum-Geschäftsführer Michael Gesenhues „das Thema auf dem Schirm“ habe und im offenen Austausch auch an Lösungen interessiert sei. Für die Zeit der Kirmes sieht er nicht das Problem: „Da herrscht hier in Hüsten sowieso Ausnahmezustand!“
Unterdessen zwingt der Parkdruck auch Besitzer von Parkflächen zu Maßnahmen. So denken die Schützen in Hüsten konkret darüber nach, ihre inzwischen auch ganz stark genutzte Parkfläche vor der Schützenhalle zu bewirtschaften. Hintergrund ist, dass der Parkdruck und Verkehr auf dem Platz Kosten für die Instandhaltung des Platzes erzeuge, die allein auf den Etat der Schützen schlagen. Daher wird überlegt, künftig Parkgebühren zu kassieren. Öffentliche Parkflächen in Hüsten sind ansonsten gebührenfrei.