Oeventrop. Ein Randalierer verwüstet den Supermarkt am Widayweg in Arnsberg. Das Besondere: Er wird dabei erkennbar gefilmt. Das Video geht im Netz viral.
Zersplitterte Scheiben, zerbrochene Glasflaschen, umgeworfene Auslageregale - im Rewe-Markt am Widayweg in Oeventrop wütete am Dienstagnachmittag ein Randalierer, der keinen der Gänge im Geschäft ausgelassen zu haben scheint.
Ein Kunde oder auch mehrere Kunden haben den Mann dabei erkennbar gefilmt. Mehrere Videos tauchen in den Sozialen Netzwerken auf und zeigen auch die Verwüstungen, die hinterlassen wurden. Seitdem spricht die ganze Stadt über den Vorfall - teils aufgeregt und hetzerisch, teilweise aber auch beschwichtigend und nachfragend: Was war da los? Gehen die Zerstörungen tatsächlich alle auf das Konto dieses einen Menschen? Und: Was ist eigentlich mit den Persönlichkeitsrechten des Mannes, der da gefilmt wurde? „Grundsätzlich sind Bildaufnahmen ohne Einwilligung des jeweils Abgebildeten nicht statthaft“, so Michael Schemme von der Polizei. „Wenn diese dann weitergeleitet oder veröffentlicht werden, setzt man sich der Gefahr aus, strafrechtlich verfolgt zu werden.“
Auch dieser Redaktion liegen Videos vor. Darauf ist zu sehen, wie der Mann durch die Gänge des Supermarkts streift und wahllos gegen die Regale tritt, Aufsteller umkippt, mit Flaschen um sich wirft und mehr - und wie er „am Ende“ den Supermarkt verlässt.
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„Nach jetzigem Stand der Ermittlungen randalierte ein 30-jähriger Mann aus Ghana in dem Supermarkt“, schreibt die Kreispolizeibehörde dazu. Und weiter: „Der Beschuldigte warf mit Gegenständen um sich, zerstörte Glasscheiben und weitere Einrichtungsgegenstände. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass er mit Glasflaschen in Richtung von Personen geworfen haben soll. Anschließend verließ er das Geschäft und suchte einen weiteren benachbarten Supermarkt auf.“
„Uns liegen die Videos selbstverständlich auch vor“, sagt Michael Schemme auf Nachfrage dieser Redaktion. „Die sind ja eindeutig.“
Mann ist im örtlichen Krankenhaus
Im benachbarten Supermarkt konnte er von der Polizei gestellt werden. Die Beamten der Wache Arnsberg mussten aufgrund der unklaren Sachlage am Ort sehr besonnen vorgehen, konnten den Mann aber schnell überwältigen. Pfefferspray wurde eingesetzt. Zuvor warf der Beschuldigte auch dort mit einer Glasflasche umher. Hinweise auf verletzte Personen liegen bislang nicht vor. Nach derzeit vorliegenden Kenntnissen befand sich der Beschuldigte in einem psychischen Ausnahmezustand. Er wurde unmittelbar nach seiner Festnahme in ein örtliches Krankenhaus verbracht. Ein Supermarkt sowie eine dortige Bäckereifiliale mussten den Betrieb bis auf Weiteres einstellen.
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen in diesem Fall übernommen.
Rewe Märkte verweisen auf Ermittlungsbehörden
Genau an diese verweist auch die Rewe Dortmund SE & Co. KG. „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass Ihnen ausschließlich die zuständigen Strafverfolgungsbehörden konkrete Auskünfte zu allen Aspekten des Vorfalls geben können“, so eine Sprecherin, „und wir uns weiterführend nicht zum Thema - auch nicht zu sicherheitsrelevanten Aspekten in unseren Märkten - äußern möchten.“