Niedereimer. In Niedereimer soll ein neuer und moderner Aldi den in die Jahre gekommenen Discounter ersetzen. Baumfäll-Maßnahmen stoßen auf Kritik.
Der geplante Neubau von Aldi Nord in Niedereimer nimmt Fahrt auf: Im letzten Bezirksausschuss konnten nun die Grundlagen bekannt gegeben werden. Dazu stellte Alexandra Leutner von der Arnsberger Stadt- und Verkehrsplanung neue Informationen zur Vergrößerung des Discounters auf 990 Quadratmeter vor.
„Die Änderung des Bebauungsplanes ist und war die entscheidende Frage für die Erweiterung. Der Markt hat bereits heute eine Größe von rund 810 Quadratmetern und ist somit nach der Definition ein großflächiger Markt. Die Erweiterung wird dann auf knapp unter 1000 Quadratmeter erfolgen. Dazu werden auch Verkehrswege für die Anlieferung verbessert und der Parkplatz saniert“, so der Bezirksausschussvorsitzende Dirk Ufer im Gespräch mit unserer Redaktion.
Bald rollen die Bagger an
Seiner Kenntnis nach seien erste Pläne und Gespräche zum Umbau des Aldimarktes zwischen der Stadtverwaltung und dem Unternehmen bereits im Jahre 2017 geführt worden. Der Supermarkt sei mittlerweile in die Jahre gekommen und den heutigen Standards nicht mehr angemessen. Dabei stünde vor allem eine bessere Präsentation des Warenangebotes im Fokus. In Kürze sollen nun die Bagger anrollen. „Die Planungen seitens Aldi sehen eine schnelle Durchführung des Projektes vor. Wenn alles gut klappt, können die Bauarbeiten bereits Ende dieses Jahres beginnen.“
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Ersten Ärger gab es allerdings im Februar, als zur Bau-Vorbereitung Fällarbeiten erledigt werden sollten. „Die Bäume mussten in diesem Zusammenhang noch vor März gefällt werden, da auch hier rechtlich ein späterer Beginn der Rodung nicht möglich gewesen wäre“, erklärt Dirk Ufer. Sonst wäre das Projekt - seiner Meinung nach - um bis zu einem Jahr nach hinten geworfen worden.
Verena Verspohl von den Grünen kritisierte, dass am Rande der Bezirksausschusssitzung in Niedereimer, im Kontext zur Erweiterung des Aldimarktes, der Kommentar: „Zum Glück haben sie in Arnsberg keine Baumschutzsatzung“ gefallen wäre. „Und noch bevor der Planungsausschuss am 19. Februar beraten hatte, sind die Bäume am Aldimarkt bereits gefällt worden. Das lässt uns nicht nur irritiert in der Vorlage nach den ökologischen Folgen des Baus suchen, sondern auch an unseren bereits verjährten Antrag denken“, sagt sie. Dieser Antrag sei ein erster Schritt zum Thema „Baumschutzsatzung“ gewesen. Eine solche Umsetzung hätte Bäume, wie die am Aldi, zwar nicht gerettet, „aber wir wären jetzt vielleicht schon ein Stückchen weiter und könnten auch über andere Bäume auf anderen Grundstücken diskutieren“, so Verspohl.
Dirk Ufer zeigt sich über die aufkeimende Diskussion genervt: „Hier in Niedereimer geht es aber nicht um die Dorf-Eiche“, sagt er, „sondern um parkplatzbegrenzendes Gehölz. Bereits in der Bezirksausschuss-Sitzung wurde durch einen Vertreter des Marktes zugesichert, neue Pflanzen zu setzen. Hier wird mit Kanonen auf Spatzen geschossen.“
Aldi-Sprecher Axel vom Schemm dazu: „Wir stimmen uns eng mit der Stadt Arnsberg ab und bereiten die Einreichung eines Bauantrages vor. Dazu gehörte auch die baulich notwendige Fällung der dortigen Bäume, die wir allerdings in etwa in gleicher Anzahl nachpflanzen werden. Die Entfernung der Bäume war notwendig, da bereits in wenigen Tagen der Brut- und Nistschutz beginnt.“
Mehr Platz und breite Gänge
Aldi verspricht den Arnsberger Konsumenten einen modernisierten Markt mit mehr als 1860 Produkten aus 18 Warengruppen. „Hinzu kommen bis zu dreimal wöchentlich wechselnde Aktionsartikel; darunter Produkte aus den Bereichen Textilien und Schuhe, Elektronik, Haushalt, Heimwerkerbedarf oder Garten“, so Axel vom Schemm. „Durch mehr Platz und breitere Gänge können wir ein vergrößertes Angebot an frischem Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch und Backwaren für unsere Kundinnen und Kunden anbieten. Auch die Zahl der Mitarbeitenden soll sich voraussichtlich um zwei bis vier erhöhen.“
Dirk Ufer begrüßt zudem die Idee, dass der Markt möglichst nachhaltig konzipiert wird. „Es wird keine Gasheizung mehr eingebaut. Die Versorgung soll mit eigenem Strom (Photovoltaik) und der Abwärme von Kühlgeräten umgesetzt werden. Auch dies ist ein Beitrag zum Umweltschutz“, sagt er.