Arnsberg/Sundern. Aufgrund der angekündigten Glättegefahr in Südwestfalen bleiben am Mittwoch und Donnerstag die Schulen zu. So laufen die Notbetreuungen.

Die kurzfristig angeordnete Schließung der Schulen am Mittwoch im Hochsauerlandkreis wegen der Glättegefahr ließ am Dienstagnachmittag bei Eltern und auch in Lehrerkollegien die Handys heißlaufen. Absprache war angesagt, wie und ob eine Notbetreuung zu regeln ist. Schulen und Eltern fanden unterschiedliche Lösungen. Auch am Donnerstag bleiben die Schulen zu.

Nach Auskunft von Julia Pauli von der Stadtschulpflegschaft hätten die Eltern die Betreuungsprobleme insgesamt gut im Griff gehabt. Allerdings sei die Frage aufgekommen. Ob pauschale Schulschließungen wirklich notwendig waren oder ob man es nicht den Eltern hätte überlassen sollen, ob sie ihre Kinder zur Schule schicken oder zu Hause lassen. Am Ende, so Pauli, sei es aber besser „vorzubeugen als nachher Schaden davonzutragen“. Es gebe Stimmen in der Elternschaft, die die Schulschließungen als übertrieben empfinden. „Wenn es aber aufgrund des Wetters zu Ausfällen von Bus und Bahn oder noch schlimmer zu Unfällen kommt, sind die Klagen nachher groß“, so Julia Pauli. Sie räumt aber ein, dass sie mit älteren Kinder da entspannter sein könnte, als berufstätige Eltern mit jüngeren Kindern.

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In Sundern verständigten sich die Grundschulen darauf, am Mittwoch keine Notbetreuung einzurichten. „Wenn eine gefährliche Lage ist, ist sie ja auch in einer Notbetreuung gefährlich“, so Schulleiterin Anja Schulte-Hilburg. Die Kinder erhielten über das Kommunikationssystem school fox Lernaufgaben, die selbstständig zu Hause zu erledigen sind. „Videounterricht gibt es nicht“, sagt sie. In Hachen seien einige Kolleginnen in der Schule, um andere Aufgaben zu erledigen. Andere sind zu Hause am Rechner. Probleme bei dieser Art des „Home Learning“ erinnert an die Corona-Zeit. „Einige Haushalte haben keinen Drucker, um die Aufgaben auszudrucken“, erzählt die Schulleiterin. Eltern hätten sich im Einzelfalle das Lernmaterial deshalb am Morgen in der Schule abgeholt. Zur Not habe man aber Lösungen gefunden. So wurde auch die Betreuung von drei Kindern in Allendorf sichergestellt.

In der Grundschule Oeventrop wurde eine Notbetreuung eingerichtet. „Es sind aber fast alle Kinder zu Hause geblieben“, erzählt Schulleiterin Simone Eickhoff. Insgesamt seien weniger als zehn Kinder in die Schule gekommen, die vormittags durch Lehrerinnen und am Nachmittag durch die Mitarbeitenden des Offenen Ganztags betreut werden. „Alle anderen Kinder haben Aufgaben für zu Hause bekommen“, so Simone Eickhoff, „fühlt sich gerade etwas nach Corona-Zeiten an.“

Keinen Unterrichtsausfall gibt es am Gymnasium Laurentianum in Arnsberg - und das, weil heute ohnehin im Jahresplaner für die Schülerinnen und Schüler ein Studientag und für die Lehrkräfte ein ganztägiger Konferenztag eingeplant gewesen war. „Die Schüler haben Aufgaben, die von zu Hause zu bearbeiten sind“, sagt Oberstufenkoordinatorin Nina Verspohl, „somit kommt es zu keinem Ausfall.“ Und am Donnerstag? „Dann werden wir - als Reaktion auf die fortgeführte Unwetterlage - den Unterricht digital über Itslearning durchführen“, erklärt Schulleiterin Beate Nordmann, „noch einmal können wir froh sein, dass die Stadt den Schulen dieses Format zur Verfügung stellt, sodass der Unterricht problemlos umgestellt werden kann.“

Offenbar sind Eltern doch kreativer als gedacht, wenn es darum geht, die Betreuung ihrer Kinder kurzfristig zu organisieren. So hatte auch die Agnes-Wenke-Sekundarschule in Neheim eine Notbetreuung eingerichtet. „Allerdings ist keiner erschienen“, sagt Schulleiter Andreas Schauerte. Die Schülerinnen und Schüler seien über das schulinterne Kommunikationssystem Iserv informiert und mit Arbeitsmaterialien für den Distanzunterricht versorgt worden. Auch das Franz-Stock-Gymnasium hat für die unteren Klassen eine Notbetreuung zumindest angeboten - der ganz große Rest bekam „Hausaufgaben“. Über die Plattform „Its Learning“ verteilte die Grimme-Hauptschule Aufgaben an ihre Schüler und verzichtete auch auf eine Notbetreuung.

Die Grundschule Müggenberg-Rusch in Neheim hatte kurzfristig den Bedarf bei den Eltern nach einer Notbetreuung der Kinder abgefragt. Kein Kind aber meldete sich an - vorbereitet aber war die Schule. Genauso war es in anderen Schulen. „In Voßwinkel und auf Bergheim konnten die Eltern für alle Kinder eine Betreuung sicherstellen“, berichtet die Leiterin beider Schulen, Marion Spitzok von Brisinski. Auch hier war kein Kind in der Schule. Das Betreuungsangebot der Rodentelgen-Grundschule in Bruchhausen wurde ebenfalls nicht wahrgenommen. Die Grundschule Mühlenberg verschickte ebenfalls Aufgaben an die Kinder und musste keine Betreuung anbieten.