Neheim. Am Donnerstagabend ging gegen 20.30 Uhr ein Notruf bei der Feuerwehr ein. An einem Waggon eines Regionalzuges sollte ein Feuer sein.

Waggon brennt - Menschen in Gefahr“ lautet die Brandmeldung am Donnerstagabend gegen 20.30 Uhr. Schnell ist die Feuerwehr Arnsberg im Neheimer Ohl, um einzuschreiten.

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„Glücklicherweise ist die Sachlage glimpflicher als zunächst erwartet“, sagt Thorsten Peithner, Feuerwehrsprecher. Es handele sich um einen zweiteiligen Personenzug. Im hinteren Waggon, im Bereich der Räder, sei eine Rauchentwicklung festgestellt worden. „Vermutlich kam diese von den Bremsen.“

Die Feuerwehr Arnsberg sichert den Einsatzort.
Die Feuerwehr Arnsberg sichert den Einsatzort. © Feuerwehr Arnsberg | Thorsten Peithner

Der Zug war auf Höhe der Kläranlage im Neheimer Ohl in Fahrtrichtung Brilon angehalten. Umgehend wurden Kräfte der Feuerwehr, des Rettungsdienstes, der Polizei sowie der Notfall-Manager der Deutschen Bahn alarmiert.

Vorbildliche Reaktion des Lokführers

Der Lokführer habe vorbildlich reagiert und die Fahrgäste direkt aus dem Zug evakuiert. Ebenso habe er der Rauchentwicklung bereits mit einem Schaumlöscher entgegengewirkt. „Bisher liegen mir keine Informationen darüber vor, dass ein Fahrgast sich verletzt hat“, so Thorsten Peithner weiter.

Da zunächst der genaue Standort des Zuges nicht klar war, wurde die betroffene Bahnstrecke an mehreren Punkten, mit separaten Fahrzeugen, angefahren. Recht schnell konnte der Zug auf Höhe der Kläranlage ausfindig gemacht werden. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Fahrgäste des Zuges bereits durch das Bahnpersonal auf die angrenzende Straße geführt. Da es im Bereich einer Achse zu einer starken Rauchentwicklung gekommen war, handelte das Zugpersonal umgehen und betätigte einen Feuerlöscher auf die betroffene Stelle.

Technischer Defekt der Auslöser

Wie sich zum späteren Zeitpunkt herausstellte, kam es aufgrund eines technischen Defektes zur Rauchentwicklung. Da diese beim Eintreffen der Feuerwehr bereits bekämpft wurde und kein offenes Feuer vorhanden war, beschränkte sich die Arbeit der Feuerwehr auf das Sicherstellen des Brandschutzes, sowie das Ausleuchten der Einsatzstelle.

Gegen 22:30 konnten aber auch die letzten, noch vor Ort gewesenen, Kräfte wieder in die Gerätehäuser und Wachen einrücken.
Gegen 22:30 konnten aber auch die letzten, noch vor Ort gewesenen, Kräfte wieder in die Gerätehäuser und Wachen einrücken. © Feuerwehr Arnsberg

Nach knapp 90 Minuten konnte der betroffene Zug in den nächsten Bahnhof nach Arnsberg-Hüsten gefahren werden. Zuvor war er von extra angerücktem Bahnpersonal gründlichst kontrolliert und begutachtet worden. Im gesamten Einsatzverlauf war die Bahnstrecke in Richtung Dortmund und Richtung Winterberg komplett gesperrt.

19 Fahrgäste medizinisch betreut - zwei vorsorglich in umliegende Krankenhäuser gebracht

Da nicht klar war, ob die Passagiere von der Rauchentwicklung betroffen waren, wurden insgesamt 19 Fahrgäste durch den ebenfalls alarmierten Rettungsdienst des Deutschen Roten Kreuzes, des Rettungsdienstes Hagelstein und des Rettungsdienstes Arnsberg gesichtet. Zwei Passagiere wurden vorsorglich in umliegende Krankenhäuser verbracht.

Für Feuerwehr und Rettungsdienst waren in Spitzenzeiten knapp 80 Einsatzkräfte in diesem Einsatz gebunden. Gegen 22.30 Uhr konnten aber auch die letzten, noch vor Ort gewesenen, Kräfte wieder in die Gerätehäuser und Wachen einrücken.

Das Team vor Ort stellte sich breitfüßig auf: Hauptwache 1, Löschzug Neheim, Einsatzführungsdienst, Rettungswache Arnsberg, Rettungswache Hagelstein, Notarzt Wimbern, Polizei, Pressestelle, DB Notfall-Manager, DRK Neheim-Hüsten, Notarzt Werl, ZfR Meschede, Leitender Notarzt und der Organisatorische Leiter Rettungsdienst.