Neheim. Gehört sie zu den Preisträgern „Junges Engagement“? Neheimerin Celine Windt zeigt Ehrenamt im Jägerverein, in Kirche und im Tanzsport.
Celine Windt ist mit dem Ehrenamt in der Familie aufgewachsen. Ihre Mutter Elke hat es Celine sprichwörtlich in die Wiege gelegt. Bei der Preisverleihung am Freitag, 12. Januar, ab 19 Uhr in der Kulturschmiede ist sie eine der Nominierten für den mit 6000 Euro dotierten Preis „Junges Engagement“, den die Westfalenpost zusammen mit Westenergie und Veltins ausgeschrieben hat.
Ihr „Ehrenamts-Gen“ begann mit ihrem zehnten Lebensjahr „zu wachsen. Da meldete sich Celine im Neheimer Jägerverein an. „Ich bin aber schon ein Jahr vorher in der Kinderkompanie des Jägervereins dabei gewesen“, erinnert sich Celine. Sie verrät, dass sie vorher sogar bei den Neheimer Schützen gewesen ist. „Damals habe ich unter Tränen meinem Patenonkel Frank Berting gesagt, dass ich zu den Jägern gehen werde“, grinst die heute 25-jährige Neheimerin. Anmerkung: Berting ist amtierender Scheffe bei den Neheimer Schützen.
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2009 wurde Celine Musikerin im Orchester der Neheimer Jäger und spielte Tenorhorn. Gelernt hat sie das in der Bläserklasse des Sankt Ursula-Gymnasiums. Da spielte sie das Baritonhorn. „Immer wieder sah ich, mit wie viel Freude einige Vereinsmitglieder sich ehrenamtlich engagieren und dafür sorgen, dass der Laden läuft. Ohne deren Engagement hätte ich damals keinen Spaß und keine Unterhaltung in der Gruppe gehabt. Das hat mich sehr stark beeindruckt und mir gesagt, das will ich auch machen“, betont die Partner-Managerin eines Versicherungsunternehmens.
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Als sie später mit ihrem Freundeskreis in den Jägerhofstaat wechselte, war ihr „Ehrenamts-Gen“ dann bereit für den nächsten Schritt. Neben ihrer Hilfe im Hofstaat war sie auch schon einige Jahre in der Jugendkompanie. Dort wurde sie auf Grund ihres großen Engagements schnell zur stellvertretenden Hauptfrau gewählt. Hier organisierte Celine neben anderen Aufgaben Veranstaltungen und Ausflugsfahrten für die Jugendlichen.
Und was braucht es in so einer Rolle? „Man muss immer am Ball bleiben und mit den Jugendlichen Verbindung halten, wenn man den Nachwuchs für den Verein aufbauen will“, so die Ehrenamtliche.
In der Jugendkompanie hat sie mit ihrem Führungsteam einiges neu organisiert. „Wir haben eine einheitliche Kleidung für die Mädchen ab 16 Jahren angeschafft, schwarze Kleider mit einer grünen Schärpe. Das war gar nicht so einfach. Aber wir haben es mit viel Überzeugungskraft hinbekommen“, freut sich die Jungjäger-Boutique-Verwalterin heute noch. Dafür haben sie mit viel Eigeninitiative die Jugendkasse füllen können.
6000 Euro Preisgeld
Das „Junge Engagement“ honoriert das Ehrenamt von 16- bis 29-Jährigen aus Arnsberg und Sundern. Der von dieser Zeitung initiierte Wettbewerb findet alle zwei Jahre in Zusammenarbeit mit der Brauerei Veltins und Westenergie statt. Nun läuft die sechste Auflage.
Am Ende werden an die Preisträgerinnen und -träger samt ihren Engagementsfeldern 6000 Euro ausgegeben (Platz 1: 2000 Euro; Platz 2: 1500 Euro; Platz 3: 1000 Euro; Platz 4-6: je 500 Euro). Der Wettbewerb wird über ein Voting im Dezember und eine Jury entschieden. Die Preise werden bei einem kurzweiligen „Jungen Engagement“-Abend am 12. Januar in der Kulturschmiede Arnsberg vergeben.
Die Preisträger können in den Bereichen Soziales, Gesellschaft, Kultur, Sport und Umwelt ehrenamtlich tätig sein..
Jäger-Oberst Heinrich Veh weiß, was der Verein an der jungen Frau hat. „Sie ist sehr engagiert“, lobt er. Und er schwärmt davon, wie sehr Celine Windt „die Truppe während Corona zusammengehalten hat“. In der Pandemiezeit war es besonders schwierig die Jugendlichen bei Laune zu halten. „Wie andere auch, konnte man kaum etwas unternehmen und für den Zusammenhalt organisieren. Aber wir haben vieles im Rahmen der Möglichkeiten gemacht“, so Windt. Bei Feiern und Schützenfesten betreut sie das Jugendkönigspaar und befasst sich mit dem Team für die Jüngeren in der Kompanie. „Für die Zwölf- bis 14-Jährigen habe wir immer ein Betreuungsprogramm parat. Die Älteren wissen schon wie es läuft“, meint Celine.
Sie ist ziemlich gut vernetzt mit anderen Vereinen. Und auch in ihrer Stammkompanie, der „Dritten“, hilft sie selbstverständlich bei der Organisation von Veranstaltungen. Aber damit nicht genug:
Ganz nebenbei leitet Celine mal so eben die fast 30-köpfige Messdienergruppe der Kirchengemeinde St.-Franziskus im Rusch.
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„Das mache ich seit dem 15. Lebensjahr. Da habe ich meiner Mutter immer geholfen“, so Windt. Ihre Aufgaben: Ausbildung, Gruppenstunden, Veranstaltungen und Kreatives. Sie fördert gerade zwei Jugendliche, die mal die Jugendleitung übernehmen sollen. Auch im Engagement gilt offenbar: Alle guten Dinge sind drei. Als begeisterte Hip-Hop-Tänzerin ist sie auch Übungsleiterin von zwei Tanzgruppen beim TV Neheim. Es sind die „Freece“ (12 bis 16 Jahre) und die „vivid movement“ (17 bis 25 Jahre).
Für die Neheimerin ist das ehrenamtliche Engagement einfach eine Pflicht. „Ich will den Jugendlichen das zurückgeben, was man mir gegeben hat. Das ist Gemeinschaft, Freundschaft, aktiv sein und für das Leben außerhalb der Schule lernen sowie Spaß und Freude haben.
Klar geht nicht immer alles glatt, aber gerade daraus sammelt man die Erfahrung“, begründet Celine Windt ihr junges Engagement.