Hüsten. Die Stadt Arnsberg sucht einen Nachfolger für Bernd Rahmann. Dieser erzählt von einer schönen Zeit in der Retrospektive.
Viel Trubel im Arnsberger Schiedsamt: Erst konnte die Stadt vor einigen Tagen mit Antje Lehbrink eine Nachfolgerin für Wolfgang Mohler, der das Amt 15 Jahre innehatte, finden - jetzt sucht die Stadt allerdings schon wieder einen neuen Interessierten für das Ehrenamt. In Hüsten wird nun die Stelle des noch amtierenden Schiedsmannes Bernd Rahmann frei. Er erzählt von seinen Erfahrungen im Amt und auch die Neue im Arnsberger Schiedspersonenteam, Antje Lehrbrink, berichtet von ihren ersten Eindrücken.
Fast zehn Jahre ist es her, dass Bernd Rahmann aus Hüsten seine erste Periode als Schiedsmann für den Bezirk, der nicht nur seine Heimat, sondern darüber hinaus noch die Stadtteile Bruchhausen, Herdringen, Holzen und Müschede umfasst, angetreten ist. Aus einer Periode wurden dann zwei, denn Bernd Rahmanns Begeisterung für das Ehrenamt ist seit seiner Wahl nicht geschwunden - ganz im Gegenteil: „Ich blicke nach den zehn Jahren auf eine schöne Zeit zurück, in der mir viele Schlichtungen gelungen sind“, erzählt der Hüstener.
„Insgesamt war es ein sehr positiver Lebensabschnitt, in dem ich einige interessante Erfahrungen sammeln durfte. Ich würde das Amt gerne noch weiter ausführen, aber jetzt ist Schluss!“ Im Gegensatz zu seiner Begeisterung ließ Bernd Rahmanns Augenlicht im Laufe der Zeit nämlich langsam nach, weswegen es ihm nicht mehr möglich ist, das Ehrenamt zu bekleiden. „Der Schriftverkehr läuft digital ab: Ich muss beispielsweise viele E-Mails lesen oder Anträge stellen, und das geht auf lange Zeit einfach nicht mehr so gut“, erklärt der noch bis einschließlich März nächsten Jahres amtierende Schiedsmann.
Daher sucht die Stadt Arnsberg nun einen Nachfolger für Bernd Rahmann ab April 2024. „Die Schiedsperson sollte in einem der Orte ihres Schiedsamtsbezirkes wohnen, zwischen 30 und 70 Jahre alt sein, und der Persönlichkeit nach zur Streitschlichtung besonders befähigt sein“, erklärt Frank Albrecht, Sprecher der Stadt. Das Amt umfasst außerdem die Vertretung für Schiedsfrau Doris Loser, die im Bezirk Bachum, Neheim und Voßwinkel aktiv ist. Seit einigen Tagen ist das Ehrenamt ausgeschrieben, noch gibt es keinen festen Nachfolger.
Dabei ist es der Stadt Arnsberg erst vor kurzer Zeit gelungen, eine neue Schiedsfrau für Arnsberg, Breitenbruch, Niedereimer und Wennigloh zu finden. Antje Lehbrink erzählt von ihren ersten Eindrücken im neuen Amt: „Seit meiner Kandidatur erlebe ich die mit dem Schiedsamt verbundenen Mitarbeitenden der Stadt Arnsberg und auch die erfahrenen Schiedsleute in Arnsberg als ausgesprochen wertschätzend und hilfsbereit bei der Einarbeitung in meine neue Aufgabe. Letzteres gilt ganz besonders für meinen Vorgänger Wolfgang Mohler“.
Wichtig für ihr Schiedsfrauenamt seien, so Antje Lehbrink, nicht nur konstruktive Strategien zur Vermittlung zwischen verschiedenen Interessen, sondern auch Begeisterung für Rechtsstaatlichkeit: „Ich bin zutiefst dankbar dafür, in diesem Land mit seiner wunderbaren Verfassung leben zu können. Damit ein solches Gemeinwesen der ihm zugrundeliegenden Idee entsprechend funktionieren kann, benötigt es Menschen, die mitarbeiten. Meine aktuelle Lebenssituation bietet mir die Möglichkeiten dazu. Insofern bin ich gern bereit, für den Mosaikstein ,Schiedsamt’ Zeit und Engagement zu investieren“.
„Eine Einweisung, wie sie Antje Lehbrink beschrieben hat, wird auch mein Nachfolger umfassend bekommen“, versichert Bernd Rahmann. Ins kalte Wasser wird der neue Schiedsmann für Hüsten und Co. also keineswegs geworfen. Einen ersten Tipp für seinen potenziellen Nachfolger hat Bernd Rahmann jetzt schon parat: „Wer ins Schiedsamt möchte, muss sich vor allem bei den Menschen vor Ort auskennen!“
Interessierte Personen, die möglichst die von Frank Albrecht beschriebenen Konditionen erfüllen, können sich bei der Stadt für das Ehrenamt bewerben. Es wird um die Einreichung einer schriftlichen Bewerbung bis Ende November gebeten. Ansprechstelle ist der Fachdienst Recht der Stadt Arnsberg, telefonisch zu erreichen unter: 02932/201-1281; E-Mail: recht@arnsberg.de. Der persönlichen Bewerbung sollte ein tabellarischer Lebenslauf sowie ein aktuelles Lichtbild beigefügt werden. Nähere Informationen zum Schiedsamt sind unter www.schiedsamt.de und über die außergerichtliche Streitschlichtung unter www.streitschlichtung.nrw.de zu erhalten.