Arnsberg. Nicht selten kommt es vor, dass die Arnsberger Feuerwehr es beim Einsatz auch mit exotischen Tieren zu tun hat. Dazu gab es jetzt eine Schulung.
„Hilfe, in meinem Keller ist eine Schlange!“ Nicht selten laufen bei 112 und 110 Notrufe nach der Sichtung exotischer Tiere auf. Der letzte Einsatz dieser Art führte die Feuerwehr der hauptamtlichen Wache beispielsweise nach Holzen, Oelinghauser Mühle.
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Ein Anwohner hatte ein schwarzes Reptil im Keller entdeckt und sei zutiefst erschrocken gewesen. „Das ist ja auch verständlich. Da ist man geschockt“, sagt Sebastian Peithner, Sprecher der Arnsberger Feuerwehr. Zum Glück sei dies kein gefährlicher Einsatz gewesen. Eine Blindschleiche hatte sich verirrt. „Aber es kann natürlich auch anders laufen“, so Sebastian Peithner. Bei jedem Feuerwehr-Einsatz, wo Mensch und Tier in Gefahr geraten, müssten die Helfer mit „exotischen Überraschungen“ rechnen. „Ich habe ja nur eine Katze zuhause, aber es gibt mittlerweile viele Reptilien-Fans“, so der Sprecher.
Aus diesem Grund waren 15 Männer der Feuerwehr Arnsberg vor kurzem im Terrazoo Rheinberg zur Schulung, um sich auf Begegnungen mit Reptilien und Spinnentieren vorzubereiten. Denn die örtlichen Retter sind nach einem Notruf meist als erstes vor Ort. „Dann müssen Experten angefordert werden und diese kommen oft von weit her“, erklärt Peithner. Nicht jedes Tier sei von Laien auf den ersten Blick sicher zu identifizieren. Bei der Schulung in Rheinberg ging es daher im theoretischen Teil um das Erkennen und die Handhabung von besonderen Reptilien und Spinnentieren.
Danach sollte es mit Feuereifer in die Praxis gehen. So hatte jeder einmal die Chance, eine Python, Vogelspinne, Schildkröte und mehrere Echsenarten in die Hand zu nehmen. Des weiteren wurden noch andere Spinnenarten und Skorpione vorgestellt. Im Anschluss konnte jeder einmal üben, eine giftige Schlange zu sichern. So galt es, eine Viper (Klapperschlange) und eine Kobra zu fangen, mit Hilfe eines Besens, Keschers oder mit einem Schlangenhaken.
Nachdem die Giftschlangen wieder sicher in ihrem Unterschlupf waren, hieß es aufatmen. „Das war nun wirklich nicht jedermanns Sache“, sagt der Sprecher der Feuerwehr. Daher sei es umso wichtiger, einen sicheren und beherzten Umgang mit exotischen Tiere zu erlernen und das Verhalten von Vogelspinne und Skorpion aus nächster Nähe zu beobachten.
Denn nicht selten laufen bei 112 und 110 Notrufe „exotischer Art“ in Arnsberg auf. Dann sei der Erstangriff Sache der Beamten der hiesigen Wachen. „Anders verhält es sich natürlich bei Wildtierrettung oder bei Haustieren.“
Schulungen für Katzen, die von der Feuerwehr von einem Baum gerettet werden müssen, seien eigentlich nicht nötig, meint Peithner. „Die Stubentiger sind meistens sehr umgänglich. Ausnahmen wird das da natürlich auch geben.“
„Für den gesamten Hochsauerlandkreis stehen anlassbezogene Fortbildungen für die Feuerwehren auf dem Programm“, sagt Kreisbrandmeister und Vorsitzender des Feuerwehrverbandes Hochsauerlandkreis, Bernd Krause. „In den letzten Jahren konnten wir so Themen wie ,Großtierrettung’ oder auch „Insektenschutz“ anbieten. Im Herbst dieses Jahres werden wir weitere Seminare zu Reptilien anbieten. Hierzu konnten wir einen deutschlandweit tätigen Referenten gewinnen.“
In Rheinberg durften die Helfer sich nach der Aufregung mit den Spinnen, Schlangen und Skorpionen beim Füttern niedlicher Kattas wieder entspannen. Der ein oder andere Kollege hätte gerne so ein flauschiges Äffchen mit zur Feuerwache genommen.