Voßwinkel. Auf der Hüstener Tierschau wird am WP-Mobil das Gewicht vom Kalb „Emotion“ geschätzt. Hinter der Viehzucht steckt viel Arbeit.

Es ist so etwas wie ein Wunschkind. Das Kalb „Emotion“ auf dem Hof Hauschulte ist genau das, was sich ihre Besitzerin gewünscht hat. Die 14-jährige Helena hatte sich sowohl die Mutter als auch den Bullen ausgesucht. Das am 5. Mai geborene Kalb ist nun einer der Stars bei der Hüstener Tierschau am 11. September. Das Gewicht des putzigen Tierchens kann am Stand unserer Zeitung geschätzt werden - und das alles für den guten Zweck.

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Die Mutter von „Emotion“ stammt aus Kanada. „Da bin ich mit dem Tablet zum Papa gegangen. Die gefiel mir“, erzählt Jungzüchterin Helena. Das Muttertier wurde dann in Deutschland gekauft. Und auch ein guter Vater musste gefunden werden. „Den habe ich mir auch selber ausgesucht“, erzählt das Mädchen. Das Kalb ist ein Rassetier und eine von vier Jerseys auf dem Hof Hauschulte. Das Jersey-Rind ist eine Rasse des Hausrindes. Sie stammt ursprünglich von der Kanalinsel Jersey und wurde dort über Jahrhunderte ohne Beeinflussung durch andere Rassen gezüchtet. Sie gilt als eine der ältesten Rinderrassen der Welt. Die Rinderrasse wird wegen ihrer hohen Milchleistung, ihrer Robustheit und ihres sanftmütigen Temperaments weltweit geschätzt. „Das Fleisch hat gute Inhaltsstoffe und bietet viel Fett und Eiweiß“, erklärt Vater Bernd.

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Insgesamt haben die Hauschultes 130 Tiere auf ihrem Hof. Sie stehen auf den Weiden in Voßwinkel und Stockey. Helena ist die einzige Tochter des Bauern-Ehepaares Claudia (53) und Bernd (58). In die Arbeit auf dem Hof ist sie stark mit eingebunden. „Ich muss und will immer mithelfen“, erzählt sie. Füttern und Scheren und alles, was zur Tierhaltung dazugehört. „Durch das Helfen lernt man das alles“, weiß Helena.

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Viel Arbeit, wenig Rendite

Bernd Hauschulte führt den landwirtschaftlichen Betrieb nun in dritter Generation. Die Tiere bringen Milch und Fleisch. „Und wir verkaufen auch Zuchtvieh“, erzählt der Bauer. Der Alltag der Familie ist durch den Hof bestimmt - und klar doch, dass Helena da mit hineinwächst. „In den Medien reden sie von der Vier-Tage-Woche und wir sind 365 Tage im Jahr im Stall bei den Tieren“, sagt Bernd Hauschulte, „mit Helena waren wir noch nie im Urlaub. Wir müssen das Vieh ja melken“.

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Das Plakat zum Kälberschätzen.
Das Plakat zum Kälberschätzen. © Martin Haselhorst

Das Leben als Milch- und Viehbauer ist nicht einfach - und aktuell auch nicht besonders rentabel. Die Futterpreise seien unverändert hoch, die Milchpreise fallen. Als unserer Redaktion „Emotion“ vor einigen Tagen vorgestellt wurde, lag der Preis bei 37 Cent pro Liter. Im letzten Jahr bekam Bernd Hauschulte noch 60 Cent pro Liter. „Das ist aktuell eine Nullnummer“, so der Landwirt, „das Problem aber ist, dass wir ja auch mal investieren müssen“.

Mit diesen Zahlen soll und muss sich Helena noch nicht belasten. Sie freut sich, sich um die Tiere zu kümmern. „Es macht mir auch viel Spaß auf die Tierschauen zu gehen und die Zuchtergebnisse vorzustellen“, erzählt Helena.

In Hüsten auf der Tierschau am 11. September wird sie mit „Emotion“ sein. Nicht aber, um sie den Preisrichtern vorzuführen, sondern dem breiten Publikum. Das kann am WP-Mobil schätzen, wie viel Kilo das Kalb auf die Waage bringt. Der Schätzenden spenden pro Tipp einen Euro zugunsten der Arnsberger Tafel. Als Preise warten 1 Fujifilm Instax Minikamera, ein Picknickrucksack und eine Tischleuchte Aruba. Die Tipps können nur während der Tierschau in Hüsten am WP-Mobil abgegeben werden.

Bernd und Claudia Hauschulte und Tochter Helena leben ihren Alltag ganz nach den Anforderungen der Viehzucht. Urlaub kennt die Familie nicht.
Bernd und Claudia Hauschulte und Tochter Helena leben ihren Alltag ganz nach den Anforderungen der Viehzucht. Urlaub kennt die Familie nicht. © Martin Hauschulte