Arnsberg. Die Deutschland Tour macht Station in Arnsberg: Tolle Atmosphäre in Neheim und Voßwinkel zum Start der 3. Etappe.

Große Tour-Stimmung in Arnsberg: Der Start der 3. Etappe der Deutschland Tour auf dem Neheimer Marktplatz und das damit verbundene Rahmenprogramm macht den Ort am Samstag zum Anziehungspunkt zahlreicher Radsportfans der Region. Absolut großartig ist der Empfang des Peletons wenige Minuten später zum scharfen Start in Voßwinkel

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Scharfer Start der Deutschland-Tour-Etappe in Arnsberg-Voßwinkel

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    Fast die gesamte Ortsdurchfahrt im „Dorf der schlauen Füchse“ war mit großen Gruppen von Zuschauern gesäumt. Groß und Klein kamen mit allem, was Krach macht. Mindestens 500 Voßwinkler waren am Streckenrand auf den Beine, um das Spektakel zu erleben und die „Tour“ zu feiern.

    Das ist der 3. Etappe von Arnsberg nach Essen im Blog: So war die Stimmung an allen Strecken>>>

    Kinder machen Stimmung in Voßwinkel.
    Kinder machen Stimmung in Voßwinkel. © Martin Haselhorst

    Arnsberg hatte den Organisatoren der Deutschland Tour nicht zu viel versprochen. Die Menschen in der Stadt halfen mit, dem großen Sport-Event einen passenden Rahmen zu geben. „Das ist doch mega hier“, schwärmte Bürgermeister Ralf Bittner während der Vorstellung der Teams auf der Bühne auf dem Marktplatz. Lob gab es auch von den Veranstaltern der GfR - einer Tochtergesellschaft des Tour de France-Veranstalters: „Heute ist es perfekt. Wir sind sehr zufrieden“, so Maren Hopf (GfR). Das galt sowohl für Arnsberg und die Zusammenarbeit mit den dortigen Beteiligten als auch für das ganze Sauerland. „Die Etappe am Freitag war wegen des Regens natürlich nicht ganz einfach, aber auch mit der Stimmung in Winterberg waren wir zufrieden“, so Maren Hopf.

    Scharfer Start in Voßwinkel.
    Scharfer Start in Voßwinkel. © Martin Haselhorst

    Besonders gut kam in Neheim, die sich ab 11 Uhr auffüllende begehbare Team-Zone auf der Möhnestraße an, wo die Profimannschaften ihr Material vorbereiteten. Hier wurden die hochwertigen Räder und auch die Vorbereitung der Profis bestaunt. „Radsport ist nahbar. Das haben wir hier gezeigt“, sagt Maren Hopf.

    Das sind die Bilder vom Start in Neheim und Voßwinkel>>>

    Das Rahmenprogramm war passend, aber dezent: ein Laufrad-Parcours am Neheimer Dom lockte die Kinder. Zudem stellten Radsporthändler wie Green Bikes Arnsberg oder das Radwerk Hüsten aus.

    David König, Radmechaniker des Teams Sauerland.
    David König, Radmechaniker des Teams Sauerland. © Martin Haselhorst

    Einer der ersten in der Team Area war der Lokalmatador Team Saris Rouvy Sauerland. Dessen Radmechaniker David König (36) aus Eslohe zeigte blitzeblank polierte Räder - und das obwohl er am Vortag viel zu tun gehabt hat. „Nach der Regenetappe durfte ich kräftig waschen“, erzählte er. Und Entwässern: „Aus den Rahmen habe ich über einen Liter Wasser geholt“, berichtet David König. Er begleitet das Team zu allen Rennen. Gelernt hat er etwas anderes: „Eigentlich habe ich auf der Intensivstation in Grafschaft in der Pflege gearbeitet“, erzählt er. Jetzt führt er ein „vagabundierendes Leben ein bißchen wie Dauer-Camping“ und unterzieht nahezu jeden Tag jedes Rad einer Voll-Inspektion.

    Beliebtes Fotomotiv: Didi Senft, der Radsportteufel, war in Neheim.
    Beliebtes Fotomotiv: Didi Senft, der Radsportteufel, war in Neheim. © Martin Haselhorst

    Nicht fehlen in Neheim durfte ein bekanntes Gesicht der Tour de France. Didi Senft, der seit Jahrzehnten als Teufel am Streckenrand von großen Radsport-Events herumspringt, war auch im Sauerland zu Gast. Er war ein beliebtes Fotomotiv für Selfies mit dem kautzigen Original.

    An vielen Stellen in Neheim und Voßwinkel sorgten Helfer in gelben Westen dafür, dass Sperrungen eingehalten und später die Strecke gesichert war. Rund 45 Kräfte des RC Victoria Neheim und des TuS Voßwinkel trugen zum reibungslosen Ablauf bei. Einer von ihnen ist Reimund Sudhoff. Er fuhr noch eine halbe Stunde vor dem Start einmal die Strecke bis Voßwinkel ab, um dann das Okay für den Start zu geben. Später fuhr er dem Fahrerfeld hinterher, um rund 300 Schilder an den Straßenrändern einzusammeln.

    Die Deutschland Tour brachte Leben in die Stadt. In der Nacht vor der 3. Etappe am Samstag waren alle Hotels der Region ausgebucht. Die Polizeimotorradstaffel war im Ibis in der Möhnestraße mit weiteren Beamten des großen polizeilichen Begleittrosses untergebracht. Am Morgen saßen überall Tour-Funktionäre in den Cafés zum Frühstück. Das zu sehen freute auch Stadtmarketing-Managerin Tatjana Schefers. „Die Tour ist ein Wirtschaftsfaktor“, stellte sie bestätigend fest, „deshalb wollten wir die Etappe ja auch haben“.

    Der Marktplatz in Neheim mit der großen Tour-Bühne gab mächtig was her - ebenso der VIP-Bereich. Auch hier zeigten sich die Gäste angetan. Herbert Scheidt, Vorsitzender des Aktiven Neheims, schwärmte von einer „tollen Veranstaltung“. Und auch Peter Blume, stellvertretender Bürgermeister aus Arnsberg, sprach von einem „super Event“. FDP-Bundestagsabgeordneter Carlo Cronenberg aus Müschede, selbst ein leidenschaftlicher Rennradfahrer, sieht einen echten Gewinn für das Sauerland. „Das ist eine tolle Möglichkeit, diese Region insbesondere für junge Leute bekannt zu machen“, so der Politiker.

    Dazu tragen auch Fernsehbilder bei. Arnsberg wird da nur in den Zusammenfassungen auftauchen, das Sauerland als ganzes - wenn auch verregnet - war am Freitag in Live-Bildern zu sehen. „Wir haben tolle Bilder aus dem Sauerland gezeigt“, so Maren Hopf von der GfR. Aus Kostengründen gab es aber nur Live-Bilder von den letzten beiden Rennstunden - unter anderem auch, weil das ein Hubschrauber ohne Nachtanken leisten kann.

    Werbung für die Tour und für Arnsberg.
    Werbung für die Tour und für Arnsberg. © Martin Haselhorst