Ein für Oeventrop gutes Ergebnis löst nach ZUE-Bürgerversammlung Fragen zu künftiger Entscheidungsfindung auf.

Die Bürgerversammlung zu einer Zentralen Unterbringungseinrichtung für Flüchtlinge (ZUE) in der Stadt war richtig. In Oeventrop aber kam sie letztendlich zu spät und verstärkte bei denen, die sich gegen das Vorhaben der Bezirksregierung wehrten, den Eindruck, vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden. So etwas fördert Ablehnungsreflexe bei allen, die mitgenommen werden müssen. Zu lange haben sich die Bezirksregierung und Wissende auf vielen Ebenen zu vage zum Thema ZUE in Arnsberg geäußert. Als ohnehin schon über Standorte spekuliert wurde, hätte mehr Transparenz und Aufklärung in das Verfahren gehört.

Das passierte bei der Bürgerversammlung in Oeventrop>>>

Geändert hätte es vielleicht nichts. Es bleibt festzuhalten: Die Stimmung ist gekippt, anders als 2015 sind die Menschen auch in Oeventrop nicht mehr bereit, alle Lasten einer an anderer Stelle zu, aber wohl kaum weg zu diskutierenden Flüchtlings-Herausforderung vor ihrer Haustür zu tragen.

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Eigentlich gut ist, dass sich in Oeventrop Bürgerwille durchgesetzt hat. Irritierend aber ist die Art und Weise: Bei der Bürgerinfo bestand wenig Interesse daran wirklich zuzuhören. Es wurde verbal massiv Druck ausgeübt, der einen lokalen Investor letztendlich an Ort und Stelle zum Rückzieher zwang. Es ging nie um Abwägung und Argumente, sondern um lautstark vorgetragenen Protest. Und auch der beleidigt wirkende völlig grußlose Abgang der Bezirksregierung war fatal.

Was im Ergebnis für Oeventrop gut ist (niemand will eine ZUE vor der Haustür!), wirft auch Fragen auf. Wie wollen wir eigentlich künftig, gemeinsam bei Kontroversen noch zu guten Lösungen kommen? So wie nun in Oeventrop gelingt das sicher nicht.