Neheim. Paul-Gerd und Trudhild Voigt aus Neheim feiern am 26. Juni Diamantene Hochzeit

Langweilig ist es Paul-Gerd und Trudhild Voigt in ihren 60 Jahren Ehe ganz sicher nicht geworden. Ein Abstecher zu den Osterinseln, Königskrabben in Peru verspeisen, mit dem Kamel rund um die Pyramide von Gizeh reiten und mehrere Rundreisen durch Indien. Das ist nur ein kleiner Auszug aus der Reisetätigkeit der beiden.

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„Als ich meinen Mann kennengelernt habe, konnte ich nicht ahnen, wohin mich diese Beziehung einmal führen wird“, erzählt Trudhild Voigt mit einem Schmunzeln. Sie wurde 1937 in der Nähe von Breslau geboren und musste zum Ende der 2. Weltkriegs vor den Russen flüchten. 1945 landete sie in Neheim, wo sie nach einiger Zeit heimisch wurde.

Das Ehepaar Voigt war immer sportlich unterwegs: hier beim Skifahren in den Alpen.
Das Ehepaar Voigt war immer sportlich unterwegs: hier beim Skifahren in den Alpen. © Eric Claßen | Eric Claßen

Paul-Gerd Voigt wiederum wurde in Dortmund geboren und zog 1936 mit seinen Eltern nach Neheim, weil der Vater die Aufgabe als Werksleiter bei den Drahtseilwerken Hugo Wohlfahrt übernahm. Sohn Paul-Gerd folgte dem Vater in den Betrieb und wurde zum Konstrukteur für Drahtseile. Nebenbei war er aber auch begeisterter Sportler. Beim Turnen feierte er erste Erfolge, ehe er die Fechtgruppe im TV Neheim gründete – mit für ihn schönen Folgen, wie sich später herausstellen sollte.

Erstes Kennenlernen

„Wir haben uns beim Fechten kennen und in der Folge auch lieben gelernt“, plaudert seine Ehefrau aus. Am 26. Juni 1963 war es dann so weit. Im alten Rathaus zu Neheim gaben sich die beiden das Ja-Wort, zwei Tage später wurde in der evangelischen Kirche geheiratet. Zwei Kinder folgten.

Parallel dazu machte Paul-Gerd Voigt Karriere. Als Prokurist und Betriebsleiter führte er die Geschicke bei Wohlfahrt, das 1968 von Thyssen gekauft wurde. Von 1972 bis 1975 lebte die junge vierköpfige Familie in Kanada. „Außerhalb von Toronto hatte Thyssen ein Werk, das ich geleitet habe. Meine Frau und ich haben Englisch gelernt und mussten uns an die kalten Winter in Nordamerika gewöhnen“, berichtet Paul-Gerd Voigt.

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Später ging es zurück nach Deutschland, wo man im Ruhrgebiet und Saarland lebte, ehe man ab den 1990er Jahren fest nach Neheim zurückkehrte. Paul-Gerd Voigt war ein international gefragter Fachmann, der weiterhin um den Erdball herum tourte. In all der Zeit blieb man zwangsläufig reisefreudig. „Ich habe meinen Mann sehr gerne ins Ausland begleitet. Wir haben fremde Kulturen kennengelernt, exotisches Essen probiert. Wir waren ständig unterwegs“, berichtet Ehefrau Trudhild, die ihrem Mann stets den Rücken freihielt. Sie betreute die Ehefrauen der Geschäftspartner ihres Mannes, organisierte Abendessen und Feiern. „Ich war beruflich voll eingespannt und musste überall präsent sein“, erklärt Paul-Gerd Voigt.

Mit der Zeit entwickelte er die Leidenschaft für das Golfen und Reiten, sammelte fleißig Andenken aus allen Teilen der Welt und fotografierte so oft er nur konnte. Mehrere Ordner sind zu Hause gefüllt mit Fotos von den vielen Reisen. China, Japan, Australien, Neuseeland, USA, Thailand. Es liest wie die Beschreibung einer Weltreise. „Wir waren immer dort zu Hause, wo die Familie war“, beschreibt Trudhild Voigt die vergangenen Jahrzehnte.

Die Diamantene Hochzeit feiert man mit Freunden und Familie im kleineren Kreis in Neheim. Nach all den aufregenden Zeiten mit Kofferpacken und ständigem Reisen genießt das Paar nun die Ruhe und die vielen Andenken an das Erlebte.

Die Reisen führte die Voigts sogar zu den legendären Osterinseln, wo sie die Einheimischen kennenlernen durften.
Die Reisen führte die Voigts sogar zu den legendären Osterinseln, wo sie die Einheimischen kennenlernen durften. © WP/Privat | wp/Privat