Neheim. Die Polizei veranstaltet am 24. Juni die Aktion „Coffee with a Cop“, um Dialog mit Bevölkerung zu suchen
In den 70er und 80er Jahren galten Polizistinnen und Polizisten noch als Respektsperson in weiten Teilen der Gesellschaft – wenn man mal von Gaunern und Ganoven absieht. Heutzutage ist diese Ansicht in manchen Bevölkerungsschichten längst nicht mehr so ausgeprägt. Früher waren die Beamten auch mal „der nette Schutzmann von nebenan“, mit dem man auf der Straße ein wenig plauderte.
Genau hier möchte das Land NRW mit seiner Polizei anknüpfen. 2020 wurde die Kampagne „NRW zeigt Respekt!“ ins Leben gerufen, ein Jahr später die Aktion „Coffee with a Cop“ (Kaffee mit einem Polizisten).
Am 24. Juni macht die Aktion Station mit einem speziellen Kaffeemobil in Neheim. Von 10 bis 14 Uhr laden die Beamtinnen und Beamten der Polizei in Arnsberg Passantinnen und Passanten zum lockeren Plausch bei Kaffee, Kakao oder Tee ein. Die Bürgerinnen und Bürger können mit den Polizisten in angenehmer Atmosphäre über Gott und die Welt plaudern. „Es müssen keine Gespräche über Sicherheits- und Polizeithemen sein, man kann auch mit ihnen über Alltägliches reden“, versichert Laura Burmann von der Polizei Hochsauerlandkreis. Interessierte haben auch die Möglichkeit, etwas über das Berufsfeld bei der Polizei zu erfahren, wenn es sie interessiert. „Die Kolleginnen stehen dabei gerne Rede und Antwort. Grundsätzlich möchten wir zeigen, dass wir weiterhin für die Bevölkerung ansprechbar sind, denn leider hat sich in den letzten Jahren das Verhalten mancher Menschen uniformierten Personen gegenüber stark verändert“, so die Pressesprecherin.
Hemmschwelle sinkt immer weiter
Mit uniformierten Personen meint Burmann bewusst nicht nur die Angehörigen der Polizei, vielfach beklagen mittlerweile beispielsweise auch Mitglieder der Rettungsdienste und Feuerwehren verbale und körperliche Angriffe durch Schaulustige und Krawallmacher. „Leider haben die sozialen Medien die Hemmschwelle dabei immer weiter absinken lassen.“
Auf dem Neheimer Markt werden am 24. Juni daher auch Vertreter der Rettungsdienste neben der Polizei für den Austausch bereitstehen. Der Ort wurde von der Polizei übrigens bewusst ausgewählt. Zum einen erhofft man sich durch das Stadtfest „Neheim Live“ möglichst viele Passantinnen und Passanten, die am Kaffeemobil vorbeischauen. Zum anderen war zuletzt speziell der Neheimer Markt in die Aufmerksamkeit geraten, weil es dort zu einer Massenschlägerei gekommen ist.