Hüsten. 52-Jähriger Micha Beuing wird nach spannendem Schießen neuer Schützenkönig in Hüsten.

Es war ein sehr spannendes Vogelschießen bei der Hüstener Schützenbruderschaft. Doch wie sagte es Schützenoberst Ulrich Neuhaus: „Einfach kann jeder. So ein spannendes Vogelschießen mit einem zähen Geck und Schützenadler hatten wir schon lange nicht mehr.“

Der Schießkampf um die neue Hüstener Königswürde dauert fast eine Stunde. Erst der 276. Schuss um 12 Uhr machte Micha Beuing zum neuen Regenten der Schützenbruderschaft (11.05 Uhr begann das Schießen). Die Freude bei ihm war riesig, dass er endlich Schützenkönig ist. In 2022 hielt er schon drauf und nur einen Schuss nach ihm holte Thomas Köhler den Vogel von der Stange.

„Ich habe seit meinem 20. Lebensjahr den Wunsch, Schützenkönig in Hüsten zu werden. Habe schon öfters mitgeschossen, doch seit 2022 hatte ich ernste Absichten“, erwähnt Beuing zwischen den zahlreichen Gratulationen auf der Vogelwiese. Der erste Gratulant war sein Mitbewerber Lukas Buchmann (26). Seine Eltern Thomas und Beate Buchmann regierten von 1993 bis 1994. „Es wäre sehr schön, wenn es geklappt hätte. Doch Micha hatte das Trefferglück auf seiner Seite“, so der sehr faire Schütze.

Zahntechniker-Meister von Beruf

Dabei hat Buchmann sehr gut geschossen und immer jede Menge Wirkungstreffer am Schützenvogel erzielt. Das betonte immer wieder Moderator Bernd Rahmann. Der neue König ist 52 Jahre alt und Zahntechniker-Meister von Beruf. Seine Ehefrau Martina und Tochter Victoria waren schon während des Schießens sehr aufgeregt und drückten Micha die Daumen. Die Reste des Vogels hatten noch nicht ganz den Boden berührt, war Königin Martina nicht mehr zu halten und stand als zweite Gratulantin schon auf dem Podest und flog ihrem Mann förmlich in die Arme. „Ich habe es Micha so gegönnt, dass er seinen Wunsch endlich erfüllen konnte. Wir freuen uns riesig“, so Königin Martina mit Freudentränen in den Augen. Tochter Victoria (16) brachte vor Aufregung keinen Ton heraus und jubelte mit ihren Eltern. Während des Schießens gab es zwei Schützen, die das rhythmische Wechselschießen von Beuing und Buchmann ein wenig ins Stocken brachten. Das waren Nicklas Wellie, der sechs Schüsse vor dem finalen Schuss nicht mehr dabei war, sowie Nick Fischer (Jugendkompanie), der dann auch den Weg zum Podest nicht mehr angetreten ist. Fischer wurde von seinem Patenonkel Carsten Fuchs immer angestachelt. Doch Vater Dirk war darüber nicht so ganz erfreut. Nick Fischer hatte schon kräftig mit drei weiteren Anwärtern bei der Jugendkompanie auf den Geck geschossen.

Felix Willmes holte sich nach fast einer Stunde die Königswürde bei den Hüstener Jungschützen. Er und drei weitere Anwärter haben 253 Schuss auf den Geck gefeuert.
Felix Willmes holte sich nach fast einer Stunde die Königswürde bei den Hüstener Jungschützen. Er und drei weitere Anwärter haben 253 Schuss auf den Geck gefeuert. © Achim Benke | Achim Benke / WP

Hier hatte nach fast 60 Minuten und dem 253 Schuss dann Felix Willmes das Schussglück auf seiner Seite. Willmes ist 25 Jahre und von Beruf Holzeinkäufer sowie stellvertretender Chef der Hüstener Jugendkompanie. Neben Willmes und Fischer (2. Schriftführer) waren Max Neuhaus (1. Schriftführer) und Marco Rösner (Kompaniechef) die heißesten Anwärter. Alle vier sind im Vorstand der Jugendkompanie und haben sich als sehr gute Schützen gezeigt.

Doch der Geck wollte einfach nicht von der Stange fallen. Selbst Vogelbauer Marcel Monhoff ging bei dem Schützenvogel ans Gewehr und feuerte ein paar Schüsse ab. Er war sich vermutlich sicher, dass er nicht fällt. Zu Beginn des Geck- und Vogelschießen gedachte Schützenoberst Ulrich Neuhaus noch dem langjährigen Schießmeister Karl-Josef Niggetiet. Er verstarb am 4. Juni. Neuhaus bat darum zwei Salutschüsse abzugeben und der Spielmannszug „In treue Fest“ spielte sein Lieblingslied.

Der Hüstener Spielmannszug und der Musikverein Hachen sorgten für das musikalische Programm während des Schießens, dass rund 500 Besucher verfolgten.