Arnsberg. Ein besonderer Kindergeburtstag im Sauerland-Museum Arnsberg: Topfschlagen und “Blinde Kuh“ war früher. Jetzt gibt es etwas Neues!

Indoorspielplatz oder lieber Topfschlagen im Wohnzimmer? - „Beides muss nicht unbedingt sein“, findet Annika Rath, Mutter von Jonas (6), der seinen Geburtstag im Sauerland-Museum Arnsberg feiern darf. „Ja, das ist schon etwas Besonderes“, sagt Mama Annika, die mit ihrer Tochter Johanna (9) auch dort war. Johanna hatte mit ihren Freundinnen zu ihrem sechsten Geburtstag eine Zeitreise zu den furchtlosen Steinzeit-Menschen unternommen.

Unterschiedliche Programme

„All das ist möglich“, sagt Nelja Lührs, Volontärin im Sauerland-Museum. Sie konzipiert mit ihren Kolleginnen und Kollegen unterschiedliche Programme für die Kleinen ab dem Kindergartenalter. Verschiedene Themen sind dabei wählbar: Zwergengeburtstag, Steinzeit, Ritter aus dem Mittelalter oder das kleine Schlossgespenst - alles, inklusive Museumspädagogik und jede Menge Spaß. Kuchen und Getränke dürfen die Eltern für die Geburtstagsgesellschaft mitbringen, „die allerdings zwölf Personen nicht überschreiten sollte“, so Nelja Lührs. Denn sonst würde die Gruppe zu groß und das einzelne Kind bekäme zu wenig Aufmerksamkeit. „Die Inhalte passen wir dem Alter der Kinder an. Die Kosten betragen 80 Euro. Und das Vermittlungsangebot dauert ungefähr zwei Stunden, darin enthalten ist eine etwa halbstündige Pause.“

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Der Kindergeburtstag beginnt mit einer Bastel-Aktion im museumspädagogischen Raum.
Der Kindergeburtstag beginnt mit einer Bastel-Aktion im museumspädagogischen Raum. © WP | Anja Jungvogel

Die Party beginnt im museumspädagogischen Raum. Nelja Lührs führt die Gäste in die spannende Welt der Zwergen und Feen ein, die im Wald leben und dort viele Abenteuer bestehen. Mama Annika Rath hat mit Jonas das Motto passend zur laufenden Sonderausstellung „Wunder Wald“ gewählt. Gleich soll es in die begrünten Räume gehen, wo die Kinder auf Spurensuche gehen können und den sauerländischen Wald auf spielerische Weise kennenlernen. „In der Ausstellung dürfen die Kinder viele Dinge anfassen und durch Fühlen erkunden“, erklärt die Museumsvolontärin.

Welches Fell passt zu welchem Tier, wie unterscheiden sich Reh- von Hasenspuren. Und auch die Bäume und deren Blätter werden unter die Lupe genommen. Und so lernen die Kinder auf einer Geburtstagsparty vieles über die Natur, was sonst im Sachunterricht eventuell langweilig rüberkommt.

Im dunklen Märchenwald

Aber zunächst dürfen Jonas und seine Gäste Zipfelmützen aus bunter Pappe und Rauschebärte aus Watte basteln, damit sie als „Waldbewohner“ auch standesgemäß gekleidet sind. Dann geht es hinein in den dunklen Märchenwald. Ein bisschen unheimlich ist es dem einen oder anderen vielleicht schon, aber spätestens beim Zwergenkegeln kommt Stimmung auf und die Kinder lachen und toben vergnügt durch die Ausstellung. Hier gibt es sowohl ausgestopfte Wildschweine als auch niedliche Eichhörnchen zu sehen.

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Für die verkleideten Zwerge scheinen die Blumen so groß wie Häuser zu sein und Regentropfen werden zu bedrohlichen Wasserfontänen. „An Fantasie und Neugier mangelt es den Kindern nicht“, lacht Annika Rath. Sie weiß genau, dass sie mit dieser Geburtstagseinladung bei allen ins Schwarze trifft, denn schon die Party ihrer Tochter war damals ein Hit, der den meisten noch heute in lebendiger Erinnerung geblieben ist.

Die Kinder tauchen in die Welt von Feen und Zwergen ein, die im tiefen Welt leben.
Die Kinder tauchen in die Welt von Feen und Zwergen ein, die im tiefen Welt leben. © privat

„Weil alle davon geschwärmt haben, wollte Jonas auch unbedingt im Museum feiern“, so Annika Rath. Gesagt, getan. Ein Anruf im Museum reichte, schon war die Party gebucht. „Geburtstagsfeiern für Kinder haben sich sehr verändert“, resümiert die Mutter. Konnte man die Gäste früher mit Topfschlagen und der „Reise nach Jerusalem“ begeistern, muss es heutzutage schon etwas Besonderes sein. Angefangen über Indoorspielplatz, Bauernhof-Geburtstag oder Escape Room, gibt es inzwischen zahlreiche Möglichkeiten. „Und das ist auch gut so“, meint Annika Rath. Schließlich sei es bestimmt für viele Eltern zu anstrengend, wenn die lebhafte Feier in einer Wohnung stattfände.