Firmen und Politik müssen die Menschen beim Ansiedeln von Windkraftanlagen die Menschen früher mit ins Boot holen
Im Hochsauerlandkreis ist schon seit geraumer Zeit eine Diskussion über das Thema „Erneuerbare Energien“ entsponnen. Besonders die Installation von Windkraftanlagen spaltet dabei die Gemüter in der Bevölkerung von Arnsberg und Sundern. Befürworter und Kritiker prallen aufeinander.
Zum einen existiert der große Wunsch in der Gesellschaft, sich von der Abhängigkeit einzelner Staaten in puncto Rohstoffe und Energielieferungen zu befreien. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat vielen final die Augen geöffnet.
Zum anderen gibt es in der Bevölkerung aber auch Bedenken gegen die Errichtung immer größerer Anlagen immer näher an den eigenen Wohn- und Schlafstätten.
Unlängst fand in Sundern-Stockum eine Informationsveranstaltung des Aachener Projektierers Trianel statt. Das Energieunternehmen plant den Bau von zwölf Windkraftanlagen im Dreieck zwischen Stockum, Dörnholthausen und Hagen/Wildewiese. Dort erfuhr man, nach welchen Kriterien einzelne Anlagen errichtet werden dürfen, und wo Faktoren wie Umwelt- und Naturschutz den Aufbau der Windräder verhindern.
Kritik gab es von etlichen der Besucherinnen und Besucher nicht an der grundsätzlichen Planung einer solchen Veranstaltung. Kritisiert wurde vielmehr der Zeitpunkt, denn längst ist der Antrag gestellt und die Unterlagen liegen dem Hochsauerlandkreis vor. Man muss kein Prophet sein, um zu prognostizieren, dass der Windpark bewilligt wird. Alleine der Druck aus Berlin und Düsseldorf dürfte die Damen und Herren in Meschede dazu bewegen.
Politik und Wirtschaft sollten trotzdem ihr Vorgehen umdenken. Wenn man eine Akzeptanz für die Energiewende in der Bevölkerung erreichen will, dann sollte eine solche Bürgerbeteiligung früher starten und transparenter gestaltet werden. Bezieht man die Menschen erst dann ein, wenn der Prozess sich eh auf der Zielgraden befindet und die Entscheidung im Grunde schon feststeht, macht man sich nur unglaubwürdig.
Umgekehrt müssen die Menschen im HSK aber auch akzeptieren, dass mehr Flächen für alternative Energiegewinnung benötigt werden. Ganz ohne Kompromissbereitschaft funktioniert es auch nicht. Nur im Miteinander gelingt die Energiewende.