Neheim. Ein Arnsberger Unternehmen steht im Mittelpunkt der Abitur-Panne: So erklärt der Neheimer IT-Dienstleister die Hintergründe der Störungen.
Der vom NRW-Schulministerium beauftragte IT-Dienstleister hat seinen Sitz in Arnsberg. Das im Kaiserhaus Neheim ansässige Unternehmen Gonicus hat die Probleme beim Versand von Abituraufgaben bedauert.
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Zu den Hintergründen äußerte sich das Unternehmen am Nachmittag: Im Zuge der Fehlersuche habe sich herausgestellt, dass für einen Teil der Schulen ein Download der Prüfungen nicht möglich war. Das bedauere man sehr, besonders mit Blick auf die betroffenen Schüler und Schülerinnen sowie Lehrerinnen und Lehrer, teilte Rainer Lülsdorf, gemeinsam mit Alfred Schröder ist er Geschäftsführer der Arnsberger Firma Gonicus, am Mittwoch mit.
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Es habe vorher mehrere Tests gegeben, bei denen alles funktioniert habe. Die Infrastruktur zum Up- und Download der aktuellen Abiturprüfungen sei im Rahmen eines umfangreichen Funktionstests mit dem Ministerium sowie rund 400 Schulen geprüft worden, schrieb Lülsdorf. Diese Tests seien ohne Probleme verlaufen - genauso wie ein weiterer interner Test noch in der vergangenen Woche.
Neue Zwei-Faktor-Authentifizierung für Download könnte Probleme verursacht haben
Die Probleme hingen möglicherweise damit zusammen, dass für den Download der Aufgaben erstmals eine Zwei-Faktor-Authentifizierung durch die Schulen nötig war, teilte das Ministerium am Mittwochabend mit. Mit dem Verfahren, dass Kunden etwa auch von Bankgeschäften kennen, sollte die IT-Sicherheit erhöht werden. Die zusätzliche Sicherheitsstufe sei nun aber wieder deaktiviert worden. Die Aufgaben für die nächsten Abiturprüfungen könnten sich die Schulen wieder mit der in den vergangenen Jahren angewendeten Technik herunterladen.
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Das Arnsberger Unternehmen arbeitet bereits seit 2007 mit dem NRW-Schulministerium in Düsseldorf zusammen und stellt seit 2019 die technische Infrastruktur für den Datenaustausch unter anderem für die schriftlichen Abiturprüfungen.
Von den Problemen betroffen waren am Mittwoch die Prüfungen in den Fächern Biologie, Chemie, Physik, Technik, Informatik und Ernährungslehre. Der landesweite Download für die Schulen war am Dienstag vom Ministerium um 12 Uhr geöffnet worden. Viele Schulen konnten die Klausuren aber nicht oder nur teilweise herunterladen. Laut Lülsdorf kümmerte sich nach der Meldung der Probleme umgehend ein Expertenteam darum. Gegen 1 Uhr nachts seien die Systeme stabilisiert worden. Seit Mittwoch um 10 Uhr könnten die Prüfungen für Donnerstag ohne Probleme heruntergeladen werden. (dpa)