Hüsten. Leerstände auf der Hüstener Marktstraße? Angelika Geue wechselt die Perspektive und erzählt, dass Hüsten viel zu bieten hat. Wieso und weshalb.

Wer die Marktstraße in Hüsten befährt, blickt auf den einen oder anderen Leerstand – und das nicht erst seit heute. „Das ist aber kein Hüstener Problem“, sagt Angelika Geue vom Verkehrs- und Gewerbeverein Hüsten, „das gibt es auch in umliegenden Orten und Städten.“ Es stehe auch nicht „in der Macht“ des Vereins, für einen niedrigeren Leerstand zu sorgen. „Wir können den Hauseigentümern nicht vorschreiben, ob und wie sie ihre Leerstände vermieten oder verpachten“, sagt sie.

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Perspektivwechsel in Hüsten angeregt

Es sei aber auch nicht schön, immer nur „das Negative“ im Auge zu haben. Denn Hüsten habe, wenn man es genau nehme, sehr viel zu bieten. „Hüsten ist reich“, sagt die Fleischerin, die seit eh und je mittendrin wohnt und arbeitet.

„Schauen Sie sich doch einmal um“, führt sie fort, „wir haben hier alles, was wir brauchen – und das fußläufig erreichbar.“ Sie nennt als Erstes die gesundheitliche Versorgung. Neben dem Klinikum Sauerland, das einen Bärenanteil der Bekanntheit Hüstens ausmacht, nennt sie Praxen verschiedenster Fachrichtungen. Allgemeinmediziner, Zahnärzte und Co., Orthopädie, Apotheken und, und, und.

Danach folgen die facettenreichen Einkaufsmöglichkeiten – Lidl, Rewe, Aldi, Kaufland und die kleinen Lädchen. Die Nahversorgung sei einwandfrei – und vor allem rundum fußläufig erreichbar. Und auch der Modegigant Kress fehlt in der Aufzählung nicht. „Wir freuen uns, dass Kress hier ist“, sagt Angelika Geue.

Aktives Vereinsleben in Hüsten

In Hüsten gebe es auch Friseursalons, Fleischereien und Fahrschulen. „Wir sind für die Zukunft gut aufgestellt, was mitunter natürlich auch am Klinikum Hochsauerland liegt“, so Angelika Geue weiter. Daher sei es umso wichtiger, auch mal den Blick darauf zu lenken, was Hüsten alles habe – statt immer nur darauf herumzureiten, was Hüsten nicht habe. Auch für Sport und Freizeit sorge der Stadtteil – mit dem Nass, mit dem Solepark, mit dem Sportplatz an sich, mit allem, was auch vereinsmäßig in Hüsten los sei. „Wir haben sogar eine eigene Kneipe“, sagt sie und lacht.

Sie wiederholt: „Hüsten ist reich. Wir haben alles - das zu halten, das ist unsere Aufgabe.“ Dabei spricht sie auch die Leerstände erneut an. Dennoch sei der Verkehrs- und Gewerbeverein Hüsten nur als möglicher Vermittler zwischen Interessenten und Hauseigentümern zu sehen. Denn, so sehr dies auch der Wunsch sei, könne man nicht an den Hauseigentümern vorbei irgendwelche Entscheidungen treffen.

In Hüsten wird Wohnraum gebraucht

Einige aktuelle Leerstände, so Angelika Geue, würden aber auch zu Wohnraum umfunktioniert. Das sei auch gut so. „Wir brauchen Wohnungen“, sagt sie, „Vor zehn Jahren war das noch anders, aber jetzt brauchen wir sie.“ Und auch das sei in jedem Ort so.

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Auch der Käsemarkt und das Herbstfest lockten Jahr für Jahr viele Gäste von nah und fern nach Hüsten. Erst kürzlich sei es der Käsemarkt gewesen, der – trotz des nieseligen Wetters – ganz gut gelaufen sei. „Die Ausstellerinnen und Aussteller waren zufrieden“, sagt Angelika Geue, „das ist das Wichtigste.“ Wie in so vielen Bereichen sei auch in diesem die Corona-Zeit und Inflation erkennbar. Einige Stände hätten zuvor abgesagt – wegen der Spritkosten zum Beispiel.