Wennigloh. Forum Wennigloh und die Frewillige Feuerwehr kämpfen gegen wilden Müll um Wennigloh. Das sind ihre kuriosesten Funde, so erfolgreich waren sie.
Die Ärmel hochgekrempelt für eine saubere Landschaft haben am Wochenende zahlreiche ehrenamtliche Müllsammlerinnen und Müllsammler bei der Aktion „Wennigloh putz(t) munter – gemeinsam für ein sauberes Dorf“. Insgesamt waren über 40 Helfer vom Forum Wennigloh und der Löschgruppe der Freiwilligen Feuerwehr auf einer Strecke von 15 Kilometern im Einsatz, um dem wild entsorgten Müll rund um das Höhendorf die rote Karte zu zeigen. Unsere Zeitung fuhr die Strecke ab und informierte sich vor Ort bei den Teilnehmenden.
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Samstag, 10.30 Uhr: Im Seufzertal kurz vor dem Abzweig nach Kapune herrscht vorzeitiges Aprilwetter mit schäbigem Nieselregen und kräftigen Windböen. Feuerwehrmann Jan Kunstmann sichert mit dem Löschfahrzeug die Straße ab, während Freundin Anna zusammen mit Dirk Zimmermann und Nikolaj Schulte die gegenüberliegende Böschung nach Müll absuchen. Das Trio hat schon mehrere Säcke mit Unrat eingesammelt, darunter Unmengen an Dosen und Plastikteilen. Kurioser Fund am Rande: Unter einem Gebüsch lag ein gut erhaltenes Mardergebiss.
Trecker für die Pfandflaschen
Eine halbe Stunde später: Von der Straße „Am Born“ bis zum Steinbruch Lanwehr sind Sylvia und Isabel Wienecke mit Zange und Müllsäcken unterwegs. Die zwei Wennigloherinnen sind seit vielen Jahren bei der Aktion mit dabei und kennen die Strecke schon wie ihre Westentasche. Achtlos weg geworfene Glasflaschen wandern allerdings nicht in die mitgebrachten Mülltüten, sondern werden von den beiden Helferinnen am Straßenrand aufgestellt, wo Antonius Nuttebaum mit Trecker und Anhänger die Flaschen einsammelt, um sie später gegen Pfandgeld einzutauschen.
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Dann um 11.30 Uhr: Der Regen hat etwas aufgehört, über die Bundesstraße 229 geht es in Richtung Hachen bis zum Abzweig nach Wennigloh. Hier ist der Anhänger von Uli Recha schon gut gefüllt mit allem nur erdenklichen „Sammelgut“: Große Bodenfliesen, Autoreifen und Radzierblenden gehören ebenso wie Papier- und Glasmüll zur Ausbeute.
Natürliches Jagdfieber
Die Truppe will gerade ein paar Meter weiterziehen, als Peter Blume tief unten im Tönniessiepen einen kleinen Wandtresor entdeckt. Da bricht bei den „Müllmännern“ das natürliche Jagdfieber aus, aber wie den steilen Abhang hinunterzukommen? Malermeister Uli Recha, berufsbedingt an Klettern und Höhen gewöhnt, krabbelt bis zum Bach hinunter und „rettet“ den Mini-Geldschrank. Mit einem Seil helfen die Mitstreiter dann dem mutigen „Tresorknacker“, wieder festen Boden unter die Stiefel zu bekommen.
Oben angelangt inspiziert Peter Blume den eindeutig gewaltsam geöffneten Tresor. Ergebnis: Leider leer, trotzdem ist dies neben dem im Wald entdeckten Muffelwildkopf der zweitspannendste Fund der eifrigen Helfer. Zur Mittagszeit gibt es dann zum Abschluss an der Schützenhalle eine deftige Mahlzeit, danach werden Latzhose und Regenjacke zu Hause wieder gegen den samstags üblichen Freizeitdress eingetauscht – bis zum kommenden Jahr.