Neheim. Für eine gesunde Ernährung sollten sich Menschen auch über die Inhaltsstoffe der Produkte informieren. Christa Glozbach gibt dazu Kurse in Neheim.
„Wir essen zu fett, zu süß und zu viel. Das sind die drei Todsünden, die weite Teile unserer Gesellschaft begehen“, erklärt Christa Glozbach. Die Ernährungsberaterin weiß, wovon sie spricht. Schließlich unterstützt die 66-Jährige seit rund 25 Jahren Menschen dabei, sich gesünder zu ernähren, abzunehmen und ernährungsbedingte Krankheiten zu bekämpfen.
So wie beispielsweise Diabetes. „Man hat herausgefunden, dass rund 80 Prozent der Menschen, die Diabetes Typ 2 haben, durch Übergewicht zu dieser Krankheit gekommen sind. Wenn man also abnimmt und auf eine ausgewogenere Ernährung achtet, kann man etwas dagegen tun.“
Christa Glozbach rät dringend: „Nie hungrig in Lebensmittelgeschäfte gehen“
Generell sei es ein Problem, dass die Menschen viel zu wenig über die Lebensmittel und den eigenen Kalorienbedarf wüssten. „Jemand, der schwere körperliche Arbeit verrichtet, verbraucht natürlich eine ganz andere Menge an Kalorien, als beispielsweise jemand, der überwiegend Büroarbeit ausübt“, betont die Diplom-Oecotrophologin.
Oecotrophologen befassen sich nicht nur mit der Ernährungswissenschaft, sondern auch mit der Haushaltswissenschaft.
So empfiehlt Christa Glozbach den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ihrer Kurse, niemals hungrig und ohne einen vorher vorbereiteten Einkaufszettel in die Supermärkte und Lebensmittelgeschäfte zu gehen. „Wer sich vor Ort inspirieren lassen möchte oder auf die Sonderangebote setzt, der scheitert bereits beim Einkauf an dem Wunsch, sich gesünder zu ernähren.“
Die Tricks der Hersteller lassen Verbraucher schnell in die Falle tappen
Kurs in Neheim
Christa Glozbach bietet ab Freitag, 13. Januar, einen Kurs zur gesunden Gewichtsabnahme an. Der Kurs läuft über insgesamt zehn Wochen und findet in der Hebammenpraxis Helga Seidel, Engelbertstraße 87 in Neheim, statt. Interessierte können sich bei Christa Glozbach persönlich unter Tel. 02922/ 81156 anmelden. Die Kosten für den Kurs betragen 100 Euro.
Die Hersteller der Lebensmittel würden auch mit Tricks arbeiten. So seien die Packungen mit Käse oder Wurst größer als früher, was die Menschen dazu verleite, mehr zu kaufen und natürlich auch mehr zu verzehren. In den Prospekten der Discounter würden vor allem Alkohol und Süßwaren mit günstigen Preisen beworben. Das animiere viele Verbraucher zum Kauf. Und schon tappe man in die Falle, sagt die Ernährungsberaterin.
„Schauen Sie auf die Nährwertangaben auf den Packungen und checken Sie bitte die dort aufgeführten Kalorien. Schauen Sie aber auch auf Fette und Zuckerangaben. Man kann sich informieren, was und wie viel man dabei zu sich nimmt, aber das kostet Zeit und etwas Mühe“, so Glozbach.
Fettreiche Lebensmittel durch ballastoffreichere Lebensmittel ersetzen
Generell sollte man fettreiche Lebensmittel durch ballastoffreichere Lebensmittel austauschen, um sich gesünder zu ernähren. Statt des Weißbrots mit dicken Scheiben Wurst zum Frühstück vielleicht eher mal ein Knäckebrot mit Kräuterquark zum Start in den Tag.
Und die gekochte Kartoffel mit Gemüse oder Salat sei besser als Nudeln mit einer üppigen Hackfleischsoße. „Hackfleisch ist Kackfleisch!“, wählt sie drastische Worte. „Da steckt so viel Fett drin, dass es absolut ungesund ist. Das gilt auch für Bratwurst. Dann doch lieber ein Schnitzel ohne Panade, wenn es schon Fleisch sein soll“, wird die 66-Jährige deutlich.
Tipp von der Expertin: die „Halbe-Teller-Lösung“
Sie rät zur sogenannten „Halben-Teller-Lösung“. Die Hälfte der Portion sollte aus frischem Gemüse oder Salat bestehen. Dazu ein Viertel proteinreiche Lebensmittel wie Fleisch, Fisch oder Eierprodukte und ein Viertel sollte aus Beilagen wie Kartoffeln, Reis oder Nudeln bestehen.
„Sich Essgewohnheiten abzutrainieren ist nicht leicht, das weiß ich. Trotzdem sollte man sich selbst und seinem Körper zur Liebe dazu zwingen und den inneren Schweinehund überwinden. Aber natürlich spiele auch die Entwicklung in der Gesellschaft eine immer größere Rolle.
„Früher hat die Großmutter für die Familie gekocht, da kamen frische und abwechslungsreiche Gerichte auf den Tisch. Heute sind vielleicht beide Eltern berufstätig und haben mittags und abends kaum noch Zeit für das Kochen. Und auch bei den Single-Haushalten setzen immer mehr auf Fertigprodukte, in denen Unmengen an Zucker und sonstigen Zutaten drinstecken, die für den Körper Gift sind.“