Arnsberg/Sundern/Hochsauerlandkreis. Böller beschädigt Polizeifahrzeug in Arnsberg. Polizei spricht trotzdem von „überwiegend friedlichem Silvester“. Feuerwehr mit vielen Einsätzen.

Die Polizei im Hochsauerlandkreis verzeichnete im Zeitraum vom Silvesterabend, 18 Uhr, bis Neujahrsmorgen, 6 Uhr, insgesamt 96 polizeiliche Einsätze mit Silvesterbezug. In der Silvesternacht des Vorjahres waren es lediglich 55 Einsätze.

Die Einsatzzahlen, aufgegliedert nach den sieben Wachbereichen im HSK, ergeben folgendes Bild (Vorjahreszahlen in Klammern) Arnsberg 44 (33), Meschede 19 (7), Brilon 11 (4), Sundern 9 (5), Winterberg 6 (6), Marsberg 4 (0), Schmallenberg 3 (0). Die Polizei sprach insgesamt 32 Platzverweise aus, es musste aber niemand in Gewahrsam genommen werden. Kreisweit kam es zu acht Körperverletzungsdelikten und fünf Sachbeschädigungen. Unter anderem wurde in Arnsberg durch einen Böllerwurf auf ein abgestelltes Polizeifahrzeug die Windschutzscheibe derart zerstört, dass das Fahrzeug nicht mehr einsatzbereit war.

Carportbrand in Sundern

In der Nacht kam es zu 24 gemeldeten Bränden im Hochsauerlandkreis. In Sundern geriet aus noch unbekannter Ursache ein Carport in Brand, welcher schließlich auf das angrenzende Wohnhaus übergriff. Das Haus war nicht mehr bewohnbar- die Hausbewohner mussten anderweitig untergebracht werden.

Bei den übrigen Bränden handelte es sich überwiegend um Hecken- und Müllbehälterbrände. Es kam zu insgesamt neun Einsätzen im Zusammenhang mit Silvesterknallerei. Hauptsächlich war es hier die unsachgemäße Handhabung von Pyrotechnik überwiegend durch Jugendliche, welche z.B. Böller in Richtung von anderen Personen oder Gebäuden, bzw. Fahrzeugen warfen. Verletzt wurde hierdurch zum Glück niemand.

„Es lässt sich jedoch sagen, dass es in diesem Jahr zu einem deutlich vermehrten Abrennen von Pyrotechnik gekommen ist. Trotz der höheren Einsatzzahlen als im Vorjahr, lässt sich aber resümieren, dass der Jahreswechsel 2022/2023 aus polizeilicher Sicht nicht außergewöhnlich arbeitsintensiv war und überwiegend als friedlich bezeichnet werden kann“, so das erste Fazit der Polizei.

Viel Arbeit auch für Arnsbergs Feuerwehr

Die recht zahlreichen Brände und Notfälle sorgten im Stadtgebiet Arnsberg bei Feuerwehr und Rettungsdiensten allerdings für einen unruhigen Jahreswechsel, aufgrund der vielen Einsätze wurde von der Leitstelle für Rettungsdienst- und Katastrophenschutz eine halbe Stunde nach Mitternacht Sirenenalarm im Stadtteil Arnsberg ausgelöst.

Der erste Anruf ging um 22.55 Uhr bei der Feuerwehr ein. An der Werler Straße brannte ein Müllcontainer, den die Wehrleute schnell gelöscht hatten. Kaum stiegen die ersten Feuerwerkskörper in den Himmel, ging es Schlag auf Schlag. Heckenbrände am Ginsterweg, am Weidenhang und an der Engelbertstraße sowie an der Hirtenstraße und im Ginsterwinkel hielten die Feuerwehr auf Trab. Um 0.21 Uhr wurde die Feuerwehr zur Breslauer Straße in Arnsberg gerufen. Auf einem Balkon im ersten Obergeschoss brannte Sperrmüll, schon auf der Anfahrt waren Flammen und Rauch sichtbar. Der Mieter der Wohnung war nicht zu Hause, er wurde allerdings auch seit drei Wochen nicht mehr von den Nachbarn gesehen. Die Feuerwehr löschte den Brand und verschaffte sich Zugang zur Wohnung. Dies war nicht sonderlich schwierig, denn ein Fenster stand offen, und die Eingangstür wies Beschädigungen wie nach einem Einbruchsversuch auf. Die Einsatzstelle wurde zu weiteren Ermittlungen an die Polizei übergeben. Zum letzten Einsatz in der Neujahrsnacht rückte die Feuerwehr um 4.25 Uhr zur Hüstener Straße aus, dort brannte ein Baum.