Arnsberg/Sundern/HSK. Trotz abflauender Corona-Pandemie bisher kein Anstieg der Fallzahlen im HSK.

„Beruf gewechselt?“ Trotz „Abflauen“ der Corona-Pandemie haben (Wohnungs-) Einbrecher im Hochsauerlandkreis ihre Aktivitäten in den vergangenen Monaten nicht verstärkt, erklärt die Kreispolizei­behörde des HSK auf Anfrage.

Das belegen aktuelle Zahlen aus dem Jahr 2022, die uns die heimischen Ordnungshüter zur Verfügung gestellt haben:

Im Zeitraum vom 1. Januar 2022 bis zum 30. November 2022 wurden für den HSK bisher 134 Wohnungseinbruchdiebstähle (WED) gemeldet – zum Vergleich: Von Anfang Januar bis Ende Dezember 2021 wurden kreisweit 139 Fälle erfasst, im Jahr 2020 waren es 196 „WED“.

Auch Zahlen aus dem Jahr 2022 für Arnsberg und Sundern liegen vor: Im Zeitraum von Januar bis November wurde in Arnsberg in 68 Fällen ermittelt, in Sundern wurden 22 Einbrüche in Wohnungen gemeldet – ebenfalls keine signifikante Veränderung gegenüber den Vorjahren.

„Die Zahlen können im Jahresverlauf abweichen. Die Auswertung der Polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2022 ist noch nicht abgeschlossen“, merkt Laura Burmann von der Pressestelle der Kreispolizei HSK zu den Daten an.

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Weitere Informationen gibt die Sprecherin im Drei-Fragen-Interview (unten links auf dieser Seite) – und stellt außerdem fest:

„Unsere Maßnahmen gegen die Wohnungseinbrecher zeigen Wirkung. In diesem Bereich sind die Zahlen vergangenes Jahr auf den niedrigsten Stand seit 20 Jahren gefallen.

Auch in Zukunft werde die Polizei im HSK weiter gezielt gegen die Einbruchskriminalität vorgehen.

Doch nicht nur die Polizei kann Langfingern das Leben schwer machen, auch Eigeninitiative ist gefragt:

Wie Bürgerinnen und Bürger (nicht nur) im Hochsauerlandkreis ihr Hab und Gut wirksam vor Einbrechern schützen können, hat die Kreispolizeibehörde HSK auf Anfrage kompakt zusammengefasst:

So schützen Sie sich

Sicherheitsbewusstes Verhalten und solide Sicherungstechnik stehen beim Einbruchschutz an erster Stelle und bieten entsprechenden Widerstand.

Ebenso kann eine bestehende, funktionierende Hausgemeinschaft oder Nachbarschaft eine wichtige Rolle spielen. Wohnungseinbrecher bevorzugen Tatgelegenheiten mit einem niedrigen Entdeckungsrisiko. Ein gut vernetztes Wohnumfeld erhöht die soziale Kontrolle und das Entdeckungsrisiko für Täter.

Grundsätzlich gilt: Lassen Sie sich kostenlos und neutral von der Polizei zum Einbruchsschutz beraten. Fragen oder Terminvereinbarungen sind unter der Telefonnummer 0291 - 90 87 70 möglich.

Seien Sie aufmerksam und achten Sie auf verdächtige Personen und Situationen in Ihrer Nachbarschaft! Wählen Sie im Verdachtsfall die Notrufnummer 110!

Ein wichtiger Bestandteil der polizeilichen Arbeit liegt in der Prävention. Ziel ist es, Eigentümer und Mieter über die Wichtigkeit und Wirksamkeit des Einbruchschutzes aufzuklären.

Die Polizei empfiehlt in erster Linie den Einbau mechanischer Sicherheitstechnik mit geprüften und zertifizierten Produkten.

Wie wichtig es ist, dass Bürger­innen und Bürger aufeinander aufpassen, zeigt ein aktueller Fall aus Brilon: Dort wurden vor wenigen Tagen zwei Frauen von der Polizei festgenommen. Sie stehen in Verdacht, den Versuch unternommen zu haben, in ein Haus einzubrechen. Ein aufmerksamer Nachbar hatte das Duo beobachtet, als es um das Gebäude schlich – und geistesgegenwärtig sofort die Polizei gerufen. Diese rückte mit mehreren Streifenwagen aus, entdeckte die fliehenden Frauen und nahm beide fest. Am Tatort konnten eindeutige Aufbruchsspuren an den Terrassentüren und an Fenstern festgestellt werden...

DREI FRAGEN AN: Laura Burmann (Pressestelle Kreispolizeibehörde HSK)

1. Haben die Aktivitäten von Einbrechern im HSK mit Beginn der „dunklen Jahreszeit“ zugenommen?

Seit Oktober ist kein gravierender Anstieg von Fällen zu verzeichnen. Für Dezember liegen noch keine verwertbaren Zahlen vor. Mit der aufkommenden dunklen Jahreszeit (Herbst/Winter) ist aber erfahrungsgemäß mit einem Anstieg der WED-Fallzahlen zu rechnen.

Laura Burmann, Polizei HSK
Laura Burmann, Polizei HSK © WP | Polizei HSK

2. Die Coronakrise scheint weitestgehend überwunden, die Menschen gehen wieder mehr raus – spielt das Einbrechern in die Hände?

Die Fälle sind seit dem Jahr 2020 (2020: 196 Einbrüche, 2021: 139 Fälle) nicht signifikant angestiegen. Allerdings kann zum aktu­ellen Jahr noch keine abschließende Bewertung vorgenommen werden.

3. Sind in diesem Winter besondere Einsätze/Aktivitäten geplant (Kontrolltage, Info an der Haustür, etc.), um potenziellen Tätern das Leben möglichst schwer zu machen?

Es wurden bereits Kontrolltage zur Bekämpfung der Einbruchskriminalität durchgeführt. 2021 und auch dieses Jahr sind einer unserer Bezirksdienstbeamten und ein Experte vom Kriminalkommissariat Kriminalprävention / Opferschutz „Einbruchsstreife“ durch Wohngebiete gelaufen. Ziel ist es, die Bürgerinnen und Bürger auf mögliche Schwachstellen an ihren Wohnhäusern aufmerksam zu machen. Außerdem wurden eine Onlinesprechstunde mit der Kriminalpolizei zur Beratung zur technischen Einbruchsprävention veranstaltet sowie verdeckte und offene polizeiliche Maßnahmen durchgeführt.