Arnsberg. Verkehrsverein und Werbegemeinschaften werden jedoch - trotz energiesparender LED-Systeme - die Beleuchtungszeiten reduzieren.

Energiesparen ist unumgänglich. Dazu zwingen die durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine entstandenen akuten energetischen Versorgungsprobleme und natürlich ein immer bedrohlich werdender Klimawandel. Sorgen überall.

Aber auch Freude ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Lebens. Deshalb werden Verkehrsverein Arnsberg, Aktives Neheim sowie Verkehrs- und Gewerbeverein Hüsten zur Weihnachtszeit die drei Innenstädte wieder in festlich leuchtende Kleider hüllen. Allerdings mit temporärer Einschränkung.

Thomas Wälter: „Die Arnsberger Altstadt wird sind im besten Kleid präsentieren“

„Unser Vorstand hat entschieden,“ sagt Verkehrsvereinsvorsitzender Thomas Wälter, „dass trotz aller Probleme die Arnsberger Altstadt nicht dunkel bleiben wird. Denn zur Weihnachtszeit gehört einfach dazu, dass sich unsere Altstadt im besten Kleid präsentiert.“ Allerdings sei es unumgänglich, zwecks Energieeinsparung und Kostendämpfung die Beleuchtungszeit zu reduzieren.

„Ein bisschen später anschalten, ein bisschen eher ausschalten.“ So lautet die Formel des Verkehrsvereins, der die Kosten für die auch touristisch wirksame Altstadtbeleuchtung trägt.

Möglich sei es zudem, so Wälter weiter, dass man den Einsatz der Giebelbeleuchtung, die stets für eine ganz besondere Stimmung und damit gerade in tristen Zeiten für eine gewisse Geborgenheit sorgt, auch noch nach Wochentagen differenziere, also praktisch nach der Besucherfrequenz ausrichte. Was durchaus Sinn macht.

Konrad Buchheister: „Wir können den Menschen nicht alle Freude nehmen“

Auch für Konrad Buchheister, Geschäftsführer des Aktiven Neheim, gibt es zur weihnachtlichen Beleuchtung keine Alternative. „Wir können den Menschen schließlich nicht alle Freude nehmen. Gerade in diesen Zeiten.“ Aber auch das Aktive Neheim hat natürlich Energieverbrauch und Kosten im Blick.

So habe man, erläutert Buchheister, bereits vor geraumer Zeit – ebenso wie der Verkehrsverein Arnsberg - die Beleuchtung konsequent auf kostensparende LED umgestellt. Darüber hinaus, erklärt Buchheister, werde man die festliche Beleuchtung um eineinhalb Stunden pro Tag reduzieren. Die Lichter ausgeschaltet würden so in diesem Jahr statt bislang erst um 21.30 Uhr nun bereits um 20 Uhr.

Und er liefert noch interessante Zahlen: „Für die insgesamt sechs Wochen, in denen die Weihnachtsbeleuchtung in Betrieb ist, werden wir einen Verbrauch von gerade einmal 1800 bis 1900 Kilowattstunden haben. Das ist das, was die Hüstener Kirmes in nur einer Stunde benötigt.“

Rupert Schulte: „Die Dunkelheit ist für viele Menschen einfach unerträglich“

Ähnlich die Auffassung in der Stadtmitte, in Hüsten: Im November und Dezember sei es ohnehin schon dunkel genug, sagt Rupert Schulte, Geschäftsführer des örtlichen Verkehrs- und Gewerbevereins. „Und wenn es dann noch nass und kalt ist, ist die Dunkelheit für viele Menschen einfach unerträglich. Daher werden wir selbstverständlich auch in diesem Jahr in Hüsten wieder auf die weihnachtliche Beleuchtung setzen, um zur Aufhellung der Stimmung beizutragen.“

Zumal der Verkehrs- und Gewerbeverein schon vor Jahren in Ermangelung von Glühbirnen auf LED umgestiegen sei. „Damit sind die Beleuchtungskosten eher marginal. Im Gegensatz zu denen, die wir für den Auf- und Abbau aufbringen müssen.“

Frank Albrecht: „Alles darangesetzt, eine gemeinsame Lösung zu finden“

Damit haben alle drei Vereine im engen Kontakt mit der Stadt Arnsberg eine Lösung gefunden, um etwas Licht und festliche Stimmung in die Herzen der Bürgerinnen und Bürger zu tragen. Und das war auch ein wichtiges Anliegen der Verwaltung.

„Daher,“ sagt deren Sprecher Frank Albrecht, „haben wir alles darangesetzt, um in dieser Zeit der Krisen und Einschränkungen einen möglichst guten, gemeinsamen und verantwortungsvollen Weg zu finden, der der aktuellen Situation gerecht wird, der aber auch Handel und Gastronomie – gerade nach den Auswirkungen der Corona-Pandemie - unterstützt.“ Und dazu zähle eben auch eine festliche Beleuchtung in der Weihnachtszeit.

Stadt setzt weiter auf verantwortungsbewusstes Handeln auch der Bürger

„Grundsätzlich setzen wir aber vor dem Hintergrund der ,Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen‘ hinsichtlich der Umsetzung weiter auf ein verantwortungsbewusstes Handeln der Bürgerinnen und Bürger sowie der Gewerbetreibenden in der Stadt.“ Daher stehe man auch weiterhin in engem Kontakt mit den örtlichen Werbegemeinschaften.

Ziel der vorangegangenen Gespräche, so Albrecht, sei es gewesen, einen Kompromiss zu finden, da die Verordnung nicht in allen Punkten klare Vorgaben mache. So gebe es zum Beispiel in der Stadt Arnsberg keine gesamtstädtische Weihnachtsbeleuchtung. Diese werde vielmehr - wie oben ersichtlich - in den einzelnen Stadtteilen von der jeweiligen Werbegemeinschaft und weiteren Akteuren umgesetzt.

Und Weihnachtsbeleuchtung, wie sie in den meisten Fällen im Bereich des öffentlichen Straßenraums in Arnsberg angebracht werde, bedürfe übrigens keiner besonderen Erlaubnis.