Neheim. Ob das Restaurant einen neuen Betreiber findet, ist derzeit noch völlig offen.

Eine wahre Neheimer Institution schließt Ende des Jahres seine Pforten: Das bekannte Restaurant Arena wird geschlossen. Das verkündete der Inhaber Franz Mand:

„Ich habe nun 40 Jahre mit vollem Herzblut als selbstständiger Gastronom gearbeitet, immer mit Blick auf den Gast und dem Ziel, dessen Besuch im Restaurant mit kulinarischen Köstlichkeiten unvergesslich zu machen. Ich glaube, dass mir das mit meinem Team viele Jahre gelungen ist, aber nun ist der richtige Zeitpunkt gekommen dieses Kapitel zu schließen.“

Nach 40 Jahren Selbstständigkeit in der Gastronomie schließt Franz Mand nun also das Lokal. Da es keinen familiären Nachfolger gibt, wird das Ladenlokal ab dem 1. Januar 2023 zum Verkauf oder zur Vermietung angeboten. Ein Nachfolger ist aktuell aber noch nicht in Sicht.

Ein Garant für die Qualität in der Arena seien die vielen langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Küche und Service gewesen, die zum Teil über 20 Jahre der Arena die Treue gehalten haben. Diesen Mitarbeitern und auch den vielen Ehemaligen, heute teilweise selbst in leitender Position, gebühre ein besonderer Dank, so Franz Mand. Gastronomie ist für ihn immer Teamarbeit gewesen.

Franz Mand: „Alle Geschichten kann ich natürlich nicht erzählen“

In 40 Jahren sammeln sich einige Geschichten an. „Alle Geschichten kann ich natürlich nicht erzählen. Aber einmal hatten wir einen Gast, der uns spätabends besuchen kam - ziemlich angetrunken. Irgendwann verschwand er auf die Toilette, in der Zwischenzeit wurde ihm sein Essen zubereitet. Als dieses fertig war, war der Gast nicht aufzufinden. Schließlich mussten wir ihn aus der Toilette befreien und anziehen. Solche Erinnerungen zählen wahrscheinlich nicht zu den schönsten, bleiben aber hängen.“

Natürlich gab es auch Gäste, die es bis zur Polizei schafften. In jedem Lokal mit einer so langjährigen Geschichte wird zumindest versucht, die Zeche zu prellen.

Noch im vergangenen Jahr hätte man eine zehnköpfige Gruppe bewirtet, die Karten waren gesperrt, berichtet Mand: „Zudem wollte ich den Betrag in bar ausgezahlt bekommen, da es mit dieser Gruppe schon einmal ähnliche Probleme gab. Im Endeffekt mussten wir die Polizei rufen.“ Dennoch blickt Mand mit Freude zurück. „Im großen Ganzen sind meine Erinnerungen aber sehr positiv. Gäste kamen oftmals auf uns zu und waren begeistert von Essen und Service. Das macht mich stolz“, so Mand.

Ein Restaurant bedeutet auch immer viel Druck und Stress

Öffnungszeiten

Von Dienstag bis Samstag hat das Restaurant von 17 bis 23 Uhr geöffnet, die Küche nur bis 21.30 Uhr

Sonntag und Montag bilden die Ruhetage des Lokals.

Vom 3. bis 17. Oktober sind Betriebsferien. Anschließend hat das Lokal noch bis zum Ende des Jahres geöffnet.

Zu seinen Highlights zählen vor allem die Silvesterfeiern. „Da gibt es einheitliche Menüs und Weine. Gäste und Mitarbeiter sind feierlich gekleidet – das schafft schöne Momente. Einfach eine sehr schöne Atmosphäre“, erklärt der Gastronom. Dennoch würde ein Restaurant auch sehr viel Druck und Stress bedeuten. Franz Mand freut sich zwar darauf, künftig weniger Stress zu haben, vermutet aber auch, dass er ihn vermissen wird. „Auch der Kontakt zu meinen Gästen wird mir fehlen. Das abendliche philosophieren über die Weine war immer sehr schön.“

38 Jahre lang Arena in Neheim: Das ein Restaurant so lange geöffnet hat, sagt einiges aus. Das sei dem Personal zu verdanken, erklärt Franz Mand. „Unser Küchenchef ist beispielsweise seit 25 Jahren bei uns – immer auf konstant hohem Niveau“, berichtet Mand. „Auch kenne ich viele ehemalige Auszubildende, die mittlerweile einen eigenen Betrieb leiten oder in guten Positionen angestellt sind. Wenn wir uns treffen und sie mir sagen, dass sie bei mir die Grundlagen gelernt haben, dann macht mich das stolz.“

Der letzte Öffnungstag ist am 22. Dezember

Der lange im Voraus geplante Betriebsurlaub vom 3. bis 17. Oktober bleibt weiter bestehen. Ab Dienstag, 18. Oktober, geht es dann direkt ins Vorweihnachtsgeschäft. Das Arena-Team freut sich darauf, die Gäste in dieser Zeit noch mal kulinarisch verwöhnen zu dürfen. Der letzte Öffnungstag ist der 22. Dezember.

Seine eigene Zukunft steht noch in den Sternen, berichtet Mand im Gespräch mit dieser Zeitung: „Kurzfristig werde ich damit beschäftigt sein, die Arena zu verpachten oder zu verkaufen. Ich freue mich sehr darauf, bald mehr Zeit mit meinen Kindern und Enkeln zu verbringen. Auch wenn der Abschied vielleicht schmerzt, ist es an der Zeit, dieses Kapitel abzuschließen. Mit 63 Jahren muss man sich überlegen, wie man das letzte Drittel des Lebens gestalten möchte.“

Das die Arena ihre Türen schließt bedeutet aber nicht automatisch das Aus für weitere Angebote aus dem Hause Mand. Der Vertrieb und die Herstellung von Mand’s Walnussdressing und Mand’s Wok Sauce wird unabhängig von der Schließung des Arena Restaurants weiter betrieben. Kunden können die Produkte wie bisher über den Hofladen Sauerland sowohl in den Geschäften als auch übers Internet und bei dem Concept Store von Juliane Schnettler, Markt 5, in Hüsten erwerben.