Arnsberg. Die Gesamtinvestition beträgt rund 80.000 Euro. Der dortig Bolzplatz fällt nicht weg, sondern wird - mit neuen Toren - nur etwas verlegt.

Viele fragen, hier die Antwort: Die vor wenigen Tagen angelaufenen Arbeiten auf der bisherigen Bolzplatzfläche zwischen Vogelwiese und der Sportanlage des SV 09 dienen dem vom Heimatbund Arnsberg initiierten Bau eines neuen und zeitgemäßen Verkehrsübungsplatzes.

Und, wichtig für Freizeitsportler: Der Bolzplatz wird nicht etwa verschwinden, sondern verlegt und steht damit demnächst wieder zur Verfügung.

Heimatbund und Stadt haben das Projekt gemeinsam vorangetrieben

So soll er aussehen, der neue Verkehrsübungsplatz im Eichholz.
So soll er aussehen, der neue Verkehrsübungsplatz im Eichholz. © Privat | Privat

Mit diesem Projekt, dass der Heimatbund – wie berichtet – gemeinsam mit der Stadt Arnsberg vorangetrieben hat, soll eine seit langer Zeit vor Ort bestehende Angebotslücke geschlossen werden. Denn der alte Verkehrsübungsplatz auf der Vogelwiese wurde bereits in den 1980er Jahren aufgegeben.

Weil die große Wiesenfläche nicht nur am Schützenfestmontag für das publikumsträchtige Vogelschießen benötigt wird, sondern weil dort auch noch zahlreiche andere Veranstaltungen im Jahresverlauf über die Bühne gehen. Zuletzt sogar mit steigender Tendenz, so dass eine Reaktivierung der alten Anlage nicht mehr möglich und auch nicht mehr sinnvoll war.

Torsten Kapteiner: Sind als Heimatbund von jungen Familien angesprochen worden

Aber die Nachfrage nach einem solchen Angebot, sagt Torsten Kapteiner als Vorsitzender des Heimatbundes, sei immer größer geworden. „Auch wir als Heimatbund sind wiederholt von jungen Familien angesprochen worden, die den Wunsch nach einem Verkehrsübungsplatz in Arnsberg an uns herangetragen haben.“

Ein Wunsch, der ihm auch in vielen anderen Gesprächen mit Eltern immer wieder bestätigt worden sei. Und das sei auch ein gut begründeter Wunsch. „Denn in der Stadt,“ weiß Kapteiner aus eigenem Erleben als Vater, „sind die Straßen meist völlig zugeparkt und es sind sehr viele Autos unterwegs. Aber gerade für die Kinder zwischen etwa drei und acht Jahren braucht es einen geschützten Bereich, in dem sie in aller Ruhe das richtige Verhalten als Fahrradfahrer im Verkehr erlernen und vertiefen können.“

Die Idee eines neuen Verkehrsübungsplatzes kommt bei Heimatbund-Mitgliedern gut an

Leader-Programm trägt die Hälfte der Kosten

Die Hälfte der Investitionskosten für den Verkehrsübungsplatz - die Gesamthöhe beträgt rund 80.000 Euro - wird durch Fördermittel aus dem Programm „LEADERsein!“ finanziert.

Die andere Hälfte dagegen wird im großen Umfang durch die Stiftung der Sparkasse Arnsberg-Sundern, die Bürgerstiftung Arnsberg, den Lions Club Arnsberg-Sundern, den Rotary Club Arnsberg und natürlich die Stadt Arnsberg getragen.

Hinzu kommen Eigenmittel des Heimatbundes.

Weitere Informationen rund um den 1922, also vor 100 Jahren gegründeten Heimatbund Arnsberg finden sich zu jeder Zeit auf der Vereinshomepage arnsberger-heimatbund.de.

Dort warten auch viele interessante Fotos aus der Vergangenheit der Stadt.

Zwar gibt es bereits einen ansprechenden Verkehrsübungsplatz im Arnsberger Stadtteil Neheim, „doch der ist für viele mit dem öffentlichen Personennahverkehr nur schwer zu erreichen, wenn man in einem Bus noch ein Fahrrad transportieren muss.“ Auch die Anfahrt mit dem Pkw sei zeitaufwendig und in Zeiten des Klimaschutzes nicht gerade das Optimale. „Auch vor dem Hintergrund der hohen Benzinpreise.“

Daher, erklärt Torsten Kapteiner die Entstehungsgeschichte des neuen Verkehrsübungsplatzes, habe man das Thema in einer Mitgliederversammlung beraten und sei hier auf breite Zustimmung gestoßen. „Denn viele unserer Mitglieder haben noch eigene Erinnerungen an den alten Übungsplatz und zugleich auch den Wunsch, ihren Kindern oder Enkeln auf einer solchen Anlage das verkehrssichere Fahrradfahren beizubringen.“

Das bestehende Angebot wird ergänzt und auch der Bolzplatz bleibt erhalten

Mit diesem Votum im Rücken haben man schließlich die Stadtverwaltung kontaktiert und sich gemeinsam mit dieser für den Bau eines Verkehrsübungsplatzes am relativ zentral gelegenen Eichholzrand eingesetzt. Mit Erfolg.

„Für Arnsberg ist das eine Win-win-Situation,“ freut sich Torsten Kapteiner. „Denn das in diesem Bereich bereits bestehende Angebot mit Skateranlage, Naturerlebnisraum und Campus wird nun sehr schön ergänzt. Eben für die Zielgruppe der Drei- bis Achtjährigen.“

Aber auch der Bolzplatz bleibt weiterhin erhalten. Er wird lediglich auf der vorhandenen Fläche etwas weiter nördlich verlegt – in Richtung Rundturnhalle. Mit dem gleichen Abstand zwischen den Toren, die durch neue Tore ersetzt werden. So werde durch das Projekt Verkehrsübungsplatz auch keines der bisherigen auf diesem Gesamtareal vorhandenen Angebote verdrängt.

Ziel ist die Fertigstellung des Verkehrsübungsplatzes bis Ende Oktober

Verkehrserziehung 1955 mit Polizist Reinhard Holewa auf dem Schulhof der damaligen Overbergschule (heute Sauerstraße).
Verkehrserziehung 1955 mit Polizist Reinhard Holewa auf dem Schulhof der damaligen Overbergschule (heute Sauerstraße). © Archiv Wolfgang Becker | Archiv Wolfgang Becker

Der Gesamtinvest für den Übungsplatz beträgt rund 80.000 Euro, davon fließen 75.000 Euro in den Bau des Platzes, der Rest ist für Beschilderung und Flyer vorgesehen. „Mit den Flyern wollen wir Kindergärten und Grundschulen auf die Anlage aufmerksam machen.“

Der Verkehrsübungsplatz soll möglichste Ende Oktober fertig sein. „Das jedenfalls ist unser großes Ziel,“ so der Heimatbundvorsitzende. „Und ich gehe davon aus, dass das auch zu schaffen ist.“

„Jetzt freuen wir uns auf ein tolles Projekt“

Denn nennenswerte Tiefbauarbeiten ständen nicht an. Es müssten lediglich die Straßen angelegt und die Landschaft in Teilen modelliert werden. Außerdem müsse Ende Oktober auch mit dem Leader-Programm als Mittel-Geber abgerechnet werden. (siehe Infobox).

„Aber jetzt freuen wir uns erstmal auf ein tolles Projekt für unsere Stadt, das sicherlich zum Gemeinwohl beitragen wird und unsere Stadt mit diesem zusätzlichen Angebot für junge Familien noch attraktiver macht.“