Arnsberg. Die Schützenfeste in Arnsberg sind fast vorbei. Im Winter werden die Hallen der Schützenvereine vermietet. Was das für Schützen und Mieter heißt.
Die Schützenfestsaison 2022 ist so gut wie vorbei. Seit 2022 haben die Schützenhallen wieder ihre Daseinsberechtigung zurück, endlich konnte wieder richtig Schützenfest gefeiert werden. Jetzt stehen die Räumlichkeiten für verschiedene Vereine, private, geschäftliche, vereinseigene Veranstaltungen zur Verfügung.
Es stellt sich aufgrund der angespannten Energie-Versorgungslage und steigenden Preise nun jedoch die Frage, ob künftig Veranstaltungen in Schützenhallen in der „Off-Season“ wie gewohnt stattfinden werden. Erste gesetzliche Energiesparmaßnahmen gelten ab 1. September 2022.
Schützenhalle Holzen
Viele Hallen in Arnsberg werden mit Gas geheizt, auch in Holzen. „Die Vermietung unserer Halle ist die Haupteinnahmequelle. Bei Vermietungen wird der tatsächliche Verbrauch berechnet“, bestätigt Christian Müller, Holzens 1. Brudermeister.
Des Weiteren decken die Schützenfesteinnahmen die Hallen-Fixkosten nicht. Diese können momentan bis zu 15.000 Euro im Jahr betragen.
Ein Vorteil ist der „Lüerpunkt“, der für knapp 200 Personen vermietet werden kann. „Wir entwickeln ein neues Vermietungskonzept mit zusätzlichen buchbaren Modulen. Die können variabel ein Zapfteam, Catering, Taxiservice, Reinigung enthalten. Ein rundum Sorglos-Paket“, so Müller.
Gemeinschaftshalle Herdringen
Für die Herdringer Gemeinschaftshalle ist eine neue Heizungsanlage in Planung. „Das haben wir schon im Frühjahr beschlossen und hoffen, dass wir diese vor dem Winter einbauen können“, so Schützenhauptmann Thorsten Köhle.
Er bestätigt, dass die Gemeinschaftshalle eine gute Mietauslastung hat. „Die höheren Gas- und Strompreise müssen wir als Vermieter an die Mieter weitergeben“, betont Köhle. Wenn eine behördliche Anordnung zur Schließung von großen Hallen kommt, wird die Ebbe in den Kassen größer.
„Corona hat seine Spuren in der Schützenkasse hinterlassen“, so Köhle. Doch Herdringen hat auch kleinere Räumlichkeiten, wie die „Schwemme“, zu vermieten.
Oelinghauser Heide
Dem allen trotzen noch die Schützen aus der Oelinghauser Heide. „Unsere Halle hat keine Heizung und in den Wintermonaten sind Wohnwagen und Boote dort abgestellt“, so der 1. Brudermeister Martin Rademacher.
Zur Vermietung steht der Speiseraum, mit Theke, Küche und Kühlung für 80 Personen zur Verfügung. „Der ist beheizt und abgerechnet wird er tatsächliche Verbrauch an Wasser, Strom und Gas“, so Rademacher.
Schützenhalle Bachum
In Bachum wird im Winter die Halle nicht so oft vermietet. „Wir fahren Wasser und Heizung runter. Bei uns wird die Ehrenamtskneipe mit dem kleinen Saal sowie die offene Halle mehr genutzt“, so Schützenoberst Lorenz Gerke. Strom von der Photovoltaik-Anlage wird direkt ins Stromnetz eingespeist.
Schützenhalle Hüsten
Bei den Hüstener Schützen besteht das Gebäude aus drei Teilen. Dem Begegnungszentrum, dem Speiseraum und der Halle. Die Fläche der Halle kann man zu zwei und ein Drittel separieren. „Wir berechnen unseren Mietern auch nur den tatsächlichen Verbrauch. Es ist klar, dass wir die Teuerung auf die Nutzer umrechnen müssen. Hier müssen wir genauso wie in den letzten zwei Jahren spontan reagieren“, bestätigt Schützenhauptmann Christian Völker.
Er verriet, dass momentan an einem neuen energetischen und nachhaltigen Gesamtkonzept für das gesamte Gebäude gearbeitet wird.
Schützenhalle Müschede
In Müschede sieht es anders aus. Das Gebäude der Schützenhalle besteht aus „Schützenkrug“, zwei Wohnungen und dem Archiv „Arbeitskreis für Dorfentwicklung und Heimatpflege“.
Die Halle kann man in zwei Bereiche teilen. „Das Thema für ein gesamtes Energiekonzept ist schon im Gespräch. Durch die Gebäudestruktur wird es sehr komplex. Das kann man nicht aus der Hand schütteln“, betont Schützenmajor Michael Schmitz.
In Müschede gilt auch, wer mietet muss zahlen. Eine kalte Schützenhalle wäre kontraproduktiv.
Fazit für Arnsberger Schützen
Das Fazit: Die Mieten von Räumen und Hallen werden teurer. Es werden neue Energieversorgungskonzepten erstellt. Bei Veranstaltungsverbote in Hallen drohen weitere finanzielle Verluste. Eine Hallenaufteilung bringt Vorteile.