Arnsberg. Nach zweijähriger Planung und Vorbereitung wird das neue Stadtlabor Arnsberg eröffnet. Die Details zur neuen Institution.

Die Bürgerbeteiligung steht hier im Fokus: Im ersten Stadtlabor dieser Region wird nicht nur über die wichtigen Themen unserer Zeit informiert, sprich Digitalisierung, Ökologie und Soziales, die Bürgerinnen und Bürger werden dazu angehalten selbst Impulse zu setzen.

Digitales verständlich machen

Doch was ist ein sogenanntes Stadtlabor überhaupt? Unter dem Titel „Freiraum“ laden die Verantwortlichen vom Smart City Team genau dazu ein: zum Ausprobieren, Austauschen, Vernetzen, Lernen und zum Akzente setzten. Das Stadtlabor will unterstützen, Berührungsängste zu digitalen Technologien

Eröffnung

Samstag, 3. September, wird das Stadtlabor offiziell eröffnet.

Ab 10 Uhr stehen Garten und Räume der Institution den Arnsbergern den Tag über zur Verfügung. Auch der Bürgermeister wird erwartet.

Essen und Trinken stehen in den Räumen am Neumarkt, Königstraße 24, bereit.

abzubauen.

Zahlreiches Equipment

Das dafür nötige Equipment steht bereits bereit: Mit 3D-Druckern, VR-Brillen und programmierbaren Robotern kann die digitale Welt erkundet werden. Doch nicht nur digitale Ausrüstung steht bereit, auch echtes Werkzeug kann man im Arnsberger Stadtlabor finden. Die Idee dahinter: Analoges Schaffen mit der Digitalisierung zu vereinen.

Das Stadtlaborteam, hier im Bild, wird künftig für die Arnsberger da sein.
Das Stadtlaborteam, hier im Bild, wird künftig für die Arnsberger da sein. © Stadt Arnsberg

Doch wie kam es zu dem Projekt? Lars Morgenbrod, Smart-City-Manager der Stadt Arnsberg, erklärt: „Die Bildungsstätte entsteht im Rahmen des Smart Cities Programmes des Landes. Dabei werden kommunale, fachübergreifende und raumbezogene Smart City Strategien und deren Umsetzung gefördert. Im Stadtlabor soll das Digitale anschaulich und zum mitmachen der Region nähergebracht werden.“

Faktenbasierte Unterstützung

So soll das Stadtlabor dabei helfen, die großen Ziele der Stadt Arnsberg möglich zu machen. Beispielsweise die CO2-Bilanz. Schließlich will die Stadt Arnsberg klimaneutral werden - die Frage nach den nötigen Maßnahmen soll im Labor geklärt werden. „Bisher werden viele Entscheidungen aus dem Bauch heraus getroffen. Die Daten, die wir hier zusammentragen, sind für eine faktenbasierte Grundlage nötig “, so Morgenbrod.

„Wir verstehen den Ort als Werkstatt, er wächst mit seinen Besuchern“, weiß Esther von Kuczkowski, Leiterin des Zukunfts- und Strategiebüros Arnsberg. „Natürlich werden wir Impulse setzen, die Bildungsstätte lebt aber von den Fragen der Gäste. Technologien die dabei helfen, nachhaltiger zu werden, stehen im Fokus. Das umfasst nicht nur die ökologische Ebene, sondern auch die soziale“, so von Kuczkowski.

Komplexes verständlich machen

Das Auseinanderbrechen von Gesellschaft und Wahrheiten im digitalen Wandel sei zentrales Thema, das Stadtlabor soll die Menschen zusammenbringen. Berührungsängste zu digitalen Technologien sollen abgebaut werden, dass gehe nur dadurch, dass man die neue Welt „begreifbar“ macht.

Neben 3D-Druckern, VR-Brillen, programmierbaren Robotern oder Werkbänken arbeitet das Stadtlabor deshalb an einem „digitalen Zwilling“. Das Prinzip des digitalen Zwillings kennt man aus der Wirtschaft, beispielsweise der Automobilindustrie, dort sei es bereits gut erprobt.

„Im Prinzip handelt es sich um ein riesiges 3D-Modell, welches unfassbar viele Daten rund um die Stadt und Umgebung speichert und anschließend unter anderem für die Bürgerinnen und Bürgern der Stadt zur Verfügung steht“, erklärt Morgenbrod die aufwendige Technologie.

Viele Anwendungsfelder

Doch welche Informationen fließen alle in den Zwilling? Und welche Anwendungsmöglichkeiten gibt es? „Neben geografischen Daten werden Verkehrsdaten, Klimadaten, Echtzeitdaten und statistische Daten genutzt. Über Satellitendaten und Überflugsdaten kann beispielsweise der Zustand des Waldes genau abgebildet werden. Somit kann untersucht werden, welche Maßnahmen dem Wald zu Gute kommen“, erklärt Morgenbrod.

Auch in der Stadtplanung fänden sich zahlreiche Einsatzmöglichkeiten. Immerhin lassen sich verfallene Gebäude im Zwilling einfach „wegräumen“ - so kann mit der neuen Fläche geplant werden. Auch die verschiedensten Leitungen, die durch Arnsberg verlaufen, sind im digitalen Abbild der Stadt enthalten, eine Erleichterung bei jeglicher Planung.

Besonderes Projekt mit guter Lage

„Auch im Zuge der Energiekrise helfen die Daten des Zwillings“, so von Kuczkowski. Letztendlich würde es das Programm schaffen, komplizierte Vorgänge greifbar zu machen. Der entscheidende Unterschied zu einem „normalen“ Museum? „In einem Museum bekommt man fertige Kost vorgesetzt, hier kann man selbst in der Küche stehen und somit das Endergebnis mitbestimmen“, erklärt von Kuczkowski.

Ein weiteres Kriterium für den Bau des Stadtlabors sei die Lage gewesen, diese sei am Arnsberger Neumarkt bestens geeignet, betont Morgenbrod: „Wir fungieren als Vernetzungszentrale im Zentrum der Stadt. Mit den vielen Schulen, Hochschulen und den Bibliotheken um uns herum, ist das Stadtlabor für alle gut zugänglich.“

Das neue Arnsberger Stadtlabor feiert am Samstag, den 3. September, große Eröffnung. Ab zehn Uhr können Interessierte den gesamten Tag lang vorbeischauen und Neues lernen.