Sundern. Nach dem Abi reist die Sunderanerin Helena Japes für ein Jahr lang durch Australien. Das Jahr gestaltet sie im „Work and Travel“ Format.
„Was mache ich nach dem Abi?“, diese Frage stellen sich jährlich tausende Abiturienten. So auch die Sunderanerin Helena Japes. Sie hat in diesem Jahr ihr Abitur am städtischen Gymnasium Sundern bestanden. In der Oberstufe stellt sie schnell fest, dass sie nach der Schule eine Auszeit braucht. Direkt danach zu studieren, stand deshalb nicht im Raum.
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Ihre größte Reise
„Ich möchte ins Ausland“, das war für Helena schnell klar. Im Januar fing sie an, sich im Internet schlau zu machen. Über die Organisation „Praktikawelten“ plante die damalige Schülerin ihren Aufenthalt. Früh stand fest, dass sie nach Australien möchte. „Viele wollen nach Amerika, aber dafür bin ich kein Typ“, so die Abiturientin. Die einjährige Reise kann jederzeit verkürzt werden. Aber sie will die Reise auf jeden Fall „durchhalten“.
Das Jahr gestaltet sie im „Work and Travel-Format“. Im Wechsel arbeitet Helena Japes in Bars, Restaurants oder auf einer Farm, um anschließend von dem verdienten Geld zu reisen. „Die genauen Abläufe kann man nicht vorausplanen“, so die Abenteuerin.
Work and Travel
Die Organisation vermittelt bei der Jobsuche und steht bei Fragen und Problemen vor Ort zur Verfügung. Zurzeit sucht Helena in Sydney einen Job für die nächsten sechs Wochen, damit sie im Anschluss die Ostküste entlang reisen kann.
Dabei lebt sie mit mehreren Reisenden in einem Hostel. Das Kennenlernen von neuen Leuten beschreibt Helena als „sehr easy“. Nervös war sie die ersten Tage aber trotzdem. Auch Ängste und Sorgen haben die 18-jährige während der Vorbereitung beschäftigt. Ihre größten Sorgen waren: „Komme ich klar?“ und „Kann ich mich dort verständigen?“
Auch die große Vielfalt der Tiere vor Ort habe sie gedanklich beschäftigt. „Ich bin noch keiner Spinne oder Schlange hier begegnet“, freut sich Helena. Für sie steht neben dem Erkunden des Landes ihre persönliche Entwicklung im Vordergrund.
Schock für die Familie
Ihre Eltern waren zunächst überrumpelt mit Helenas Wunsch. Nachdem der erste Schock aber überwunden war, gab es nur noch positives Feedback. Die Eltern haben ihre Unterstützung schnell deutlich gemacht. Oma und Opa der Reisenden waren hingegen nicht wirklich überzeugt. „Warum machst du das? Reicht nicht Bayern?“ reagierten die Großeltern unglaubwürdig auf das Auslandsjahr.
Im Großen und Ganzen freuen sich aber alle über die Möglichkeiten, die Helena mit dem Jahr offenstehen. „Es wurde viel geweint“, beschreibt sie die Situation am Flughafen. Alle schienen nervöser als sie selbst. „Ich habe es erst realisiert, als ich wusste, dass ich in ein paar Stunden auf einem anderen Kontinent sein werde“, beschreibt Helena die Gefühlslage auf ihrem wahrscheinlich emotionalsten Flug.
Heimweh und zukünftige Ziele
Gerade jetzt am Anfang verspüre sie ein gewisses Heimweh, gibt sie zu. Durch die vielen neuen Eindrücke sei das nicht zu vermeiden. Die Sehnsucht nach der Heimat werde aber erst dann größer, wenn sie auch mal eine Zeit lang komplett allein reisen wird.
Diese Situation nimmt sie aber auch sehr gelassen: „Mittlerweile ist es gut möglich über die sozialen Netzwerke Kontakt zu halten“. Nach dem Auslandsjahr will die Helena Pharmazie studieren. Dennoch habe die Reise derzeit Priorität. „Wenn ich es jetzt nicht mache, mache ich es nie!“