Wennigloh. Das Nachwuchstalent aus Wennigloh hat sich vorgenommen, die Musikszene in Arnsberg zu erobern. Beim Open Arnsberg singt sie ihren eigenen Song.

Einen Fuß nach dem anderen setzt Lea auf die Bühne. Volle Konzentration ist nun gefragt. Sie ist aufgeregt. Ihre Hände zittern. Als sie den Blick hebt, sieht sie in rund 250 Gesichter. Ihr Kinn beginnt zu zittern.

Lea steht das erste Mal beim „Singer und Songwriter Contest“ mit einem Cover-Song in Arnsberg auf der Bühne. Und trotz Lampenfieber meistert sie ihren Auftritt. Erhält viel Applaus und Rufe, die eine Zugabe fordern. „Das war ein tolles Gefühl. All die Aufregung war von einem auf den nächsten Moment weg“, sagt Lea Bödefeld. Seither hat die 17-Jährige schon die ein oder andere Bühnenerfahrung gesammelt.

Förderung durch „create music NRW“

Heute zittern ihre Hände erneut. Lea ist ungeschminkt und leger gekleidet, beim Gespräch mit dieser Zeitung. Eine junge Frau, sportlicher Stil. Keine Starallüren oder Eitelkeit in Sicht – trotz angekündigtem Fotoshooting. Lea steht am Anfang ihrer angestrebten Karriere und findet sich erst zum zweiten Mal in einem Interview wieder.

Das Eis bricht, als sie eine erste Kostprobe ihres Songs und Videos gibt. Nach einer Förderung durch „create music NRW“ ist auch ein Musikvideo zu ihrem eigenen Song produziert worden. Authentisch, etwas waghalsig – aber faszinierend. Denn in ihren jungen Jahren hat Lea bereits ein großes Ziel. „Ich möchte die Menschen mit meiner Musik berühren“, sagt sie, „und dass sie sich mit meinen Songs identifizieren können“.

Dank der Projektförderung ist gemeinsam mit ihrem Gesangslehrer Martin Schneider und der Audiofloor Ton- und Filmproduktion ein einmaliges Musikvideo entstanden. „Ich finde das Video total cool“, schwärmt Lea. Für das Cover habe sie eigenhändig einen Spiegel zerschlagen dürfen. Allein das habe schon Spaß gemacht, schmunzelt sie.

Das Cover des Songs „Mirrors“ von Lea Bödefeld gibt es bereits zu sehen. Auf den Song müssen die zukünftigen Fans noch bis zum Open Arnsberg warten.
Das Cover des Songs „Mirrors“ von Lea Bödefeld gibt es bereits zu sehen. Auf den Song müssen die zukünftigen Fans noch bis zum Open Arnsberg warten. © Privat

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Premiere beim Open Arnsberg

Die Premiere des Songs namens „Mirrors“ feiert sie am Samstag, 27. August, beim Open Arnsberg. Denn dann wird sie ihn erstmals live auf der Bühne singen. Auch das Video zeigt ein ganz eigenes Flair. Natürlich spielt der Spiegel eine große Rolle, aber auch zweite und teils „falsche Gesichter“, wie Lea es ausdrückt.

Gleichzeitig stehen die Veröffentlichung des Videos auf Youtube und des Songs in sämtlichen Streamingdiensten an. „Ich bin gespannt, freue mich aber drauf“, sagt Lea. Mittlerweile zittern auch ihre Hände nicht mehr. Sie spricht locker und frei. Von der anfänglichen Scheu nichts mehr zu sehen. Sie erzählt, dass die Premiere nur wenige Tage nach ihrem 18. Geburtstag sei und sie sich daher gleich doppelt freue. Sie selbst verortet ihren Song im Pop-Genre. Die Ballade jedoch hat eine eher traurige Stimmung. Lea senkt ihren Blick. Ihr sei es in dieser Zeit nicht sehr gut gegangen.

Ungeschminkte Popballade

„Ich habe versucht, meine eigene Stimmung in Worte zu fassen und damit das Geschehene zu verarbeiten“, sagt sie. Es geht um Freundschaft. Vertrauen. Und insbesondere um missbrauchtes Vertrauen. „Ich habe falschen Freunden vertraut“, so Lea.

Metaphern spielen ebenfalls eine große Rolle. So versucht Lea ihrem Song eine bildhafte Erscheinung zu geben. Eine Popballade mit echtem Hintergrund und Sinn. Ungeschminkt und gekonnt setzt sie ihre Gefühle in ihrem Songtext frei.

Leas grundsätzliche Stimmung ist jedoch eher positiv geprägt. „Jeder hat ja mal schlechte Phasen“, sagt sie und lächelt. „Ich versuche trotzdem in allem auch das Positive zu sehen“.

Abitur in Arnsberg

Ebenso positiv blickt Lea auch in die Zukunft. „Ich mache Abitur am Berufskolleg am Eichholz in Arnsberg“, sagt die vormals Sekundarschülerin selbstbewusst.

„Und natürlich Musik“. Die Musik sei ihr neben dem Abitur das Wichtigste, daher wolle sie sich in den nächsten Jahren voll reinhängen. „Ich schaue, was auf mich zukommt und bleibe dran – Musik ist mein Leben!“